Deutsche Justiz bestraft Frau dafür, ihre legalen Rechte auszuüben: Gina-Lisa verurteilt
Gina-Lisa Lohnfink hat zwei Männer wegen Vergewaltigung angezeigt. Gestern wurde sie zu einer Geldstrafe von 20.000 Euro verurteilt.

Wer sagt, dass deutsche Gerichte ein Auge zudrücken, wenn sexualisierte Gewalt angezeigt wird? Klar gibt es Fälle, in denen Richter*innen behaupten, dass eine Vergewaltigung nicht stattgefunden haben kann, weil die Frau zwar „Nein“ gesagt, aber ihren Angreifen nicht gekratzt, gebissen oder geschlagen hat – bis vor kurzem war das ja auch noch so Gesetz. Es gibt aber auch Fälle, wo die Justiz richtig hart durchgreift.
Allerdings nicht gegen die Täter, sondern gegen diejenige, die die Vergewaltigung angezeigt hatte.
Am Montag fand der letzte Verhandlungstag im Prozess gegen Gina-Lisa Lohnfink statt. Sie sagt, dass sie vor vier Jahren von zwei Männern vergewaltigt wurde. Diese zwei drehten ein Video von der Tat, auf der Lohnfink deutlich zu hören ist, wie sie „Nein“ ruft. Die beiden hatten das Video selbst als „Vergewaltigungsvideo“ online gepostet. Da sie sich wegen eines Filmrisses nur noch kaum an die Nacht erinnern konnte, äußerte sie die Vermutung, K.O.-Tropfen verabreicht bekommen zu haben.
Die Ermittlungen gegen die Männer wegen Vergewaltigung hat die Staatsanwaltschaft eingestellt. Unter anderem weil Gina-Lisa Lohfink nach der Nacht weiter freundlichen Kontakt mit den Männern hatte – da sieht man mal wieder, wie sehr deutsche Gerichte noch allein das Bild des fremden Vergewaltigers im Park im Kopf haben, und die Vergewaltigung in der Liebesbeziehung, durch den netten Bekannten oder den Onkel einfach übersehen.
Wegen der unerlaubten Videoaufnahmen wurden die Männer allerdings zu einer Geldstrafe von 1.350 Euro verurteilt. Aber die Frau wurde daraufhin wegen „falscher Verdächtigung“ angeklagt – und soll nun 20.000 Euro zahlen.
Wundert es, dass viele Frauen keine Anzeige machen, wenn sie Opfer sexualisierter Gewalt werden? Betroffenen wird nicht geglaubt. Ermittlungen werden eingestellt. Täter werden freigesprochen oder kommen mit Geldstrafen davon. Und wenn eine Frau wie Gina-Lisa nicht aufgibt, bekommt sie oben drauf eine Strafe.
Einer der beiden Täter, Sebastian C., ist bereits als Vergewaltiger aufgefallen. Am Montag berichtete seine Exfreundin Nathalie B. vor Gericht, wie er sie während und nach ihrer Beziehung bedroht, geschlagen und vergewaltigt habe. Nathalie B. hat Anzeigen bei der Polizei gestellt – auch hier wurden alle Verfahren eingestellt.
Gina Lisas Anklage sei „ein Hohn für echte Vergewaltigungsopfer“ gewesen, sagte die Richterin. Dabei ist dieses Urteil nicht nur ein Hohn für jede von sexualisierter Gewalt Betroffene, sondern ein Schlag ins Gesicht für alle Frauen. Mit diesem Urteil wird das Recht von Betroffenen, Vergewaltigungen anzuzeigen, in Frage gestellt. Denn immer lauert die Gefahr, der Falschaussage bezichtigt zu werden, wenn juristisch eine Vergewaltigung nicht festgestellt wird.
Und darüber, was für eine Verurteilung von Vergewaltigung ausreicht, entscheiden Gerichte, welche wie in diesem Fall eindeutig voller sexistischer Vorurteile sind und welche Frauen und ihre Sexualität von vorneherein kritisch beäugen.
