Gibt es Sexismus gegen Männer?
Auch über Männer werden Witze gerissen, manche von ihnen erfahren Gewalt oder Übergriffe, werden unfreiwillig sexualisiert. Das ist schrecklich. Aber handelt es sich hierbei um Sexismus?

Manchmal gehe ich gerne auf Partys, auf denen keine Männer sind. Oder ich diskutiere gerne mit anderen Frauen* über politische Themen, ohne Männer, auch wenn sie noch so interessiert, gebildet und nett sind. Ein Bekannter hat mir deshalb einmal vorgeworfen, sexistisch gegen Männer zu sein. Meine Antwort war: „Ich denke nicht, dass es Sexismus gegen Männer gibt“. Daraufhin zählte er mir empört Fälle auf, die mir das Gegenteil beweisen sollten: Auch Männer erfahren häusliche Gewalt durch Partner*innen. Männliche Körper werden manchmal sexualisiert, ohne dass sie das wollen. Über Männer werden Witze gerissen, wenn sie nicht stereotyp männlich genug sind. Sie sterben im Schnitt früher und müssen in vielen Ländern Militärdienst leisten. Das ist alles wirklich schlimm. Aber ist es Sexismus?
Sexismus = Vorurteil + Macht
Ich habe einmal eine Formel gehört, die sich mir eingeprägt hat: Sexismus ist Vorurteil plus Macht. Das heißt, dass nicht jeder unangenehme oder verletzende Vorfall, der etwas mit dem Geschlecht zu tun hat, sexistisch ist. Es muss dazu auch noch eine klare Struktur geben, die ein Geschlecht regelmäßig und systematisch benachteiligt.
Die Benachteiligung und Unterdrückung von Frauen* und Mädchen* ist in unserer Gesellschaft systematisch: Gewalt und Sexualisierung ihrer Körper wird durch Werbung, Filme, Witze und Gespräche immer wieder als normal dargestellt. Ihnen wird weniger zugehört und nicht so viel Wissen und Intelligenz zugetraut wie Männern. Sie verdienen im Schnitt knapp ein Viertel weniger. Sie werden durch verschiedenste Rollenvorstellungen und wirtschaftliche Mechanismen immer wieder dazu gebracht, mehr unbezahlte Hausarbeit zu leisten und in besonders schlechten (Halbzeit-)Jobs zu arbeiten.
Alle doofen Witze, alle Vorfälle von sexueller Gewalt und jede ungerechte Behandlung am Arbeitsplatz, die Frauen betreffen, sind also Teil eines großen Ganzen. Sie entstehen, weil in unserer Gesellschaft Frauen unterdrückt werden und tragen ebenfalls zur Aufrechterhaltung der Unterdrückung bei. Diese Handlungen werden sogar teils geduldet und gefördert, weil die Unterdrückung von Frauen profitabel für Kapitalist*innen ist.
Von Witzen und Gewalt an Männern
Es werden aber wie gesagt auch Witze über Männer gemacht; sie erfahren Gewalt und unfreiwillige Sexualisierung. Das ist schlimm – aber es ist nicht Teil einer systematischen Unterdrückung von Männern. Deshalb ist es nicht sexistisch. Denn Männer füllen in unserer Gesellschaft die allermeisten machtvollen Positionen aus – sei es im Staat, der Wirtschaft oder in der eigenen Familie und in der Freund*innenclique. Dabei profitieren einige Männer mehr davon – die Kapitalisten, die so die Arbeiter*innenklasse spalten und ihre Profite erhöhen – und andere weniger – Arbeiter, die zwar in ihrem Privatleben einige Privilegien gegenüber Frauen haben, aber letztlich unter der Spaltung ihrer Klasse leiden.
Oft haben Witze und Angriffe auf Männer dabei trotzdem einen sexistischen Hintergrund – weil sie Männer dafür bestrafen, zu „weiblich“ zu sein. Da Frauen in unserer Gesellschaft unterdrückt werden, gilt „frauentypisches“ Verhalten als weniger wertvoll. Männer sollen sich laut den herrschenden Vorstellungen dafür glücklich schätzen, Männer sein zu dürfen. Wenn sie sich dann doch „weiblich“ verhalten, stellt das öffentlich die Gleichung „Männlich sein gleich besser und wichtiger sein“ und eine klare Rollenverteilung in Frage und das kann nicht hingenommen werden. Interessanterweise sind dabei meistens auch Männer die Täter.
Es entstehen auch Nachteile für Männer dadurch, dass ihnen die Rolle des dominanten Mackers und Familienernährers zugewiesen wird: Jungs dürfen keine Gefühle zeigen. Väter verbringen weniger Zeit mit ihren Kindern. Männer sterben im Schnitt früher, unter anderem weil es stressig ist, der Hauptverdiener zu sein. Ganz zu schweigen davon, was Kriegs- und Militärdienst mit Männern anrichtet. Das ist die Kehrseite einer Medaille, die Männern sonst viele Vorteile und Privilegien einbringt.
