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Hungerstreik der kurdischen Jugend

04.02.2016, Lesezeit 3 Min.
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Seit Dienstag befinden sich kurdische Jugendliche in einem dreitägigen Hungerstreik am Brandenburger Tor. Sie protestieren gegen das Morden des türkischen Staates an Kurd*innen.

„Hungerstreik und schlechtes Wetter? Wir machen das, was wir am besten können: Tanzen!“ So hieß es in einem Video, was am ersten Tag des Protestes auf Facebook gepostet wurde. Der Auftakt des Hungerstreiks kurdischer Jugendlicher war am Dienstag um 14 Uhr – er soll bis Donnerstag um 17 Uhr andauern. Aufgerufen hatten die Organisationen NavDem, Ciwanên Azad, der kurdische Studierendenverband YXK, sein autonomer Frauenflügel JXK sowie Ciwanên PYD Berlin.

Solidarische Jugendliche der Revolutionär-kommunistischen Jugend (RKJ) besuchten das Protestzelt, wo die Hungerstreikenden auch übernachten, und sicherten auch weiterhin ihre Unterstützung zu. Dabei begleiten sie den Hungerstreik auch mit ihren eigenen Aktionen: Bei einem Teach-In an der Freien Universität Berlin wurde eine Solidaritätserklärung mit dem Hungerstreik verlesen: „Wir verurteilen die Massaker des türkischen Staates scharf und fordern alle antifaschistischen und antirassistischen Jugendlichen und Organisationen zur Unterstützung des kurdischen Befreiungskampfes auf.“

Wogegen richtet sich der Protest? Seit Monaten verhängt der türkische Staat Ausgangssperren und Ausnahmezustände, die über 300.000 Menschen betreffen. Noch dazu geht das türkische Militär mit mörderischen Mitteln gegen die kurdische Bevölkerung vor. Über 300 Menschen sind so allein in den letzten drei Monaten ermordet worden.

Protest gegen den deutschen Imperialismus

Geschehen konnten diese Massaker, die auf die Zerstörung der kurdischen Bewegung abzielen, nur mit Hilfe des deutschen Staates. Die Regierung von Merkel beliefert den Staatspräsidenten und Mörder Recep Tayyip Erdogan mit Geld und Waffen. Allein der letzte Deal mit der Europäischen Union zur Einsperrung der syrischen Geflüchteten spülte über drei Milliarden Euro in die Kriegskasse des türkischen Staats. Nur damit kann der türkische Staat die militärischen Aktionen in den nordkurdischen Regionen durchführen und Hunderte Menschen ermorden.

Selbst auf Kinder wird geschossen, Verletzten darf nicht geholfen werden, jeder Mensch kann Opfer des Militärs werden. In die belagerten Städte darf keine medizinische Hilfe hinein – besonders gegen dieses Verbrechen richtet sich der Hungerstreik. Ein Zeichen gegen die blutige Kollaboration zwischen Merkel und Erdogan.

#BerlinToBakur

Der Hashtag #BerlintoBakur bedeutet, dass der Protest der kurdischen Jugend vom Brandenburger Tor bis zum belagerten kurdischen Norden („Bakur“) reicht. Es ist klar, dass dieser Protest zur Solidarität mit der unterdrückten kurdischen Nation damit nicht erschöpft wird. Er muss sich auch gegen den deutschen Staat richten.

Gemeinsam mit den kurdischen Organisationen wollen wir diesen Widerstand mit kämpferischen Aktionen fortsetzen. Denn wie Helin, eine der Hungerstreikenden vom autonomen Frauenflügel JXK, es richtig ausdrückte: „Solange die Situation in Nordkurdistan so ist wie sie ist, werde wir weiterhin Aktionen machen.“

Den Auftakt macht eine Demonstration gegen die Kriegspolitik der AKP-Regierung im Anschluss an den Hungerstreik.

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