Minderjährige „Fridays For Future“-Aktivist:innen bei Querdenken-Demo angegriffen und verletzt
In Reutlingen wurden minderjährige Aktivist:innen von Querdenker:innen angegriffen und am Boden liegend getreten. Wir spiegeln solidarisch die Pressemitteilung von Fridays For Future Stuttgart und Reutlingen vom 7. Februar.

Am 5. Februar 2022 wurden größtenteils minderjährige Aktivist:innen in Reutlingen von Querdenker:innen körperlich angegangen und verletzt. Das ereignete sich gegen 19:30 Uhr am Rande der Querdenker-Demo. Zuvor gab es eine angemeldete Kundgebung gegen die Querdenker-Proteste, nach dieser waren die Aktivist*innen noch in Reutlingen unterwegs und trafen dann zufällig auf dem Marktplatz auf die Querdenken-Demo. Dort beobachteten sie mit Abstand und FFP-2-Masken die Demo.
Die Spitze der Querdenker-Demo wurde von starker polizeilicher Präsenz begleitet, entlang des Demozugs war jedoch keine Polizei zu sehen. Einer der Querdenker:innen zerstörte das Plakat eines Gegendemonstranten und warf einen Minderjährigen zu Boden, den er zusammen mit weiteren Querdenkern:innen mit Tritten und Schlägen traktierte. Trotz der Hilflosigkeit des Opfers kamen ihm weitere Querdenker:innen oder andere Passant:innen nicht zur Hilfe, obwohl sie das gesamte Geschehen mitbekommen hatten. Der Geschädigte wählte den Notruf. Der Notruf wurde jedoch von Seiten des Leitstellen-Disponenten abgebrochen, da er seinen Namen in dem Moment nicht nennen wollte. Daraufhin gingen vier Personen mit dem sichtlich geschockten Verletzten auf die Polizeiwache, um dort Anzeige wegen Körperverletzung einer minderjährigen Person zu erstatten. Ein Hinweis des Geschädigten auf seine psychische Verfassung wurde seitens der Beamten ignoriert. Die Aktivist:innen sind über die Geschehnisse äußerst erschüttert. Der Betroffene leidet noch immer unter den Folgen, die durch den Angriff aufgetreten sind. Er bittet die Polizei künftig anders zu handeln, um Betroffene zu schützen. Konkret betont er: Schutz der Gegendemonstrant:innen durch Präsenz. Kein Abbruch des Notrufs, mehr Verständnis für solche Situationen und sofortiges Hilfsangebot.
„Diese neue Form von Gewalt hat uns überrascht, wir sind es mittlerweile leider gewohnt beleidigt zu werden, aber dass auf einen am Boden liegenden Minderjährigen eintreten wird, hat eine neue Qualität. Die Abwesenheit der Polizei bei einer offensichtlich gewaltbereiten Demonstration hat uns ebenfalls erschüttert“, sagt Felix (19), Student, der den Betroffen mit den anderen zusammen auf das Polizeirevier begleitet hat.
So wurde am Samstagabend ein weiteres Mal klar, dass die „Querdenker“ kein friedliches buntes Bündnis sind, sondern dass sie auch gegenüber Minderjährigen nicht vor Gewalt zurückschrecken. „Trotzdem lassen wir uns nicht einschüchtern. Jetzt erst recht nicht. Wir werden uns weiter den Wissenschaftleugner:innen und Rechtsextremen in den Weg stellen. Wer wegschaut, wenn Minderjährige auf offener Straße angegriffen werden, macht sich mitschuldig. Wer sich nicht aktiv faschistischen Kräften in den Weg stellt, macht sich mitschuldig“, sagt Toni (16), Schüler:in.
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Dieses wiederliche Pack von Rechtsradikalen Reichsbürgern die da ständig bei den “Qeurdenkern“ mitlaufen muss endlich festgesetzt und Inhaftiert werden. Als Haftgrund würde mir Volksverhetzung und Reichsbürgertum genügen. Mindestens 3 Jahre Haft ohne aussicht auf vorzeitige Entlassung.
Zunächst einmal gute Genesung dem Geschädigten und natürlich auch meine Hoffnung, dass die Täter gefunden werden.
Aber: „nach dieser waren die Aktivist*innen noch in Reutlingen unterwegs und trafen dann zufällig auf dem Marktplatz auf die Querdenken-Demo“ – sorry, das wird Euch keiner glauben. Klar muss die Polizei effektiver eingreifen, wenn Straftaten/Gewalttaten geschehen. Aber die Jugendlichen hätten’s einfach lassen sollen, sich neben eine Querdenken-Demo zu stellen und – freilich unangemeldet – einen Gegenprotest mit Plakat zu versuchen (zumindest infiziert der Sachverhalt es, dass es so war).
Und wie alt war bitte der Minderjährige? 16, 17? Ein kleines Kind dürfte er jedenfalls nicht gewesen sein. Und ein Tatopfer 16, 17, 18 oder 19, macht physisch keinen Unterschied.
*indiziert statt infiziert