Die neue Rechte verhebt sich an Münster: Komm mit KGK zum Anti-Nazi-Protest!

Am Samstag, den 31.05.2025, werden bundesweit Proteste unter dem Motto „Gemeinsam für Deutschland“ stattfinden. Erwartet wird ein Zusammenschluss von Querdenker:innen und Faschist:innen. Die zentrale Demonstration für NRW wird in Münster abgehalten. Deshalb gilt: Klare Haltung zeigen – extreme Rechte sind hier nicht willkommen!
Münster wird an diesem Tag zu einem der zentralen Mobilisierungspunkte für Nazis. Doch bislang sind Faschist:innen in dieser Stadt immer wieder am Widerstand gescheitert – dank entschlossenem zivilgesellschaftlichem Engagement und großen Gegenmobilisierungen. Auch bei vergangenen Wahlen erzielte die AfD in Münster regelmäßig eines ihrer schlechtesten Ergebnisse.
Die politische Isolierung der AfD in Münster wurde insbesondere durch das Anti-Nazi-Bündnis „Keinen Meter den Nazis“ vorangetrieben. Diese Isolation führte zu scharfen Fraktionskonflikten zwischen dem nationalkonservativen und dem offen faschistischen Flügel der Partei. In der Folge gelang es der AfD nicht, nennenswert in der Stadt Fuß zu fassen. Die wiederholten „Häutungen“ der Partei wurden hier weniger gut verkraftet. Der von Faschist:innen dominierte Kreisverband ist in der Stadtgesellschaft vollständig isoliert. Während der Corona-Pandemie gelang es der AfD höchstens, montägliche Demonstrationen gemeinsam mit Verschwörungsideolog:innen aus dem Umland zu organisieren.
Nazis nehmen nochmals Anlauf
Die aktuelle Mobilisierung ist ein erneuter Versuch, als Initialzündung für eine organisierte Rechte zu wirken. Umso wichtiger ist es, weiterhin klarzumachen: Faschist:innen dürfen keine neuen Räume erschließen und nicht widerstandslos durch unsere Städte marschieren.
Deshalb schließen wir uns dem Protest gegen die Nazis an – denn in der aktuellen politischen Lage braucht der Widerstand gegen die neue Rechte eine neue Qualität. Auch die „Insel der Glückseligen“ Münster darf nicht beim Status quo verharren. Selbst hier ist spürbar, dass rechte Ideologien zunehmend Anschluss finden. Bei der letzten Bundestagswahl im Februar erreichte die AfD erstmals über 5 Prozent der Stimmen in Münster.
Die Erfolge des Bündnisses „Keinen Meter den Nazis“ zeigen, wie wirksam lokale Bündnisse sein können, wenn es darum geht, der AfD die Hegemonie streitig zu machen. Lokal beschränkt kann eine starke Verankerung solcher Bündnisse ein beachtliches Mobilisierungspotential entfalten. Das trägt zur Demoralisierung lokaler AfD-Kader bei. Aber Symbolpolitik allein wird uns nicht in die Lage versetzen, der neuen Rechten bundesweit den Boden zu entziehen.
Akteur:innen wie die Gewerkschaften nutzen ihre Ressourcen bislang nicht ausreichend, um sich tiefgreifend in der Arbeiter:innenklasse der gesamten Region zu verankern. Es braucht mehr als die Mobilisierung von Gewerkschaftsfunktionär:innen. Es braucht engagierte Gewerkschafter:innen, Vertrauensleute, Betriebsräte und Betriebsgruppen aus den Betrieben in und um Münster.
Massenaktionen statt Selbstbespaßung!
Wir müssen als Masse auftreten – und blockieren. Zeigen wir, dass wir als Arbeiter:innen und Studierende gemeinsam in der Lage sind, den Kampf gegen Rechts zu führen! Sorgen wir dafür, dass Rechte weder auf unseren Straßen noch in unserer Gesellschaft Platz finden.
So heldenhaft die Blockadeaktionen der Autonomen auch sein mögen – sie bleiben oft ineffektiv und sind viel zu isoliert von den vielen Menschen, die ebenfalls gegen Rechts auf die Straße gehen. Wir müssen die Protestierenden herausfordern: Es reicht nicht, nur für ein gutes Gefühl Schilder zu tragen und „Auf die Barrikaden“ zu singen. Stattdessen gilt es, sie praktisch einzubeziehen – im gemeinsamen Versuch, sich den Nazis entschlossen entgegenzustellen.
Statt nur einige wenige Aktivist:innen der Repression auszusetzen, müssen möglichst viele Menschen aktiv am zivilen Massenwiderstand teilnehmen – so wie es beim „Tausend Kreuze Marsch“ gelang, als Demoteilnehmer:innen gemeinsam aktivistische Strukturen stärkten und vor Polizeirepression schützten. Für uns bleibt klar: Widerstand muss aus der gesamten Klasse entstehen – und von ihr geführt werden.
Die gesamte Klasse muss beginnen, sich als politisches Subjekt zu begreifen und solche Anlässe nutzen, um Erfahrungen gemeinsam mit uns zu machen – unter anderem durch kollektive Erfahrungen wie der Blockade von Nazi-Aufmärschen. Alle müssen erkennen: Gemeinsam als Klasse sind wir nicht nur der Motor gesellschaftlicher Veränderung, sondern haben auch die Kampfmethoden, um den Nazis den Nährboden zu entziehen. Der Gedanke, politische Aktionen nur mit einer kleinen, überzeugten Gruppe von Aktivist:innen durchzuführen, verkennt das revolutionäre Potenzial der Arbeiter:innenklasse und ist obendrein ineffektive Selbstbespaßung.
Auch die Gewerkschaften müssen ihre Rolle als Orte der Arbeiter:innenorganisation ernst nehmen – und aktiv dafür werben, sich den rechten Aufmärschen entgegenzustellen. Komm also mit uns am Samstag auf die Straße! Zeig den Rechten, Nazis und Faschist:innen, dass sie bei uns nichts verloren haben.
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