Leere Bibliotheken, volle Versammlungen – das war der dritte Warnstreik von TVStud

25.01.2018, Lesezeit 3 Min.
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Auch der dritte Streiktag der TVStud-Kampagne war von Versammlungen und vielfältigen Aktionen geprägt. Die Streikwoche endet am Donnerstag mit einer zentralen Demo.

An der Freien Universität begann der Tag mit einer studentischen Vollversammlung. Über zwei Stunden wurde mit vielen Redebeiträgen über den Streik und die Notwendigkeit diskutiert, die Daumenschrauben noch weiter anzuziehen. Etwa 115 Kolleg*innen nahmen einstimmig eine Resolution an, die in der kommenden Woche weitere Streiktage fordert.

Bei der Versammlung wurden aber auch Perspektiven über den Streik hinaus diskutiert. Unter anderem betonte Sören Luxbach in seiner Rede die Verbindung zwischen dem Kampf der studentischen Beschäftigten, dem Kampf gegen den Rechtsruck in der Gesellschaft, und der Perspektive einer grundlegend anderen Gesellschaft. Auch internationale Solidarität war ein Thema: Aktivist*innen aus dem Iran berichteten über die Kämpfe der Studierenden im Iran und überbrachten ihre Solidarität.

Im Anschluss an die Vollversammlung demonstrierten die streikenden Studentischen Hilfskräfte, wie schon an vergangenen Streiktagen, durch die Universität. Diesmal blockierten sie zudem zeitweise den Zugang zur Campus-Bibliothek.

Der Tag an der FU endete mit dem Besuch der Streikenden beim Akademischen Senat, des höchsten Gremiums an der FU. Besonderes Thema waren die Einschüchterungsversuche von Seiten des FU-Präsidiums vor dem ersten Warnstreiktag. Unter anderm durch ihre Präsenz erwirkten die Streikenden, dass der AS eine Erklärung verfasste, die das Präsidium dazu aufforderte, in Zukunft solches Verhalten, das möglicherweise als Einschüchterung wahrgenommen werden könnte, zu vermeiden. Zugleich erklärte der AS, dass arbeitsrechtliche Kozequenzen während des Streiks nicht zu befürchten seien, und dass die Fachbereiche dementsprechend mit einer weiteren Mail informiert würden. Auch einige Professor*innen und Dozierende haben in ihren Redebeiträgen betont, dass sie die Rundmail ablehnten.

Auch die anderen Universitäten und Hochschulen hatten am Mittwoch ein volles Programm. An der Technischen Universität fanden verschiedene Workshops und ein „Science Slam“ statt.

An vielen Universitäten waren zudem die Bibliotheken geschlossen, so an der Alice-Salomon-Hochschule (ASH), an der Technischen Universität, und an der Humboldt-Universität.

Die Streikenden organisierten auch wieder öffentliche Kundgebungen, unter anderem an der ASH.

Auch an der Humboldt-Universität kamen am Nachmittag rund 75 studentische Beschäftigte und solidarische Studierende bei einer Streikversammlung zusammen. Sie zogen Bilanz der bisherigen Streiktage, tauschten sich über Taktiken gegen Einschüchterungsversuche der Unileitung aus und diskutierten die nächsten Schritte für den Arbeitskampf. Am Vortag hatte es eine Kundgebung an der HU gegeben, an der mehr als 100 studentische Beschäftigte teilnahmen.

Die Streikwoche endet am Donnerstag Nachmittag fulminant mit einer zentralen Demonstration, an der – wie schon beim Warnstreik am 16. Januar – alle Streikenden aller Hochschulen zusammenkommen, um ihren Forderungen erneut Ausdruck zu verleihen.

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