Die neuerliche Verschärfung des Sexualstrafrechts wird keinen Schutz vor Gewalt bieten. Denn der kapitalistische Staat selbst ist zutiefst sexistisch und patriarchal. Gegen diese Gewalt braucht es eine starke Frauenbewegung, unabhängig vom Staat und den Parteien der Kapitalist*innen, die selbst gegen Sexismus vorgeht. Eine Frauenbewegung, die dem Sexismus die Grundlage entzieht.
Oder wie die Demonstrant*innen von #TeamGinaLisa gerufen haben:
Macker gibt es in jeder Stadt, bildet Banden, macht sie platt!
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„Gegen diese Gewalt braucht es eine starke Frauenbewegung, unabhängig vom Staat und den Parteien der Kapitalist*innen, die selbst gegen Sexismus vorgeht. Eine Frauenbewegung, die dem Sexismus die Grundlage entzieht.“
Warum braucht es hiergegen keien starke Arbeiter*innebewegung? Was ist die Rolle von kommunistischen Männern und allen nicht-Frauen in dieser „Frauenbewegung“?
Meine Kritik richtet sich an dem verpfechtetem „proletarischem Feminismus“, der allein durch das „Fem“ eine frauenzentrierte antipatriarchale Theorie (und ggf. Praxis) bedeutet. Das Problem wir also wieder auf uns Frauen ausgelagert. Die Typen können weiter Polit-Ökonomie machen. Find ich scheiße.
Wenn sich patriarchal-kapitalistisch (rassistsiche etc. etc.) Strukturen durch die ganze Gesellschaft ziehen – und Frauen, Männer und jede Person die nicht in dieses absurd binäre Schema passen unterdürckt, uns also alle – in unterschiedlichem Maße – unserer Freiheit als Menschen beraubt, warum stehen wir nicht für anti-apatriarchale Kämpfe ein, die als Subjekt alle Menschen begreifen die sich gegen patriarchalen Strukturen (und damit demKapitalismus) zur Wehr setzten?
Im „proletarischem Feminismus“ scheinen Männer zu bloßen Schäfchen zu verkommen, die dann die Ansagen von proletarischen Feminist*innen schlucken können und mitmachen oder verrecken. Sollte das so sein, finde ich das falsch.
Männliche Genossen müssen eine EIGENE anti-aptriarchale Subjektivität entwickeln um GEMEINSAME anti-patriarchale Kämpfe zu führen.
Zu dem Thema hat die ANG vor einem Jahr einen spannenden Beitrag gemacht: http://aufstand.blogsport.eu/2015/08/31/proletarische-frauenbewegung/.
Vielleicht interessant für euch…
Ich antworte hier als Mann, als männlich sozialisierte Person…
Zuerst stimme ich dir zu: Feminismus ist nicht nur eine Sache für Frauen. Einmal bei Linke.SDS habe ich die folgende Szene erlebt: Beim Kongress gab es ein Treffen für Frauen. An sich eine gute Sache. Aber währenddessen hatten Männer Feierabend und saßen in der Kneipe. Das ist einfach nur eine Kopie der Doppelbelastung von Frauen in der bürgerlichen Gesellschaft. Das bedeutet für kommunistische Frauen eine Vierfachbelastung: Neben Lohnarbeit und Reproduktionsarbeit sollen sie noch kommunistische Arbeit und feministische Arbeit machen!
Der proletarische Feminismus, wie er von Clara Zetkin entwickelt wurde, beinhaltet mehrere Aspekte: proletarische Frauen lehnen es ab, sich zusammen mit bürgerlichen Frauen zu organisieren. Sie organisieren sich eigenständig. Aber sie zu das, um ihren berechtigten Platz in der Arbeiter*innenbewegung zu erkämpfen. Das Ziel ist eine gemeinsame Front der gesamten Klasse – die heute wegen Sexismus immer zerstört wird.
Als kommunistischer Mann ist das auf jeden Fall eine Gratwanderung. Man sollte mit aller Kraft den Feminismus unterstützen, aber gleichzeitig nicht-männlichen Genoss*innen die Protagonist*innenrolle überlassen.
