[Video] Union Busting in landeseigenen Betrieben: die Causa S.
Am Samstag, den 15. April 2017, fand im Rahmen der Sozialismustage 2017 ein Workshop mit dem Thema "Union Busting: Was tun gegen Mobbing von Betriebsräten und Gewerkschaftsaktiven?" statt. Rechtsanwalt Benedikt Hopmann berichtete anhand eines konkreten Beispiels, wie gegen einen Betriebsrat am Botanischen Garten Berlin vorgegangen wurde.
![[Video] Union Busting in landeseigenen Betrieben: die Causa S.](https://www.klassegegenklasse.org/wp-content/uploads/archive/hopmann.jpg)
Benedikt Hopmann schilderte: Der Arbeitsalltag des bislang nicht sonderlich in Erscheinung getretenen Elektrikers änderte sich mit seiner Kandidatur für das Betriebsratsamt gravierend. Ihm wurden Aufgaben entzogen und die Verwaltungsleiterin und der Betriebsleiter begingen Vertragsbruch, indem sie ihm einen erheblichen Teil seiner vertraglich zugesicherten Tätigkeiten und des damit verbundenen Lohns entzogen. Nachdem er sich gerichtlich zur Wehr setzte und vor dem Arbeits- sowie vor dem Landesarbeitsgericht Recht bekam, wurden ihm in einem „ewigen Turnus“ monotone Aufgaben zugeteilt.
Am Ende des Vortrags entzündete sich bei den Teilnehmer*innen eine heftige Diskussion. Wie kann es sein, dass selbst in landeseigenen Betrieben Betriebsräte und Gewerkschafter*innen derartigen Repressalien ausgesetzt sind? Werden durch das Spardiktat des Senats Geschäftsführer*innen zu Spardiktator*innen? Und was tun gegen Mobbing von Betriebsräten und Gewerkschaftsaktiven?
Im Fall des Elektrikers am Botanischen Garten nahmen die Ereignisse eine entscheidende Wendung, als seine Kolleg*innen widerständig wurden und „Gleichen Lohn für gleiche Arbeit“ forderten. Ein harter Arbeitskampf begann, der im Dezember 2016 gewonnen wurde.
Ein sehenswerter Vortrag, der zum Nachahmen inspiriert.
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Leider kennen wir auch selbst so einen Fall im Betriebsrat. Bei uns ist ebenfalls ein Mitglied der bei uns in der Haustechnik tätig war m letzten Jahr gekündigt werden. Dem hat der Betriebsrat nicht zugestimmt so mit hat der Arbeitgeber beim AG ein Zustimmung Ersetzungsverfahren eingeleitet worden dem das AG Berlin vor 3.Wochen nicht statt gegeben hat. Er erhält seit dem nur geringe bis keine Lohnzahlungen mehr. Im wurde sogar später obwohl er schon nicht mehr als Haustechniker tätig war ein Hausverbot in dem Objekt in dem er tätig war ausgesprochen.
Er muss sich ebenfalls von der Familie Geld für Miete und zum Überleben borgen.
Ich finde es eine große Schande wie hier mit Betriebsräten umgegangen wird und kann.
Letztlich ist es dem BR-Mitglied schon egal was der AG mit ihm macht denn es ist ein Kampf uns nackte überleben. Natürlich hat auch er sowie wir als Betriebsrat sämtliche Klagen beim AG Berlin eingereicht aber die Mühlen der Gerichte dauern lange und man muss ein langen Atem haben um solche Machenschaften zu durch brechen.
Vielleicht sollte sich in solchen Fällen auch die Politik darüber Gedanken machen was man dagegen machen kann.
Liebe Grüße Fr. Walle