Es ist Völkermord: Israel beschließt Besatzung Gazas

Der israelische Sicherheitsrat hat die Ausweitung der Militäroperationen in Gaza beschlossen, einschließlich der Besetzung palästinensischen Gebiets. Die Armee wird Zehntausende Reservist:innen für diese Offensive einberufen, die den andauernden Völkermord durch eine ethnische Säuberung der palästinensischen Bevölkerung und die koloniale Besetzung des Gazastreifens ausweiten soll.
Das israelische Sicherheitskabinett hat die Ausweitung der Militäroperationen im Gazastreifen, einschließlich der Besetzung palästinensischen Gebiets beschlossen, teilte ein Beamter am Montag mit, nachdem die Armee Zehntausende Reservisten für die Offensive einberufen hatte.
Einige Quellen versicherten Reuters und Associated Press, dass die neue Operation mit dem Namen „Gideons Wagen“ erst nach dem für nächste Woche geplanten Besuch Trumps in Israel beginnen werde, bei dem die Regierung Netanjahu auf seine Unterstützung hofft.
Die Vereinigung, die die Mehrheit der Familien der von der Hamas festgehaltenen Geiseln vertritt, warf Netanjahu vor, ihre Angehörigen in Gefahr zu bringen. In einer Erklärung heißt es: „Die Ausweitung der Militäroperationen bringt alle Geiseln in große Gefahr.“
Die Regierungskoalition von Netanjahu und sein Verbleib an der Macht hängen in hohem Maße von der Unterstützung der rechtsextremen Parteien ab, die seit langem die Wiederbesetzung des Gazastreifens fordern, aus dem sich Israel 2005 nach jahrzehntelanger Besatzung zurückgezogen hatte.
Aus diesem Grund wollen die Regierung Netanjahu und ihre rechtsextremen Unterstützer diese Operation vorantreiben, die nichts anderes ist als ein Kolonisierungsprozess im Gazastreifen, der die Einrichtung israelischer Militärzonen, die Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung in den Süden und die vollständige Besetzung ihres Territoriums beinhaltet. Das heißt, sie wollen die ethnische Säuberung der Palästinenser:innen als Teil des Völkermords, den sie seit Oktober 2023 betreiben, noch weiter vorantreiben. Das Vorhaben findet zum Zeitpunkt eines weiteren Jahrestags der Nakba (arabisch für „Katastrophe“) statt, die Morde, Vertreibungen und ethnische Säuberungen umfasste, um 1948 den Staat Israel auf dem historischen palästinensischen Gebiet künstlich zu gründen.
Dies geschieht, während die Vereinten Nationen und Hilfsorganisationen wiederholt vor einer humanitären Katastrophe vor Ort gewarnt haben, da nach mehr als zwei Monaten einer vollständigen Blockade durch Israel erneut eine Hungersnot droht.
Der Plan, der am Sonntagabend vom Kabinett verabschiedet wurde, sieht laut Bezalel Smotrich, Finanzminister und Vorsitzender der rechtsextremen Religiös-Zionistischen Partei, die Beibehaltung der Kontrolle über Teile des belagerten Gazastreifens vor.
Smotrich äußerte sich noch brutaler und sagte, dass es keinen Rückzug aus den von Israel kontrollierten Gebieten im Gazastreifen geben werde, „wenn die Bodenoffensive beginnt“, nicht einmal im Austausch gegen gefangene Soldaten.
Die israelische Zeitung Kan berichtete von einer Aussage des Sicherheitsminister Zeev Elkin, nach der die israelischen Streitkräfte nun nicht mehr wie bisher Angriffe auf bestimmte Gebiete durchführen und diese dann wieder verlassen würden, sondern die eroberten Gebiete so lange halten würden, bis die Hamas besiegt sei oder sich bereit erkläre, ihre Waffen niederzulegen und den Gazastreifen zu verlassen.
Die von Israel geplante Offensive markiert eine strategische Wende hin zu einer längeren Besatzung, eine Möglichkeit, die die israelische Regierung bisher nicht bestätigen wollte. Offizielle Quellen gaben an, dass der Plan auf „monatelange Kämpfe“ ausgelegt sei und eine vorübergehende Militärverwaltung in Gaza nach der „Niederlage der Hamas“ nicht ausgeschlossen werde. Diese „Niederlage der Hamas“ ist jedoch eines der strategischen Ziele, die Israel in der ersten Phase, während der anderthalb Jahre andauernden Angriffe, nicht erreichen konnte und die stattdessen in einem offenen Völkermord endete, der Zehntausenden Palästinenser:innen das Leben kostete und die Infrastruktur des Gazastreifens fast vollständig zerstörte.
Der Völkermord, den Israel in Gaza verübt, hat seit dem 7. Oktober 2023 mindestens 52.567 Palästinenser:innen, darunter überwiegend Frauen und Kinder, das Leben gekostet und weitere 118.610 verletzt.
Mindestens 2.459 Palästinenser:innen wurden getötet und weitere 6.569 verletzt, seit Israel am 18. März dieses Jahres einseitig den Waffenstillstand gebrochen hat.