Kampf dem Sexismus!
Klar ist, dass Männer – in unterschiedlichem Ausmaß – Privilegien besitzen. Die machen sie aber nicht unbedingt glücklich, weil sie auch Männer in enge Rollen pressen. Der Kampf gegen die Frauenunterdrückung und damit gegen diese Rollen bringt also auch Verbesserungen in der Lebensqualität von Männern mit sich, obwohl er gegen ihre kurzfristigen Interessen geführt wird.
Längerfristig liegt dieser Kampf deswegen klar im Interesse aller Männer – außer jener der herrschenden Klasse – weil Sexismus zur Spaltung führt. Diese Spaltung rückt den Sieg über den Kapitalismus in weite Ferne. Und der Kapitalismus bietet auch für die Masse der Männer nur knallharte Ausbeutung, gepaart mit dem ungenügenden Zuckerstück, Frauen unterdrücken zu dürfen.
Um gegen Frauenunterdrückung zu kämpfen, braucht es die Selbstorganisierung von Frauen*. Frauen* müssen die Möglichkeit haben, sich über ihre Unterdrückung und die Strategien des Kampfes dagegen bewusst zu werden. Sie müssen eigene Forderungen aufstellen können. Deshalb war es vielleicht ärgerlich für meinen Bekannten, nicht mit mir und den anderen Frauen* bei diesem einen Workshop diskutieren zu dürfen. Aber letztendlich können nur so wir beide befreit werden.
Und noch eine kurze Nachbemerkung: Manchmal reagiere ich auf die Aussage, es gäbe Sexismus gegen Männer aggressiver, als es nötig wäre. So wie mir geht es sicher einigen. Das liegt daran, dass diejenigen, die am lautesten „Das ist sexistisch gegen Männer!!!“ schreien, oft sogenannte Männerrechtler sind. Sie benutzen diesen Ausruf, um jegliche Diskussion über Gewalt und Benachteiligung von Frauen zu ersticken. Für sie ist es sexistisch, wenn ich sage, dass viele Frauen Gewalt durch Männer erfahren, weil sie behaupten, ich würde damit sagen, alle Männer seien Vergewaltiger. Ihnen geht es nicht darum, das Leben von Männern zu verbessern. Sie wollen eigentlich nur das Recht der Männer, Frauen zu unterdrücken, verteidigen.
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Ein Problem mit dieser Diskussion ist, dass der Begriff ‚Sexismus‘ so breit verwendet wird. Oft werden z.B. frauenfeindliche Äußerungen als sexistisch bezeichnet. Dieser Sprachgebrauch ist weit verbreitet. Ich würde mit dem Begriff Sexismus eine strukturelle Diskriminierung auf Grund des Geschlechts bezeichnen, also eine eine systematische, regelhafte, andauernde, strukturelle Benachteiligung oder Herabwürdigung auf Grund der Kategorie Geschlecht. Das deckt sich weitestgehend mit der Formel Vorteil+Macht. Das betrifft meines Erachtens zwar mehrheitlich aber nicht nur Frauen. Männer sind beispielsweise deutlich häufiger von Gefängnisstrafen und Obdachlosigkeit betroffen. Das wäre ein typisches Beispiel für eine sozial-strukturelle Benachteiligung wie es etwa auch die geringere Entlohnung von Frauen ist. Die Aussage „Männer sind privilegiert“ finde ich daher in dieser Pauschalität nicht zutreffend. Präziser wäre es zu sagen, Männer sind mehrheitlich oder im Durchschnitt im Vergleich zu Frauen in einer priviligierten Position.
Nachdem der Co-Pilot das Flugzeug in den Alpen zum Absturz brachte und damit sich und alle Insassen tötete, forderte Luise Pusch in der Emma eine Frauenquote für Cockpits. Sie stellte damit männliche Piloten unter einen Massenmörder-Generalverdacht, dem durch die Anwesenheit einer Frau Abhilfe geschaffen werde könne. Das wäre ein Beispiel für eine männerfeindliche Äußerung.
(Überlegungen bzgl. sexualisierter und häuslicher Gewalt kommen vor)
Nicht immer sind ausschließlich Zahlen ausschlaggebend. Wenn mehr Männer obdachlos sind heißt das nicht, dass obdachlose Frauen es nicht noch schwieriger haben. Als Gruppe, die stark von sexualisierter Gewalt betroffen ist, ist es sicher auf besondere Weise prekär, kein sicheres zu Hause zu haben. Und für einige obdachlose Frauen, wohl mehr als für viele obdachlose Männer, kann es schon mal in Verzweiflung stürzen, wenn sie nicht wissen ob sie essen oder Binden kaufen sollen. (Und Männer, für die es doch so ein Problem ist, leiden dann auch unter Transfeindlichkeit. Das ist geschlechtsbezogene Diskriminierung, die in dem Fall Männer erleben, aber nicht als Männer oder weil sie Männer sind.)
