Münchner Kreißsaal-Kampf überall in den Medien: Wann lenkt der Stadtrat ein?

02.12.2022, Lesezeit 3 Min.
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Hebamme Charlotte spricht bei München TV. Screenshot aus der Mediathek des Senders.

Die Geburtshelferinnen am Klinikum Neuperlach kämpfen für den Erhalt der Wochenbettstation. Damit haben sie es bereits in lokale und überregionale Medien geschafft. Eine Übersicht.

In nur zwei Wochen sammelten die Hebammen und (Kinder-)Krankenschwestern aus München-Neuperlach über 18.000 Unterschriften für den Erhalt ihres Kreißsaals. Mit dieser Petition brachten sie es auch in Zeitungen und Fernsehen.

Bei München TV betont Mitinitiatorin Charlotte Gestrich die Notwendigkeit der wohnortnahen Versorgung. Zudem kommen ihre Kollegin Sisko Stenzel sowie Mechthild Hofner vom Bayerischen Hebammenverband zu Wort.

Für Hallo München berichtet Sisko Stenzel: „Wir wissen doch: Der Münchner Osten wird wachsen. Perspektivisch werden mehr geburtshilfliche Abteilungen gebraucht und nicht weniger.“

Die Abendzeitung veröffentlichte einen Artikel, in dem Leonie Lieb zu Wort kommt: „In Neuperlach sei der Personalschlüssel so gut, dass eine individuelle Betreuung der Frauen möglich sei, sagt Lieb. In anderen Kliniken sei eine Hebamme oft für vier bis fünf Frauen zuständig.“

Zudem war Leonie bei „Feminismus für alle. Der Lila Podcast“ Dort meint sie: „Es ist deswegen ein feministisches Thema, weil es arbeitende und gebärende frauen betrifft.” Im Podcast sprach auch die Hebamme und Autorin Kareen Dannhauer: “Der Betreuungsschlüssel von Hebamme zu Frau in einem Kreißsaal ist immer schlechter geworden in den letzten 20 Jahren.“

Die tz zitiert aus der Petition: „Diese Zentralisierungspolitik basiert auf wirtschaftlich begründeten Sparmaßnahmen und hat nicht eine Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung als Ziel.“

Der Münchner Merkur zitiert bei seiner Berichterstattung eine Unterstützerin der Petition: „Ich habe erst gestern mein Kind dort zur Welt gebracht und war schockiert als ich davon hörte.“

In der Süddeutschen Zeitung spricht Sisko Stenzel: „Damit soll eine Abteilung geschlossen werden, die gut funktioniert und über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist für eine hochprofessionelle Versorgung und Unterstützung rund um die Geburt.“

Charlotte und Leonie riefen auch auf Klasse gegen Klasse dazu auf: „Unser Kreißsaal muss bleiben!“ Darüber hinaus veröffentlichten wir als KGK weitere Artikel über die Petition und über die Hintergründe der Schließung, die in dem profitorientierten Gesundheitswesen und in der Zentralisierung von Krankenhäusern zu finden sind.

Am Tag gegen Gewalt an Frauen sprach Charlotte über die Kreißsaalschließung. Zudem berichteten wir über sowie die Reaktion der SPD auf die Initiative der Hebammen, die sich gezwungen sah, auf den Druck der Hebammen zu reagieren, nachdem sie 2015 die Schließung des Kreißsaals erst im Stadtrat beschlossen hatte.

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