Laura und Ezequiel: Immer bis zum Sozialismus!

08.06.2017, Lesezeit 3 Min.
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Am Sonntag erschütterte eine furchtbare Nachricht die argentinische Linke: Laura Rimedio und Ezequiel Castro sind tot. Ein dritter Genosse, Federico Rotelle, ringt um sein Leben.

Sie waren fürs Wochenende in die Städte Olvarría und Azul in der Provinz Buenos Aires gereist. Sie waren in politischer Mission unterwegs – seit mehr als zehn Jahren hatten sie kaum etwas gemacht, das nicht mit dem Aufbau einer revolutionären Arbeiter*innenbewegung zu tun hatte. Lauras Genossinnen beschreiben sie als „hartnäckig“, „unerschöpflich“ und „eisern“.

In der Wohnung, in der sie übernachteten, gibt es einen Unfall. Giftige Gase kamen aus dem Heizkörper, wie es jährlich vielen Arbeiter*innen in Argentinien passiert, die sich keine besseren Öfen leisten können. Am Sonntag morgen waren Laura und Ezequiel tot. Fede wurde ins Krankenhaus eingeliefert und ringt seitdem um sein Leben.

Alle drei hatten an der geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität von La Plata studiert: Laura Geschichte, Ezequiel und Fede Soziologie. Dort schlossen sie sich der revolutionär-sozialistischen Bewegung an und wurden zu Mitgliedern der Partei Sozialistischer Arbeiter*innen (PTS). Das Leben als Berufsrevolutionär*innen war selten entspannt, aber mit Leidenschaft und Freude machten sie ihre Arbeit in den Reihen der PTS.

Laura und Ezequiel waren beide Lehrer*innen und in ihren jeweiligen Gewerkschaften aktiv. Vor einigen Monaten war Laura eine von 300 Delegierten beim letzten PTS-Kongress. Erst am Samstag war sie mit der NiUnaMenos-Bewegung gegen sexistische Gewalt wieder auf der Straße in Olvarría.

Hunderte Kondolenzschreiben kamen von vielen linken und gewerkschaftlichen Gruppen im ganzen Land. Am Dienstag wurden beide beerdigt, Laura in La Plata, Ezequiel in seinem Heimatort Zapala in der Provinz Neuquén. Zusammen mit den Familien sind auch hunderte Genoss*innen zu den Trauerfeiern gekommen. Solidaritätsschreiben trafen aus aller Welt ein. Die beiden Genossen, erst Anfang 30, hatten schon viele Menschen bewegt.

Wir von der Revolutionären Internationalistischen Organisation (RIO), Schwestergruppe der PTS, haben Laura und Ezequiel nie persönlich kennengelernt. Laura war erst letztes Jahr in Europa im Urlaub. Sie besuchte Genoss*innen in Frankreich und im Spanischen Staat, aber für einen Abstecher nach Deutschland war nicht genug Zeit. „Egal“, dachte man sich, „dann werden wir das nachholen.“

Und jetzt ist die Genossin tot. Ein Menschenleben ist sehr kurz im Vergleich zu dem Kampf, den wir uns vorgenommen haben. Laura und Ezequiel gaben alles für eine Welt ohne Ausbeutung und ohne Unterdrückung. Sie werden uns fehlen – sie sind unersetzbar. Aber gleichzeitig werden sie weiterleben in unseren Kämpfen. Unsere Trauer werden wir in die Kraft verwandeln, um tausende weitere Arbeiter*innen zu organisieren, um die Sklaverei ein für alle mal zu beenden.

Laura und Ezequiel: Immer bis zum Sozialismus!

Viel Kraft, Fede!

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