Vielleicht sind manche Frauen auch v.a. deshalb nicht obdachlos, weil sie mit häuslicher Gewalt leben und zu viel Angst haben, den Partner zu verlassen. (Oder Partner*in, oder Mitbewohner*in, oder Familie, aber meist sind es eben männliche Partner.) Da kannst du halt auch nicht so tun als ob das ein Privileg wäre.
Männer sind öfter im Gefängnis? Erstens wohl vor allem bestimmte Männer – bestimmte Männer of Color, migrantische Männer, etc. Das ist ein wichtiger Unterschied zu „Männer im Allgemeinen“ und hängt mit Rassismus zusammen.
Und warum sind Leute im Gefängnis? Weil sie gegen Gesetze verstoßen haben, mit denen der eben auch der patriarchale Staat seine Bevölkerung kontrolliert. Auffällig wenige Männer sind im Gefängnis, weil sie einen anderen Menschen vergewaltigt haben, für andere Delikte – Verbrechen, die sich oft gegen andere Männer richten oder wo es kulturell „verständlich“ ist, wenn sie sich auch gegen Männer richten – schon eher. (Dass auch Männer von sexualisierter Gewalt betroffen sind, aber als Betroffene oft nicht ernst genommen werden, ist ein weiteres Problem. Aber das hat nicht damit zu tun, dass Männer an sich diskriminiert werden, sondern dass es als unpassend zum Bild vom Mann gesehen wird. Weil in unserer sexistischen Gesellschaft Betroffene sexualisierter Gewalt mit Frau gleichgesetzt wird. Dass männliche Betroffene nicht ernst fenommen werden liegt dann daran, dass ihnen fehlende Männlichkeit, also feminine Eigenschaften zugeschrieben werden. Also: Misogynie)
Und Frauen geht es dann im Gefängnis auf einmal super? Als ob es keine Kontrollmechanismen gäbe, die Frauen sehr breit auch außerhalb des Gefängnisses treffen. Egal ob sie überhaupt ein Verbrechen begangen haben. Aber das Gefängnis ist ja schlimmer? Pauschal werten zu wollen ist da etwas undifferenziert, man kann es nicht einfach „in Zahlen“ vergleichen. Aber für Frauen im Gefängnis so viel: Du möchtest nicht wissen, wie bedrohlich die Machtsituation in Bezug auf sexualisierte Gewalt gerade für Frauen im Gefängnis sein kann. Und selbst abgesehen davon: Es gibt viel weniger Frauengefängnisse, sodass Frauen eher viel weiter weg von zu Hause eingesperrt werden. Heißt auch, weniger von Freund*innen und Familie besucht werden zu können und stärker sozial isoliert zu sein.
Differenziert ist es also zu sagen, dass Männer im Allgemeinen Privilegien haben, dass diese allerdings sehr komplex verstrickt sein können. Und dass das eben, das merkst du ja auch wenn du den Artikel gelesen hast, nicht heißen muss, dass es Männern wegen Privilegien einfach nur immer super geht. Und noch ein interessanter Aspekt: Menschen, die sich mit solchen Themen beschäftigen, die Betroffenheit von Männern von schlimmen Dingen analysieren, das ernst nehmen ohne sich als Maskulist(inn)en zu diskreditieren – das sind eigentlich immer Feminist*innen, die das aus feministischer Perspektive analysieren. Erstaunlich…
Ihre Meinung kann ich so gar nicht teilen. Ich erfahre täglich was Sexismus gegen Männer bedeutet, wenn ich meine Tochter nicht sehen darf. 90% der „alleinerziehenden“ sind Frauen. Das ist staatlich geförderter Sexismus gegen Männer, der sich ganz leicht aus ihrer propagierten der Formel SEXISMUS=VORURTEIL+MACHT ergibt. VORUTEILe ->“Die wichtigste Bezugsperson für das Kind ist die Mutter“, „Väter kümmern sich doch eh nicht um ihre Kinder“, usw. die Anzahl an Vorurteilen bezüglich Kinder und Kindeserziehung der man sich als Mann in unserer Gesellschaft ausgesetzt sieht ist extrem groß und vollkommen in den Köpfen der Staatsorgane und Beratungsorganisationen verankert. MACHT: Die alleinige Macht bei der Kindeserziehung liegt bei der „alleinerziehenden“ Mutter. Familiengerichte, Jugendämter und Beratungen sind bei einem Informationsstand aus den 50er Jahren. Das dies anders geht beweisen Länder wie Frankreich, Belgien, Italien, Tschechien, Slowakei, Dänemark, Schweden, Norwegen, Spanien, Griechenland, USA, Kanada und Australien in denen das Wechselmodell zum Umgang gesetzlich verankert ist. Das in Deutschland praktizierte Residenzmodell ist einfach nur Kinder- und Männerfeindlich.
