
Magazin #10
Der Krieg in der Ukraine und die Aufgaben der Linken
März 2022. Einen Monat dauert der reaktionäre Einmarsch von Putins Truppen in die Ukraine schon an. Ein Großteil der Linken in den imperialistischen Ländern stellt sich dabei direkt oder indirekt hinter die NATO und die ukrainische Selenskyj-Regierung, während ein kleinerer Teil sich offen oder beschämt hinter die Politik Putins stellt. In unserem Klasse Gegen Klasse Magazin wollen wir hingegen die Notwendigkeit einer unabhängigen Politik aufzeigen, die sich gegen den Krieg, für den Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine, sowie für den Abzug der NATO aus Osteuropa und gegen die imperialistische Aufrüstung insgesamt stellt.
Simon Zinnstein, Celine Blume und Stefan Schneider fassen in ihrem Beitrag grundsätzliche Hintergründe des Krieges zusammen und erläutern die Rolle des deutschen Imperialismus und die Aufgaben der Linken in diesem Rahmen.
Matías Maiello debattiert in seinem Beitrag über Sanktionen und Waffenlieferungen und die Frage, ob man sich in diesem Krieg in dem einen oder anderen „militärischen Lager“ positionieren muss.
In diesem Kontext führen wir eine Diskussion gegenüber den stalinistischen Organisationen DKP und SDAJ, die anlässlich des Ukraine-Krieges mit ihrer unkritischen Haltung zum russischen Regime auffallen.
Juan Chingo, Philippe Alcoy und Pierre Reip werfen einen Blick auf den Austausch zwischen den marxistischen Intellektuellen Stathis Kouvélakis und Gilbert Achcar in der Zeitschrift Contretemps, die wichtige Meinungsverschiedenheiten innerhalb der französischen Linken und radikalen Linken über den Krieg in der Ukraine widerspiegeln. Dabei stellen sich unsere Autoren gegen die Logik des „geringeren Übels“.
Schon vor und nach dem Ersten Weltkrieg fanden im Marxismus einige reichhaltige Debatten über Krieg, Imperialismus und das Selbstbestimmungsrecht der unterdrückten Völker statt. Auch wenn es sich nicht um analoge Situationen handelt, ziehen unsere Autor:innen Josefina L. Martínez und Daniel Matos aus ihnen einige theoretische und methodische Definitionen, um über die heutigen Probleme nachzudenken.
Für einen tieferen Einblick in die Frage der nationalen Unterdrückung und der Politik der Selbstbestimmung der Völker haben wir für unser Magazin auch ein interessantes historisches Dokument übersetzt: ein Auszug aus dem 1968 erschienenen Buch Internationalismus oder Russifizierung? des vor kurzem verstorbenen ukrainischen sowjetischen Schriftstellers Iwan Mychajlowytsch Dsjuba (1931-2022).
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