Uni for Future: Streiks und Selbstverwaltung überall! 25. bis 29. November

21.11.2019, Lesezeit 6 Min.
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Am 29.11. gehen weltweit wieder Millionen von Menschen gegen die Klimakrise auf die Straße. Und auch an den Universitäten bewegt sich dieses Mal Einiges: Vom 25. bis 29.11. findet eine ganze Klimastreik-Woche statt. Flugblatt von organize:strike und Brot und Rosen.

Bild: Students for Future Deutschland

Am 29.11. gehen weltweit wieder Millionen von Menschen gegen die Klimakrise auf die Straße. Und auch an den Universitäten bewegt sich dieses Mal Einiges: Vom 25. bis 29.11. findet eine ganze Klimastreik-Woche statt. Das wird auch höchste Zeit. Denn als Studierende und Beschäftigte an den Hochschulen haben wir die Möglichkeit, die ge­samte Universität für unsere Forderungen lahmzulegen. Und zwar nicht nur für eine klimaneutrale Hochschule, worauf sich die letzten Voll­versammlungen konzen­triert haben. Denn das „Klimapaket“ der Bundesregierung ist nichts als eine Farce und ändert überhaupt nichts an den strukturellen Ursachen des Klimawandels.

Wir glauben, dass wir die ganze Universität lahmlegen müssen, um dieser Re­gierung und den kapitalistischen Interessen, denen sie dient, ein wirklich radikales Pro­gramm entgegenzusetzen: ein sofortiger Kohlenausstieg mit vollständiger Arbeits­platzsicherung für die Beschäftigten, ein massiver Ausbau des öffentlichen Verkehrs mit kostenlosen Tickets für alle, die Abschaffung der Schuldenbremse für große öffent­liche Investitionen in erneuerbare Energien, sowie die Verstaatli­chung der gesamten Ener­gie-, Industrie- und Verkehrsunternehmen unter Kon­trolle der Arbeiter*innen und Nut­zer*innen. Denn es sind die Großkonzerne, die für die Zerstörung des Klimas ver­antwortlich sind, und nicht die große Mehrheit der Bevölkerung. Daher halten wir es auch für den falschen Weg, CO2-Steuern ein­zuführen, die die Klimakrise auf die Arbeit­er*innenklasse und die Armen abwälzen soll, während die Großkonzerne weiter­hin in Profiten und Subventionen schwimmen.

Um ein solches Programm umzusetzen, müssen wir den Klimastreik zu einem wirklich effektiven Streik machen, der die Industrie-, Logistik-, Verkehr- und Dienstleistungssek­toren lahmlegt. Dazu müssen wir die Gewerkschaften zwingen, zu einem politi­schen Streik aufzurufen, der die Forderungen der Klimabewegung aufnimmt und mit den not­wendigen sozialen Forderungen der Arbeiter*innenbewegung – gegen Prekarisierung, Outsourcing und Tarifflucht, für die Verkürzung der Arbeitszeit bei vol­lem Lohnaus­gleich, gegen die Erhöhung des Rentenalters usw. – verbindet. Nur so können wir uns gemeinsam den Bossen entgegenstellen, in deren Interesse die Regie­rungspolitik steht. Für ein solches Programm müssen wir Stu­dierenden und Beschäftig­ten an den Hochschulen uns gemeinsam organisieren.

Dazu gehört für uns auch eine internationalistische und antiimperialistische Perspekti­ve, die die verbrecherische Rolle der deutschen Konzerne in anderen Ländern aufzeigt – wie aktuell die Unterstützung des Putsches in Bolivien oder die Verwicklung deut­scher Konzerne in die Brandrodung des Amazonas. Eine Perspektive, die alle deut­schen Waffenexpor­te und die politische und militärische Verstrickung des deutschen Imperialismus in Angriffskriege wie den der Türkei gegen Rojava verurteilt. Eine Per­spektive der Streichung der Schulden für abhängige Länder und ange­sichts der durch den Klimawandel nur noch wachsenden Fluchtbewegungen das Ende der mörderi­schen Festung Europas und die Öffnung aller Grenzen. Dafür müssen wir auch die Lehren der aktuellen Massenbewegungen weltweit und die Vorreiterrolle der Jugend und der Frauen aufnehmen, wie aktuell in Chile und vielen anderen Ländern.