Im Übrigen wurde ich schon persönlich von Richterinnen vom Familiengericht durch klar sexistische Äußerungen vor den Kopf gestoßen.
Auch die Tatsache, dass man als unehelicher Vater in Deutschland einen Antrag auf Sorgerecht stellen darf und nicht von Geburt und mit Annerkennung der Vaterschaft das Sorgerecht, wie in den meisten Ländern der Welt üblich, erhält, ist ganz klassischer Sexismus von Staatswegen. So einer Art des Sexismusses von Staatswegen sieht sich eine Frau in Deutschland nicht ausgesezt.
Das ist kein Sexismus, das ist Schutz. Irgendwie müssen die Kinder & Mütter ja geschützt werden und das finde ich gut. Keine*r weiß, warum sie ihre Kinder im Moment nicht sehen dürfen.
Ich möchte die Diskussion die ich hier (https://www.klassegegenklasse.org/deutsche-justiz-bestraft-frau-dafuer-ihre-legalen-rechte-auszuueben-gina-lisa-verurteilt/?rkj=1) mit angestoßen habe, bei diesem Artikel fortführen, da dies gut aufeinander aufbaut:
1. Ich möchte die Überlegungen der Autorin unterstützen, dass es für eine strukturelle Diskuriminierung eine strukturellen Bau braucht. Diskriminierung ist nunmal nicht gleich Unterdrückung. So far.
Besonders möchte ich diesen Satz hervorheben: „Längerfristig liegt dieser Kampf deswegen klar im Interesse aller Männer – außer jener der herrschenden Klasse – weil Sexismus zur Spaltung führt. Diese Spaltung rückt den Sieg über den Kapitalismus in weite Ferne. Und der Kapitalismus bietet auch für die Masse der Männer nur knallharte Ausbeutung, gepaart mit dem ungenügenden Zuckerstück, Frauen unterdrücken zu dürfen.“
Und hinzufügen: Nicht nur aus Klassenperspektive, sondern auch aus einer anti-patriarchalen Perspektive haben Männer ein EIGENES Interesse sich gegen patriarchale Scheiße zu wehren (siehe meinen anderen Kommentar).
Was ich nicht verstehe ist, wie die Autorin hierauf kommt:
2. „Um gegen Frauenunterdrückung zu kämpfen, braucht es die Selbstorganisierung von Frauen*. Frauen* müssen die Möglichkeit haben, sich über ihre Unterdrückung und die Strategien des Kampfes dagegen bewusst zu werden. Sie müssen eigene Forderungen aufstellen können. Deshalb war es vielleicht ärgerlich für meinen Bekannten, nicht mit mir und den anderen Frauen* bei diesem einen Workshop diskutieren zu dürfen. Aber letztendlich können nur so wir beide befreit werden.“ Aus der Analyse folgt NICHT zwangsläufig eine NOTWENDIGE seperate ‚Frauenorganisierung‘. Ich finde es wichtig, wie die Autorin beschreibt, dass sich Frauen auch selbtorganisieren dürfen, dass sich Menschen die aus x gründen einen gemeinsamen Raum brauchen, diesen auch bekommen. Daraus folgt aber keine Bewegung. Sondern ggf. halt nur ein Austausch.
Ja, auch ich finde es manchmal angenehm mich nur unter Frauen zu bestimmten Themen auszutauschen. Wenn diese Räume entstehen dann meist um Themen bezogen auf unser Erleben als Frauen in dieser Gesellschaft zu diskutieren. Ich verabrede mich mit Genoss*innen um z.B. über Strategien im Umgang mit street harassment zu sprechen, aber auch um sie zu insiprieren als Frauen, als Kommunistinnen etwas zu tun. Männliche Genossen haben das ganza ndere Eingreifmöglichkeiten. Meist weniger, denn: Männer werden leichter von anderen Männern verbal und physisch angegriffen als Frauen. Und viele männliche Genossen wollen nicht paternalistisch auf Sexismus reagieren. Und dafür brauchen wir dann doch ziemlich bald gemeinsame Räume mit den Genossen: Was können wir tun? Punktuell aber auch langfristig? Was für eine Art Theorie und Praxis braucht es als Marxist*innen um Antworten auf z.B. sexistische Gewalt gegen Frauen(*) zu finden?
Die Möglichkeit unterschieldicher (erfahrungs-)Räume um den Austausch zu bestimmten Themen teils erst möglich zu machen ist wichtig. Daraus entsteht für mich aber noch keine Frauenbewegung. Wo bleiben dann die Männer? Sollenw ir als Frauen(*) die Männer mitbefreien? Müssen sie das nicht selber als Arbeiter(*) tun?
