Die Polizeigewalt in Hamburg war auch sexistisch

25.07.2017, Lesezeit 2 Min.
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Während der G20-Proteste in Hamburg hat die Polizei unzählige Demonstrant*innen verletzt. Bei ihrer Gewaltorgie haben die Cops Frauen gezielt sexistisch angegriffen. Denn die Polizei ist eine zutiefst sexistische und rassistische Institution.

Über die furchtbare Polizeigewalt während des G20-Gipfels in Hamburg werden immer mehr Videos und Berichte gesammelt. Aber ein Element der Repression kommt in der Auswertung bisher relativ kurz. Frauen, die gegen die Gipfel demonstriert haben, wurden besonders von der Polizei erniedrigt.

Der Anwaltliche Notdienst hat soeben einen ausführlichen Bericht darüber veröffentlicht, wie die Rechte von festgenommenen Menschen in Hamburg verletzt wurden. Hier heißt es:

Mehrere Mandantinnen berichteten, dass ihnen keine Hygieneartikel zur Verfügung gestellt wurden, obwohl sie diese benötigten. Bei einer jungen Frau wurde die Verweigerung mit dem Kommentar begleitet »Demonstrantinnen bekommen nicht ihre Tage«. In einem weiteren Fall berichtete eine junge Frau, sie habe sich vor den Augen der Beamtinnen einen Tampon einführen müssen.

Das passt zur Erfahrung von Demonstrantinnen, die nach dem Gipfel auf der Raststätte in Stolpe stundenlang von der Berliner Polizei festgehalten und schikaniert wurden. Eine Genossin musste sexistische Kommentare über Hygieneartikel und Unterwäsche von männlichen Polizisten anhören, die gerade ihre ganzen Sachen auspackten.

Wie kommt es an völlig unterschiedlichen Orten zu so ähnlich sexistischen Vorfällen? Der gemeinsame Nenner ist die Polizei, eine zutiefst sexistische und rassistische Institution. Sie ist da, um die Macht und das Eigentum der herrschenden Klasse zu schützen – dazu verteidigt sie jede Spaltungslinie.

Es ist kein Problem von einzelnen Bullen, die man mit Seminaren lösen könnte. Ganz im Gegenteil: Eine Polizei ohne Sexismus und Rassismus kann es gar nicht geben. Ihre Aufgabe ist es, einen unterdrückerischen Normalzustand zu verteidigen. Deswegen wissen wir, dass sexistische Gewalt nicht mit mehr Polizei zu verhindern ist. Ganz im Gegenteil: Um Sexismus zu stoppen, müssen wir die Polizei zerschlagen.

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