Foto: Simon Zinnstein

Magazin #13
Selbstorganisierung, Streik und der Bruch mit dem Reformismus

Januar 2023. Am vergangenen Wochenende versammelten sich auf Initiative des „Revolutionären Bruchs“ 150 Aktivist:innen unter dem Motto „15 Jahre Solid und Linkspartei – Welche Organisation für den Klassenkampf?“. Im Zentrum stand die Debatte um eine revolutionäre Alternative zur Partei DIE LINKE. Die große Mehrheit der Teilnehmenden beschloss ihren Bruch mit der Partei und seinen Jugendorganisationen, um stattdessen den Weg zum Aufbau einer revolutionären Organisation zu gehen, die ihre Verankerung in den Kämpfen der Arbeiter:innenklasse sucht.

Zu der Debatte, wie eine Strategie jenseits des Reformismus aussehen sollte und wie sie in den Kämpfen unserer Klasse verankert sein muss, wollen wir mit dieser Ausgabe des KGK-Magazins einen Beitrag leisten.

Entlang des Kampfes um den Erhalt der Geburtshilfe in Neuperlach in München diskutieren Anna Huber und Marco Helmbrecht, warum die Selbstorganisierung im Zentrum einer revolutionären Strategie stehen muss und warum wir diese Strategie „sowjetisch“ nennen. An dieser Stelle eine gute Nachricht: Die Schließung wird bis mindestens 2028 verschoben – ein Etappensieg der Organisierung der Kolleg:innen und des politischen Drucks.

Wie sich eine relativ kleine revolutionäre Organisation nicht nur mit aller Kraft in einen Arbeitskampf werfen, sondern diesen in eine „Kriegsschule“ für die Avantgarde der Arbeiter:innenklasse verwandeln kann, zeigt ein Blick auf einen beispielhaften Kampf in Chile aus dem Jahr 2018.

Yunus Aktas gibt in seinem Beitrag eine Einführung in Gramscis Konzept der kulturellen Hegemonie und erklärt, wie es mit einer revolutionären Strategie zusammenhängt.

Simon Zinnstein schreibt in einem Debattenbeitrag mit der Gruppe Arbeiter:innenmacht über die grundlegenden Differenzen im Bezug auf Partei und Programm. Anhand der Neuen Antikapitalistischen Partei (NPA) und der Fraktion „Revolutionärer Bruch“ in Solid legt er dar, warum das Verständnis von Programm der GAM abstrakt ist und setzt diesem das Programm und die Strategie der Trotzkistischen Fraktion – Vierte Internationale entgegen.

Zuletzt freuen wir uns, unseren Leser:innen in zeitlicher Nähe zum Jahrestag der Ermordung Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts ein Stück Zeitgeschichte der Arbeiter:innenbewegung vorstellen zu können: Die Erinnerungen Mathilde Jacobs an Rosa Luxemburg. Jacob war Sekretärin, Genossin und Freundin Luxemburgs, Mitglied der KPD und SPD und wurde als jüdische Sozialistin im KZ Theresienstadt ermordet.

Wir freuen uns über Kritik, Kommentare und Diskussionsbeiträge. Auch an dieser Stelle kommen wir nicht ohne den üblichen Hinweis aus: Wir arbeiten unabhängig von Werbung und Stiftungsgeldern – und ein Projekt wie dieses Magazin bedeutet viel Arbeit. Um weitere Ausgaben zu ermöglichen, helfen uns Spenden, gerne auch regelmäßige, hier im Link oder über den unten stehenden Button. Vielen Dank!

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