2. Ein Problem was bereits seinswandel vor einigen Monaten angemerkt hat, sehe ich auch: Die Pauschalisierung von ALLEN Männern als priviligiert. Das ist gefährlich, da auch hier wieder Monolithen geschaffen werden. Es ist nicht einfach nur „schlimm“ dass viele Männer sich mit patriarchalen Annahmen („Männer sind stärker“, „Männer verdienen schon das Geld“) rumschlagen müssen. Auch das hat System udn geht – wie von der Autorin richtig beschrieben – zu der anderen Seite der Medaille die Männenr auch unglaublich viel soziale Macht über Frauen(*) und Kindern einräumt. Das macht das Ganze zwar nicht sexistisch, da stimme ich auch zu, sollte aber genauso von uns als Revolutionär*innen bekämpft werden. Eine differenzierende Haltung sollte nicht pauschalisieren.
@vonStaatsSexismusBetroffener: Was du erlebst ist Teil einer patrirchalen Logik. Ja. Jedoch kein Sexismus weil es dafür auf die Mehrheit der gesellschaftlichen Institutionen (nicht nur staatliche) ausgeweitet werden müsste. Das tut es aber nicht. Es gibt keine mehrheitliche Unterdrückung von Männern/ alleinerziehenden Vätern etc. – Deine Kritik an dem staatlichem Umgang ist richtig. Die Analyse einer sexistsichen Struktur aufgrund der Fehlenden Verallgemeinerung für alle Männer, nicht.
Schwach!
Alle gesellschaftlichen Institutionen kämpfen mit Macht gegen Papas. Das ist purer Sexismus!
Vorweg zur Info: Ich bin schwul. Da ich als Mann laut Artikel ja offensichtlich keinem Sexismus ausgesetzt sein kann, frage ich mich, ob du/Sie mich nicht als Mann wahrnimmst. Was bin ich denn? Oder ist mein Empfinden von erlebtem Sexismus deiner/Ihrer Meinung nach falsch? Ich kann nicht überall frei mit meinem Freund rumlaufen und sein wie ich will. Dumme Sprüche gibts da regelmäßig und Gewalt ist leider auch nicht unbekannt. Meiner Meinung kann Sexismus auch Männer betreffen! Auch wenn wir Schwule nur ein kleiner Teil der Männer sind, möchte ich trotzdem als Mann wahrgenommen werden.
Ich möchte nur anmerken, dass die Themenerstellerin gegenüber ihren Bekannten sehr wohl sexistisch gehandelt hat. Das lässt sich schon mit ihrer eigenen Formel überführen. Leider kann ich nicht genau das Vorurteil benennen, da sie keinen Grund nennt, weshalb sie auf Parties ohne Männer geht oder weshalb sie nicht mit Männern über Politik reden möchte. Es ließen sich aber die folgenden Vorurteile aufstellen:
– mit Männern kann man nicht gut feiern
– mit Männern kann man nicht über Politik reden
(wobei man da natürlich keinen der beiden Punkte verallgemeinern dürfte, was die Themenerstellerin leider offensichtlich tut)
Damit setzt sie den Mann aufgrund seines Geschlechts herab und beachtet dabei nich die individuelle Persöhnlichkeit, was quasi der Inbegriff von Sexismus ist. Die Macht hat ihnen diesen Fall die Themenerstellerin, indem sie im ersten Fall nicht auf Parties mit Männern geht oder sich im zweiten Fall nicht mit Männern unterhält obwohl einige Männer dies vllt. schätzen würden.
Der sexistische Fakt ist hier eindeutig der, dass die Themenerstellerin ihre Entscheidung einzig und allein auf das Geschlecht reduziert, was natürlich in erster Linie sehr traurig ist, da sie damit die Gleichberechtigung mit Füßen tritt.
Und selbstverständlich bin auch ich der Meinung, dass es Sexismus gegen Männer gibt. Einige Beispiele wurden hier ja schon genannt. Ich würde gerne noch sämtliche Sportveranstaltungen anführen. So gibt es beispielsweise Laufveranstaltungen für alle und in der Regel nochmal das gleiche nur für Frauen.
Weitere Beispiele sind die aktuellen Bemühungen Frauen in den MINT Studiengängen zu etablieren, wobei es keine Rolle spielt, dass Männer in sprachlichen und künstlerischen Studiengängen stark unterrepräsentiert sind. Des weiteren gibt es inzwischen Studiengänge nur für Frauen und auch Studienkurse an denen keine Männer teilnehmen dürfen. Als ich mal hinterfragt habe ob das nicht sexistisch sei, kam als Antwort lediglich „bisher habe sich niemand beschwert“. Was auch verdeutlicht, wie gering das Interesse des Mannes ist für die eigenen Rechte einzustehen.