Wenn wir während einer Woche ein selbstverwaltetes kritisches Hochschulprogramm auf die Beine stellen können, ist dies auch im Rest des Jahres möglich. Lasst uns deshalb für eine demokratische Uni im Interesse der Studierenden und Beschäftigten eintreten.

Lasst uns die Klimastreik-Woche zu einem Auftakt für eine neue Studierendenbewe­gung in Deutschland machen, die sich mit der Arbeiter*innenklasse verbündet und ein antikapitalistisches, antiimperialistisches, feministisches, antirassistisches und in­ternationalistisches Programm gegen die Klimakrise und für eine ganz andere Gesell­schaft aufwirft!

Sofortiger Kohleausstieg mit vollständiger Arbeitsplatzsicherung!

Für die Demokratisierung der Universität und Klimaneutralität!

Für den Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel mit kostenlosen Tickets für alle, anstatt Subventionen in Automobilindustrie!

Abschaffung der Schuldenbremse für öffentliche Investitionen in erneuerbare Energien, Bildung, Gesundheit!

Gemeinsame politische Streiks von FFF und Gewerkschaften für die Umsetzung dieser Maßnahmen!

Verstaatlichung von Energie-, Industrie- und Verkehrsunternehmen unter Kontrolle der Beschäftigten und Nutzer*innen!

Abwicklung der Rüstungsindustrie, Schluss mit allen Waffenexporten und Kriegsforschung!

Termine zum globalen Klimastreik

Globale Klimastreik-Demo
Fr, 29.11. | 12-17 Uhr
Brandenburger Tor

Zubringerdemo Studiblock
Fr. 29.11. | 10-12 Uhr
S-Bhf Friedrichstraße

Termine an der FU Berlin

FU For Future – Vollversammlung I
Mo, 25.11. | 12:30 Uhr -offen
Hörsaal 1a, Rost- und Silberlaube, FU Berlin

Gewerkschaften im politischen (Klima-)Streik?
Di, 26.11. 17-19 Uhr
Seminarzentrum, Raum L 115, FU Berlin
Veranstaltung der ver.di Betriebsgruppe der FU

Feminismus und Klimakrise: Wie das Kapital unsere Lebensgrundlage zerstört
Mi, 27.11. 10-12 Uhr
KL 29/237, FU Berlin
Teach-In von Brot und Rosen

Marxismus und Ökologie
Mittwoch, 27.11., 12-14 Uhr
KL 29/135, FU Berlin
Sondersitzung des Seminars „Einführung in das Denken von Karl Marx“, offen für alle Interessierten

System Change – not Climate Change! Vergesellschaftung gegen die Wirtschaftsbosse.
Mi, 27.11. 14-16 Uhr
KL 23/140, FU Berlin
Workshop von organize:strike

FU For Future – Vollversammlung II
Do, 28.11. | 12:30 Uhr – offen
Hörsaal 1a, Rost- und Silberlaube, FU Berlin

Termine an der ASH Berlin

Krieg in Rojava und Klimakrise
Mo., 25.11. | 11:30-13:30 Uhr
Mensa, ASH Berlin
Teach-In mit organize:strike und YXK

ASH Vollversammlung
Di, 26.11. | 12 Uhr
Ort wird noch bekanntgegeben

Solidaritätskomitee mit den Reinigungskräften
Di., 26.11. | 16-18 Uhr
ASH, Ort wird noch bekanntgegeben

Feminismus und Klimakrise: Wie das Kapital unsere Lebensgrundlage zerstört
Mi., 27.11. | 14-16 Uhr
Mensa, ASH Berlin
Teach-In von Brot und Rosen

Unsere nächsten offenen Treffen (komm vorbei!)

Brot und Rosen
So., 1.12. | 16 Uhr
Wildenbruchstr. 24

organize:strike
Do, 5.12. | 18:30 Uhr
Wildenbruchstr. 24
Facebook-Event

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