88 Prozent für unbefristeten Streik bei Windradhersteller Vestas

01.11.2022, Lesezeit 2 Min.
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Foto: IG Metall / Cordula Kropke

1700 Kolleg:innen des Windradherstellers Vestas befinden sich seit mehreren Wochen in einem Arbeitskampf um einen Tarifvertrag. Nach mehreren Warnstreiks ohne Einlenken der Bosse stimmten vergangene Woche 88 Prozent der Gewerkschafter:innen für einen unbefristeten Streik.

Die Klimakrise muss bewältigt werden, darin sind sich inzwischen die meisten einig. Doch auf wessen Kosten werden diese grundlegenden Veränderungen stattfinden? Die Antwort von Großunternehmen ist klar: Auf Kosten der Arbeiter:innen.

So auch bei Vestas Deutschland GmbH, Tochter von Vestas Wind Systems mit Sitz in Aarhus, Dänemark, einem der größten Windkrafthersteller der Welt. Die Bosse in Hamburg lehnen einen bindenden Tarifvertrag kategorisch ab. Die Arbeiter:innen gaben am vergangenen Freitag eine klare Antwort darauf: 88 Prozent stimmten in einer Urabstimmung für einen unbefristeten Streik.

Denn es ist klar, was es bedeutet, wenn die Bosse sagen: „Wir sind der festen Überzeugung, dass unser Ansatz, auch vergütungsrelevante Themen in vertrauensvoller Zusammenarbeit ausschließlich mit unserem Betriebsrat zu vereinbaren, im besten Interesse aller unserer Mitarbeitenden sowie des Unternehmens ist.“ Sie wollen Löhne drücken und nicht flächendeckend die Arbeitsbedingungen verbessern.

Nico Ackermann, Servicetechniker in Barleben bei Magdeburg sagt dazu: „Was bringt es dir, wenn dir Vestas mit einem Bonus winkt, aber du dann abhängig von Vorgesetzten bist, die planen und dich beurteilen. Und dann schaffst Du es nicht. Du kannst nie sicher sein, wie viel Geld du bekommst. Ein Tarifvertrag jedoch ist nachhaltig und sicher.“

Den Kolleg:innen bei Vestas fehlt es an Urlaubs- und Weihnachtsgeld und Möglichkeiten, ihre Arbeitszeit zu reduzieren. Dabei ist gerade dies bei der schweren körperlichen Arbeit, die sie bei Servicearbeiten auf bis zu 150 Metern Höhe leisten, gerade im Alter sehr wichtig.

Wir solidarisieren uns mit ihrem Kampf! Für eine Energiewende von und für die Arbeiter:innen, nicht für die Profite der Bosse!

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