Hi Robert, ich würde deiner Spekulation am Anfang, dass sie gerne auf Partys ohne Männer geht, da sie meint, das man mit Männern nicht gut feiern kann und das sie mit Frauen lieber über politische Themen redet, da sie meint, dass man mit Männern nicht über Politik reden kann, etwas entgegen setzen. Ich glaube, dass das eher daraus resultiert, dass Partys mit Männern ein höheres Risiko von Belästigungen mit sich bringt und man in einer anderen Atmosphäre feiern geht in der man sich als Frau nicht so frei fühlt, wie ohne Männer. Das hat nichts damit zu tun, dass man meint mit Männern kann man nicht gut feiern, sondern eher aus Eigenschutz gegenüber Sexismus. Auch, dass sie lieber mit Frauen über politische Themen redet, hat vermutlich seine Wurzeln in sexistischen Strukturen.
Na sicher gibt es Sexismus gegen Männerauch unter der Formel: Vorurteil + Macht = Sexismus.
Nur weil Männer vielleicht mehr Machtposition en inne haben agieren diese doch nicht im Kollektiv und agieren ebenso wie Frauen im Rahmen gesellschaftlicher Machtstrukturen. Und da sieht es nunmal so aus das häusliche Gewalt gegen Männer tabuisiert ist, Männer mit Sexualisierungen und Stereotypen konfrontiert werden und ganz allgemein häufig Adressaten für Gewalt werden. Dem konkreten Mann ist es egal, ob der Täter dann Frau oder Mann ist oder relativiert das Leid durch eine geschlechtliche Zugehörigkeit mit den Machtvollen dieser Welt. Tut mir Leid aber das ist lächerlich.
Hi, bin hierhergeraten, weil mich diese Frage zur Zeit sehr beschäftigt und mir leuchted Ihre Bezugnahme auf Gesellschaftliche Unterdrückungsstrukturen als Vorraussetzung für die Existenz von Sexismus durchaus ein, so wie beispielsweise mit der gleichen Argumentation das Vorhandensein von Rassismus gegen „Weiße“ in Frage gestellt wird.
Meine persönlichen Erfahrungen mit der Thematik sind die Folgenden:
Zunächst einmal, und damit möchte Ich im Augenblick wirklich nicht angeben, sagt man mir nach, ausgesprochen gut auszusehen und allerorts wird das in meinem Beisein von Scharen vergnügter Damen jeden Alters thematisiert, was Ich als furchtbar erniedrigend empfinde. Ganz ehrlich, Ich könnte dann immer vor Scham im Boden versinken, fühle mich als Mensch nicht mehr wahrgenommen und völlig vernichtet. Als Kind erwartete man von mir, die Koffer meiner älteren Schwester zu tragen und jeden Diebstahl von Schokolade aus dem Küchenschrank, der auf Ihr Konto ging, lastete man mir an. In meinem Beziehungen war Ich immer derjenige der geschlagen wurde und das nicht zu knapp und obwohl es mir oft in dem Knöcheln juckte, habe Ich nie zurückgeschlagen. Als Ich zwischen sechs und acht Jahre alt war, legte sich meine Mutter jeden Abend zu mir ins Bett und spielte mit meinem Penis. Als Ich mich im Zusammenhang damit einmal, viele Jahre später an eine Telefonische Beratungsstelle wendete, die sich mit sexuellem Mißbrauch beschäftigt, war es zunächsteinmal schwierig, die junge Dame am anderen Ende der Leitung davon zu überzeugen, daß Ich nicht als Täter, sondern als Opfer anrief und anschließend wollte sie den Sachverhalt nicht als sexuellen Mißbrauch gelten lassen.
Nun, daß Ich derartige Erfahrungen mache
und mir so zu Herzen nehme hängt sicher stark mit meiner persönlichen Unfähigkeit zusammen, mich zu schützen. Nichts desto trotz bereitete es mir stets Schwierigkeiten, mich in einer Gesellschaft aufzuwachsen und zu bewegen, in der Ich mich als Mann immer dem stillschweigenden Vorwurf ausgesetzt zu
sehen, zu den bösen Unterdrückern zu gehören, ganz ähnlich, wie Ich mich als Deutscher schuldig für meine nationale Zugehörigkeit, aufgrund der jüngeren Geschichte fühlen muß und das dann auch akzeptieren zu müssen.
Ich möchte die bestialische Unterdrückung der Frauen in Vergangenheit und Gegenwart keineswegs in Abrede stellen und möchte den Frauen den gesellschaftlichen Fokus auf die sicher schwerwiegendere Diskriminierung von Frauen als von Männern ja gar nicht wegnehmen, aber es fühlt sich wieder mal sehr unfair an, wenn Ich lese, es gäbe keinen Sexismus gegenüber Männern.
korrektur: …ausgesetzt sehe
2.korrektur: …Schwierigkeiten, in einer Gesellschaft aufzuwachsen und mich zu bewegen, in der…
Es gibt selbstredend Sexismus gegen Männer.
