Erst der Rausschmiss, dann der Umbau! – Benko zerstört weiter

14.12.2020, Lesezeit 4 Min.
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Foto: Shutterstock

Wie der Milliardär René Benko weiter Düsseldorfer Traditionen zerstören möchte. Nach der Schließung von Galeria-Karstadt-Kaufhof will er jetzt das 36 Jahre alte Pavillon der Düsseldorfer Altstadt umbauen – damit er mit dem neuen KaDeWe mehr Profite machen kann.

Nach der Schließung zweier Häuser – Karstadt Sport und Galeria Kaufhof/Karstadt Am Wehrhahn – und der Kündigung der Mitarbeiter:innen gab es keinerlei Angebot seitens René Benko, wie man mit dem Personal weiter umgehen möchte. Stattdessen wird unaufhaltsam sein Weg beibehalten, der die Umgestaltung der Düsseldorfer Innenstadt in Betracht zieht.

Erst soll der Kaufhof Am Wehrhahn 1 für ein 250 Meter hohes Hochhaus weichen und nun auch noch ein Stück alte Tradition: der Heinrich-Heine-Platz mit seinem Pavillon. Den Pavillon gibt es schon seit 1984. Er ist ein Nachbau von dem, was zwischen 1922/24 am Ende der Heinrich-Heine-Allee dem Alleeplätzchen weichen musste, für den Neubau des Wilhelm-Marx-Hauses. Der 36 Jahre alte Traditions-Pavillon der Düsseldorfer Altstadt, wo man Konzerte gehört hat, sich Weihnachten zum Glühweintrinken traf, man gelacht und geschunkelt hat an Karneval, Treffpunkt verschiedenster Menschen – Familien mit Kindern oder die Punkerszene oder die Büroleute, die mittags ihre Pause dort verbrachten – soll nun für René Benko weichen, um seinen Vorplatz fürs neue KaDeWe attraktiver zu gestalten, damit er mehr Umsätze machen kann.

Das kann es einfach nicht sein! Nach und nach weichen immer mehr traditionelle Standpunkte in Düsseldorf für reiche Super-Milliardär:innen, nur weil sie mit dem Kapital winken. Sei es der Skatepark am Schauspielhaus, dann der Tausendfüßler und nun auch noch der Pavillon. Grüne und CDU sprachen sich für eine Umplatzierung des Pavillons aus. Nur gibt keine konkreten Vorschläge, wie das Ganze funktionieren soll und wohin die Reise dann gehen soll.

Düsseldorf entwickelt sich nach und nach immer mehr in Richtung „Reiche willkommen, Arme bleibt Zuhause“. Das kann es nicht sein und muss aufhören! Wir müssen uns gemeinsam gegen den Abriss und die Willkür dieses milliardenschweren Immobilienhai aussprechen und für eine offene Stadt sein, die für alle ist – nicht nur für Reiche!

Am 09.12.2020 ging es an einer anderen Stelle weiter, die genau so wichtig für Düsseldorf ist. Der Wehrhahn 1! Der Alte Kaufhof soll abgerissen werden und am liebsten hätte René Benko es, dass dies so schnell wie möglich passiert, damit er ein Designer-Hochhaus für Büros dahin setzen kann, denn Büros bringen natürlich in so einer Gegend die einfachsten und schnellsten Profite: zwischen 24-28 Euro pro Quadratmeter.

Er zielt wohl darauf ab, dass man später auch seinen Firmensitz namhaft dort platzieren kann, denn spätestens in drei Jahren läuft auch der Vertrag mit dem gegenüberliegenden Haus Galeria Kaufhof/Karstadt aus. Auch da hat er dann freie Hand und kann die Ecke gestalten wie er möchte, da die aktuelle Politik sich sehr freut über die Gelder, die herein kommen.

Zu diesen Thema gab es letzte Woche auch eine Zoom-Veranstaltung der Signa. Dort wurde scheinheilig so getan als könnten die Bürger:innen bestimmen, was passieren wird. Genau deswegen wird das Ganze auch nur stillschweigend beworben und keine große Sache daraus gemacht, weil man nicht viel Aufmerksamkeit braucht.

Sollen weiter Büros und teure Einkaufsmöglichkeiten geschaffen werden, wo es nur noch um Profite geht? Oder soll es auch eine Ecke für jedermann bleiben, wo man gerne einkaufen geht und auch die Sachen bekommt, die man braucht? Denn genau diese Läden sterben nach und nach immer mehr aus in Düsseldorf und bald kann man nur noch online shoppen.

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