Warum braucht es eine Frauenbewegung? Es stimmt, dass wir *irgendwie* alle vom Patriarchat geschädigt werden. Genauso könnte man sagen, dass der Rassismus auch bei Weißen zu einer Verstümmelung ihres Bewusstseins führt. Irgendwie. Aber in beiden Fällen ist das Ausmaß überhaupt nicht zu vergleichen. Ich würde behaupten, ziemlich jeder Mann auf der Welt profitiert von der unbezahlten Reproduktionsarbeit von Frauen. Auch Männer aus den ärmsten Schichten der Arbeiter*innenklasse haben was davon, wenn Frauen für sie kochen usw.
Also ein *unmittelbares* materielles Interesse am Kampf gegen das Patriarchat haben nur Frauen. Deswegen ist eine starke Frauenbewegung der einzige Garant dafür, dass die Arbeiter*innenbewegung gegen Sexismus kämpft.
Ich stimme dir zu, dass auch Männer gegen das Patriarchat kämpfen müssen. Meine These wäre, dass sie das am Besten können, wenn eine starke und eigenständige Frauenbewegung sie dazu auffordert.
Ich antworte mal dem Genossen, da dies ja keien Gruppenposition ist, richtig? Nach wie vor würde mich eine kollektive Position interessieren (gerne auch als Link).
Lieber Genosse,
ich gehe mal Punkt für Punkt durch:
1. „Ich antworte hier als Mann, als männlich sozialisierte Person…“ Ich finde es tatsächlich irrelevenat aus welcher ‚Position‘ du schreibst. Das ist eine Praxis, die besonders in links-akademischen Kreisen gängig ist. Eine Positionierungspraxis. Was weiß ich nun von dir? Mir ist tatsächlich die politische Positionierung wichtig da aus Sein (‚Mann‘) zwangsläufig kein Bewusstsein entsteht (sexistischer Arsch etc.). Es bedingt sich. Ja. Das ist Dialektik. Aber sagt halt erstmal nichts viel aus und ich denke als Kommunist*innen sollten wir uns dem Positionierungsspiel nicht hingeben. Wir haben was zu sagen also lasst uns einander gegenübertreten als Menschen die eine Meinung oder eine Idee zu etwas haben; es ist für mich sekundär wichtig ob diese Meinung ggf. aus einer bestimmten Sozialisierung herrührt. Kann es. Muss es aber auch nicht. Ich denke wir sollten Menschen dafür zur Rechenschaft ziehen was sie tun/ wie sie handeln (inkl. sprechen/schreiben) und nicht dafür wer sie (angeblich) sind im sozialem Gefüge.
2. „…proletarische Frauen lehnen es ab, sich zusammen mit bürgerlichen Frauen zu organisieren. Sie organisieren sich eigenständig. Aber sie zu das, um ihren berechtigten Platz in der Arbeiter*innenbewegung zu erkämpfen.“ Hier wird aus der Gruppe ‚proletarische Frauen‘ von einem Monolith ausgegagen. Eine kohärent zusammengestellte Gruppen. Was ist mit all den Spaltungen unter Frauen? Proletarische weiße Frauen, die es zurückweisen ‚AusländerinnenJobs‘ zu machen? Hetero-Frauen zu nicht-hetero begehrende Frauen? Erste Welt Proletarier*innen vs. Dritte Welt Proletarier*innen? etc. etc. – Es gibt eine Reihe Unterscheidungen, auch unter proletarischen Frauen. Unterscheidungen die oft eine Selbstorganisieurng als Aneinanderreihung von zich Unterdrückungen (nicht der eigenen möglichen Privilegierungen!) auslösen. Vor allem in so identitätspolitischen Zeiten wie den unsrigen. Und proletarische Frau sein heißt auch nicht automatisch anti-patriarchal. Im Gegenteil! Bürgerliche Frauen haben oftmals viel mehr Zeit sich mit Themen rund um Emanzipation und Feminismus auseinanderzusetzen. Ihre Forderungen (der Gleichbehandlung mit Männern ihrer Klasse z.B.) sind zwar nur in einer bürgerlich-kapitalistischen Logik sinnig, dennoch sind viele bürgerliche Feminist*innen oft leider weiter im Punkt ‚Frauenfrage‘ als viele unserer Klassenschwestern*. Denn das Pratriarchat wird nicht primär oder nur von Männdern getragen. Und das ist mein nächster Punkt.