Z. B. Wenn Asten männlichen Referenten nur 45% Honorar zahlen, dass Sie beim selben Vortrag einer Frau zahlen würden.
Oder wenn z. B. männliche Redner gar unerwünscht sind.
Mann muss hier nur die Rollen tauschen. Studentische Strukturen bei deren Vorträgen Frauen unerwünscht sind und eine weibliche Referentin ein No-Go darstellt kennen wir als Burschenschaften. Sie gelten zu Recht als sexistisch. Warum sollte das selbe Verhalten bezogen auf Männer anders bewertbar sein?
Auch die Honorare bilden diese Tendenz ab. Wenn Frauen nur 65% des Verdienstes eines Mannes erzielen gilt dies als gesellschaftlicher Sexismus. Dreht man die Formel um und/oder verschärft sie zudem soll dies kein Sexismus sein?
Partys ohne Männer sind doch nur ein Pendant zum Fussballabend ohne Frauen. Das ist nichts schlimmes, sollte aber auch nicht ins falsche Licht gerückt werden.
Strukturell ist es sicher so, das die Benachteiligung von Männern kein gesamtgesellschaftliches Problem darstellt, das wird es aber, wenn Menschen wie die Autorin ihre Wertvorstellung auf gesellschaftlicher Ebene umsetzen.
Verallgemeinern wir diese Art der Politik werden Männer zu Menschen 2. Klasse. Diese Art von „Anti-Sexismus“ versucht garnicht erst den Sexismus zu überwinden. Sie sucht nur die Rollen der Unterdrückung und Diskriminierung zu tauschen.
Im übrigen ist die Tendenz bestimmte „Sachen“ nur unter Kumpels zu bereden kein Merkmal der Männer, wie die Autorin klarstellt. Niemand käme aber auf die Idee solches Verhalten als Anti-Sexistisch zu bewerten oder als Bereicherung der Gleichbehandlung von Männern und Frauen.
Insgesamt muss man in vielen Statements zum Thema nur die Begriffe Mann und Frau gegeneinander austauschen um festzustellen wie es „andersherum“ ankommen würde.
„Über Politik rede ich nicht gern mit Frauen…“
Sexismus gegen Männer ist weiter verbreitet als man denkt. Warum gibt es in typischen Männerberufen eine Frauenquote und umgekehrt in typischen Frauenberufen keine Männerquote?
Ich habe Probleme damit einen Ausbildungsplatz als Erzieher zu bekommen. Die Berufsschulen und KiTas sind voller Frauen. Die meisten Einrichtungen würden sich über männliche freuen und suchen auch danach.
Letztendlich sitzen dann aber in den Berufsschulen zu 95% Frauen und als Mann wird man immer und immer wieder abgelehnt. Wenn man es dann tatsächlich mal schafft als Mann einen Platz in einer KiTa zu ergattern dann kommen sofort Eltern an und wollen nicht dass der Mann ihre Kinder anfasst. Meiner Erfahrung nach hat man es als Mann in einem Frauendominierten Umfeld schwerer als umgekehrt. Wenn man als Mann Gewalt von seiner Frau erfährt wird man ausgelacht…
Es ist noch gar nicht so lange her da gab es einen Fall in dem eine Lehrerin mit ihren Minderjährigen Schülern geschlafen hat. Die Medien machen sich dann noch indirekt lustig darüber. Die Lehrerin wird nicht dafür verurteilt sondern es wird gefeiert dass 16 Jährige Jungen es geschafft ne heiße 40 Jährige flachzulegen. Wenn aber eine 14-Jährige in der Disco um 4 Uhr morgens sich an einen Mann rann macht und er sie mit nach Hause nimmt, ist dieser ein Kinderschänder… Dabei wusste er wahrscheinlich noch nichtmal dass sie erst 14 ist… Hat man als man jetzt die Pflicht sich von jeder Frau die er kennenlernt den Ausweis zeigen zu lassen? Genau soetwas ist Sexismus gegen Männer. Dazu kommt, dass eine Frau nur behaupten muss dass sie vergewaltigt worden ist und der Mann ist dann der Gelackmeierte. Man wird halt nur verurteilt weil man ein Mann ist. Allein schon das vorherrschende Männerbild in der Gesellschaft ist sexistisch. Die sogenannten Feministinnen sind keine Frauenrechtlerinnen sondern Männerfeindlich. Der heutige Feminismus hat nichts mehr mit Feminismus zu tun sondern mehr damit Männer schlecht zu machen. In der Mode und Filmbranche ist es am schlimmsten. Wenn Frauen sich nicht wehren weil sie Angst haben dass es ihrer Karriere schadet, liegt es eigentlich nur daran, dass es dann eine andere gibt die es mit sich machen lässt. In der Branche ist es bei den Männern doch genau das Selbe, das hat nichts mit dem Geschlecht zu tun. Beide werden doch nur auf ihren Körper reduziert. Und ganz ehrlich Frauen die befummelt werden und sich nicht wehren oder zur Polizei gehen sind doch selbst daran schuld wenn es weiterhin passiert. So benachteiligt wie immer behauptet wird sind Frauen gar nicht. Es läuft eher darauf hinaus, dass Männer immer die Bösen sind und das ist doch traurig. Dass Frauen weniger verdienen habe ich noch nie erlebt. Die Studien die soetwas behaupten halte ich für Schwachsinn da z.B. nicht berücksichtigt wird dass viele Frauen nur halbtags arbeiten weil sie sich z.B. um die Kinder kümmern und in Bereichen die einfach nicht so gut bezahlt werden z.B. im sozialen Bereich (Pädagogen) und in Pflegeberufen. Es wird immer alles pauschalisiert. Traurig.
