Superreiche werden noch reicher und Azubis haben Geldsorgen

16.07.2021, Lesezeit 3 Min.
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Shutterstock / Jacob Lund

Während die Superreichen in der Pandemie noch reicher werden, ist die Lage unter Auszubildenden dramatisch. Eine neue Studie der Hans-Böckler-Stiftung zeigt aktuelle Zahlen.

Alle reden von der Corona-Krise und die Reichen machen ihr Geschäft damit. Noch 2020 summierte sich das Hab und Gut der 1000 reichsten Deutschen auf 1,1 Billionen Euro. 251 Milliarden Euro Vermögen existieren in Deutschland. Das meiste davon gehört reichen Familien, da sie ihr Reichtum als Familie verwalten und erben. Wenn es zum Krach kommt, gibt man dem anderen Familienmitglied 600 Millionen Euro um den Konflikt zu beschwichtigen, wie bei Tönnies, während diese Familie die nicht nur die Gesundheit der prekär beschäftigten Arbeiter:innen aus Osteuropa gefährdeten, sondern Millionen Menschen in Deutschland.

Es wurde eine Auswertung der Ausbildungsvergütungen in 20 Branchen an diesem Dienstag vorgelegt, die vom Tarifarchiv des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung geschrieben worden ist. So erhalten Auszubildende im thüringischen Friseurhandwerk im ersten Ausbildungsjahr lediglich 325 Euro pro Monat. In nur sieben der vom WSI untersuchten Tarifbranchen gibt es eine bundesweit einheitliche Ausbildungsvergütung. Die Prekarisierung der Jugend zeigt sich auch in den Unterschieden im Lehrgeld zwischen West- und Ostdeutschland – bis zu 200 Euro pro Monat weniger im Friseurgewerbe oder in der Floristik.

Nur sechs der 20 untersuchten Tarifbranchen ist der Lohn der Azubis über 1000 Euro wie im öffentlichen Dienst, im Versicherungsgewerbe, dem Bankgewerbe und bei der Deutschen Bahn AG. In zehn der untersuchten Tarifbereichen bekommen die Auszubildenden Lohn zwischen 700 bis 1000 Euro. In den restlichen vier Tarifbereichen bekommen die Auszubilden unter 700 Euro.  So liegen die Ausbildungsvergütungen im Bäckerhandwerk mit 645 Euro und in der Floristik mit 634 Euro in West- und 425 Euro in Ostdeutschland und im Friseurhandwerk mit 575 Euro in Nordrhein-Westfalen und 325 Euro in Thüringen am Schlusslicht der Liste. Das Thüringische  Friseurhandwerk schafft erst im dritten Jahr auf  465 Euro, so arbeitet die Jugend nur in die Armut.

„Es ist nicht hinnehmbar, dass der Großteil der Ausbildung schlecht bezahlt wird und unter schlechten Arbeitsbedingungen arbeitet, dass die Superreichen noch reicher werden, indem sie prekäre Arbeitsbedingungen einführen. So ist der nächste Superreiche Gorillas Chef Kagan Sümer verantwortlich, dass die Riders ohne feste Arbeitsverträge und in prekären Verhältnissen arbeiten. Wir müssen dem ein Ende setzen, indem wir gleichen Lohn für gleiche Arbeit fordern, egal ob Auzubildende oder nicht.“ sagte Charlotte Ruga, Hebamme und Aktivistin von akut und Brot und Rosen in München. Sie fügte hinzu: „Um dieser Situation ein Ende zu setzen, wollen wir unsere Politik an diesem Samstag um 10 Uhr auf dem Karlsplatz (Stachus) auf der Superreichendemo zeigen, Kommt alle zahlreich hin.“

 

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