3. Patriarchale Verhältnisse werden von Frauen(*) und Männern(*) zugleich reproduziert. Wer kann messen ob mehr das patrirachale Verhalten des Vaters oder das der Mutter ausschlaggebender für das gelernte patriarchale Verhalten eines Kindes verantwortlich ist? In Gesellschaften wo die Kindererziehung immernoch zum großen Teil in Frauenhand ist, müssen es doch eigentlich primär die Mütter sein, die ihre Kinder zu patriarchal denkenden/handelnden Menschen erziehen? Du schreibst: „Also ein *unmittelbares* materielles Interesse am Kampf gegen das Patriarchat haben nur Frauen.“. Warum? Sie profitieren doch vielfältigst und ständig davon? Als autoritäre Mütter, als glänzende Ehefrauen, als Frauen in ‚Führungspositionen‘. Nicht alle, nicht gleichermaßen – aber *irgendwie* doch. Solange sie in ihrer Rolle bleiben bekommen sie materielle Zugeständnisse von der Gesamtgesellschaft. Anders als Männer und doch auch wie Männer. Frauen(*) die sich besonders hegemonial weiblich verhalten. In den vielfäligen Auslegungen. Sie bekommen Zugeständnisse, Zugänge, ihnen wird von patriarchalen Männern zugehört. Sie werden geliebt. Und können Chef*innen werden.
Aus den Kritischen Gender Studies und den Critical Masculinity Studies wissen wir, dass Männlichkeit und Weiblichkeit im Kapitalismus stets neu verhandelt wird. Wer bekommt Zugänge? Wer nicht? Dort ist immer Bewegung. Und Fraun(*) sind nicht (mehr) als Monolith unterdrückt.
Richtig, nicht alle Männer haben die gleichen patriarchalen Zugänge: Thema Rassismus, Thema Sexualität, Thema Körperlichkeit. Genausowenig sind alle Frauen gleichermaßen vom patriarchalen Verhältnissen in ihrem täglichen Erleben unterdrückt/ betroffen.
Es sind Strukturen, die uns einengen selber herauszufinden wer wir wann wie wo sein wollen. Geschlechtlich, sexuell etc. Und dafür kämpfen wir schließlich. Für die komplette menschliche Befreiuung. Und dies kann nur passieren wenn alle Beteiligten EIGENE Subjektivitäten entwickeln.
Denn: Ein Mann dem als kleiner Junge durch Prügel beigebracht wurde gefälligst nicht zu weinen hat ganz eigenes materielles Interesse daran, dass keine anderen Jungen so einen patriarchalen Scheiß mehr erleben. Männer die gerne Zeit mit Kindern verbringen, sie umsorgen und ihnen beim Auswachsen zu Seite stehen haben ein ganz eigenes Interesse daran eine Gesellschaft zu verändern, die ihre Fähigkeit als ‚abnormal‘ bis tendenziell pädophil markiert. Alle Männer die nicht einem absolut hegemonialem Männlichkeitsbild entsprechen (und von Prügel bis zu anderen sozialen Saktionen – auch von Frauen – dafür erleben) haben ein ganz eigenes Interesse für eine Gesellschaft frei von patriarchalen Männlichkeiten zu kämpfen. Für ein freieres Leben für sich selber.
