Spektakuläre Streiks und Blockaden in Frankreich erwartet!

08.09.2017, Lesezeit 2 Min.
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Nun also beginnt der Kampf gegen das Loi Travail XXL: Nicht nur am 12. September wird es zu landesweiten Streiks kommen, sondern auch am 21. September. Das verkündete heute Frankreichs größte Gewerkschaft, die CGT. Doch nicht nur das: Klasse Gegen Klasse wird ab nächster Woche live aus Paris berichten!

Nach der Wahl Emmanuel Macron zum Staatspräsidenten schrieben wir: „Frankreich stehen stürmische Zeiten bevor.” Und tatsächlich stehen alle Zeichen kurz vor dem Herbst auf Sturm! Macron nutzte die lange französische Sommerpause, um an der Abschaffung des Arbeitsrechts zu basteln: Zusammen mit seiner Arbeitsministerin Muriel Penicaud und Premier Edouard Phillippe, wurde Anfang des Monats die mit Spannung erwartete „Reform” vorgestellt. Das Ergebnis ist eine Fortsetzung der Politik unter Francois Hollande; eine weitere und viel tiefer gehende Beschneidung des Arbeitsrechts als es unter dem „Loi El Khomri”, oder einfach Loi Travail (der Arbeitsrechtsreform unter Hollande), der Fall war.

Die Rechte von Gewerkschaften und Gewerkschafter*innen sollen weiter beschnitten werden. Unter anderem soll es für die Unternehmen leichter werden Arbeiter*innen einzustellen und/oder zu entlassen — das Prinzip des „hire and fire” soll noch weiter perfektioniert werden. Prekäre Arbeitsbedingungen sollen nach dem deutschen Modell der Hartz-Reformen normalisiert werden.

Doch auch unsere Klasse bleibt nicht untätig und schreitet nun zur Tat! Gegen das Loi Travail XXL wird es am Dienstag den 12. September landesweite Streiks geben. Alle Sektoren der CGT sind zum Streik aufgerufen. Teile der drittgrößten Gewerkschaft FO werden sich, ihrer bremsenden Führung zum Trotz, den Streiks anschließen. Kleinere Gewerkschaften, wie Solidaire, haben ebenfalls zu Streiks aufgerufen. Im ganzen Land wird es also Aktionen geben, auch Mobilisierungen der Jugendlichen, die Schulen blockieren wollen und sich in Vollversammlungen auf den Widerstand vorbereiten.

Die Zeit drängt und am 21. September wird es zu weiteren nationalen Streiks kommen, wie Philippe Martinez (Vorsitzender der CGT) heute verkündete. Dieser entschlossene Widerstand ist dringend notwendig, denn das Gesetz kann, dank der Dekrete von Macron, sehr leicht und schnell formell verabschiedet werden. Die Rücknahme und Verhinderung der zutiefst arbeiter*innenfeindlichen Maßnahmen, der Regierungen Holland und Macron, kann daher nur noch auf der Straße erreicht werden!

Wir von Klasse Gegen Klasse werden ab Montag live von den Aktionen und Streiks in Paris berichten und versuchen, mit Videos, Bildern, Interviews, Artikeln und vielem mehr, diesen Kampf unserer Klasse auch in Deutschland so nahbar wie möglich machen.

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