4. „Ich stimme dir zu, dass auch Männer gegen das Patriarchat kämpfen müssen. Meine These wäre, dass sie das am Besten können, wenn eine starke und eigenständige Frauenbewegung sie dazu auffordert.“ Das ist On-o-One Identitätspolitik. Kämpfen denn Kommunist*innen aus der Mittelschicht nur für den Kommunismus wenn dies von Proletarier*innen verlangt wird? Was wenn diese sich eher faschistisch organisieren? Tun wir dann auch das was dann die „Subjekte des Kampfes“ verlangen? Das ist absurd! Frauen, kommunistische oder auch nicht-kommunistische können allerlei Quatsch von kommunistischen Männern verlangen. Ich finde es falsch Genoss*innen als Frauen(*) und Männer(*) einzuteilen und daraus politische Kosequenzen zu ziehen. Um WAS für eine Politik handelt es sich? Ja, einige Frauen(*) können zu einigen Schlüssen aufgrund ihrer gelebten Erfahrung kommen. Ich muss aber nicht vergewaltigt werden, damit ich nicht-konsensualen Sex als falsch erachte. Erfahrung ist nunmal nicht gleich Bewusstsein.
Anti-patriarchales Bewusstsein entsteht im Kampf und in der Auseinandersetzung mit dem Thema; in der Polit-Gruppe, auf der Straße aber auch in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen.
Ich finde es spannend, dass du deine Beobachtung bei einer Die Linke.SDS Veranstaltung besonders empört schilderst aber gleichzeitig eigentlich nichts anderes forderst: Die Frauen müssen sich um die Frauenarbeit kümmern – sie müssen die Theorie entwickeln und auch die Praxis. Wir Männer uns nur solidarisch anschließen. Nach ihren Forderungen (die ja mühselig erarbeitet werden müssen) handeln. Ist für mich das gleiche in grün. Und genauso falsch.
Wie ist es mit Rassismus? Mit anderen Trennunglinien innerhalb unserer Klasse? Und als nicht-weiße Frau z.B. muss ich mich dann entscheiden: Mach ich bei den Kommunist*innen bei der ‚Proletarische Frauenbewegung‘ AG mit oder bei der ‚Antira‘ AG? Hm… Und was wenn ich eigentlich vor allem PolÖk machen will? Was wenn das meien Stärke ist? MUSS ich dann in diese ’speziellen‘ AGs – mich ’selbstorganisieren‘? Und was machen nochmal die männlichen(*) Genossen dann? Und die weißen Genoss*innen?
Nein, das macht für mich keinen Sinn.
EIGENE Subjektivitäten (anti-patriarchal, antirassistisch, sex-positiv etc.) entwicklen heißt für mich aus den starren Mustern treten die uns als Bewegung so lange im Weg standen. Gleich zugewiesen zu bekommen was die ‚eigenen‘ Kämpfe sind. Nein. Auch weiße Menschen haben ein materielles Interesse in einer Gesellschaft zu leben in der sie nicht als weiß markiert werden. Nicht als Teil eines fiktiven (rassistischen) Kollektivs wahrgenommen zu werden. Sie haben ihre eigene (nicht rassifizierte) Menschlichkeit zu gewinnen.
Denn: ohne eigene Subjektivität wird wieder alles ausgelagert. Und die Drecksarbeit müssen dann wir ‚besonders Unterdrückte‘ erledigen.
Und dies alles stellt die Forderung von Selbstorganisierung in Momenten wo dies sinnig ist (in Berufgruppen die nur ode primär von Frauen ausgeübt werden – Sorge Berufe etc. – kann es Sinn machen, Frauen als Arbeiterinnen anzusprechen z.B.) überhaupt nicht in Frage. Es stellt in Frage, dass es monolithische und kohärente Gruppen (‚Frauen‘, ‚Ausländer‘ etc.) gibt bzw. dass Menschen aus diesen sogenannten Gruppen immer und überall was das Unterdrückungsverhältnis, welches sie negativ betrifft angeht, die richtigen Analysen oder gar Antworten haben.
Also Genosse: Vielleicht gibt es ja doch die Möglichkeit gemeinsame anti-patriarchale Kämpfe zu führen? Und nicht nur Frauen(*) nachzuplappern… Wäre mal erfrischend^^.
P.S. Noch zwei Literaturtipps zum Thema:
R.W. Connell: Masculinities
R.W. Connell: Gender & Power
(beides aus den Critical Masculinity Studies)