Beim Kennenlernen sind Frauen die schlimmsten Sexisten: Sie erwarten, von den Männern angesprochen zu werden. Sie WOLLEN also die begehrten, passiven Objekte sein; die von aktiven, „mutigen“ Subjekten = Männern begehrt werden. Sie wollen also die Kontrolle haben darüber, wer mit ihnen Kontakt aufnehmen darf / wem sie einen Korb geben dürfen (=> Macht)
Beleg:
– nur 5% der Frauen würden aktiv Männer ansprechen zum Kennenlernen
– 13+7 = 20 % der Frauen meinen, es wäre der „Job“ oder die Rollenverteilung der Männer, sie anzusprechen; alles andere wäre „nicht männlich“ (=> Vorurteil).
Somit sind beide Voraussetzungen (Macht und Vorurteil) für Sexismus erfüllt.
Quelle:
https://www.parship.de/presse/pressemeldungen/2015/parship-wissen-so-wird-das-nichts-deutsche-singles-warten-beim-flirten-auf-den-ersten-schritt/
Guten Abend.
Noch ein paar Worte von mir zum Jahresende:
Die Erfahrungen und Gefühle von Pascal kann ich nachvollziehen und bestätigen.
Seit dem Millenium bin ich(zumeist) Erzieher in der Frauendomäne Elementarbereich.
Die Mehrzahl der Kolleginnen kann und will nicht akzeptieren (genauso wenig wie die Mehrzahl der Eltern) dass Männer Kinder erziehen und zu ihrer allseitige(humanistischen) Bildung Irgendwas beitragen können oder gar sollten.
Einige Fakten dazu:
.die Bezahlung ist gleich (Kommentar von Kollegin: mit dem bisschen Geld bräuchte mein Mann nicht nach Hause kommen!)
.die Einsatzgebiete sind eigentlich gleich(dazu kommt aber der Generalverdacht…und schon darf Mann nicht mehr wickeln oder Popo abwischen)
. Männer werden erst als vollwertige Kollegen gesehen, wenn sie mindestens in die unterste Leitungsebene wechseln, also Organisations-und Verwaltungsaufgaben ausführen, sowie weisungsbefugt sind.
Ich bin selbst unzählige Male missbraucht worden,indem ich bei Zwistigkeiten (oft wegen Lapalien) zur Partei Ergreifung genötigt
und hernach als engstirniger Quertreiber hingestellt wurde, weil ja doch gaaarnichts war.
Ein Mann allein unter Frauen hat es mindestens so „schwer“, wie umgekehrt, denn er kann und darf ja nicht das Opfer sein, rein kulturtechnisch schon mal.
…und dann wäre da noch, meist einhergehend mit eben Genanntem, die subtile Dominanz.
Die Liste wäre noch um einige aufrüttelnde Aspekte zu erweitern.
Ein junger, naiver,schmeichlerischer, stets unkritischer und folgsamer(möglichst noch gut aussehender) Mann hat da die besten Chancen.
Ergo: das Ganze mal andersrum!
Frauen sind nicht besser als Männer (schon garnicht in Machtpositionen)oft nur perfider.
Das zeigt schon die Mehrzahl an, von Frauen mindestens angezettelten, Kriege in der Menschheitsgeschichte (wissenschaftlich bewiesen)!
Nachträglich:
Das Problem sind nicht Charaktere, Nationalitäten, Religionen, Geschlechter.
Das Problem sind die miesen Charaktere allùberall.
Wenn ich daran denke, wie ich angefeindet wurde, weil ich mich nicht an intriganten und denunzianten Ablästereien beteiligen bzw mich möglichst weitgehend heraus halten wollte….ohoh!
Berichtigung: die Charaktere SIND das Problem
Gier, Hochmut und Größenwahn bestimmen die egomanisch getriebenen Handlungsweisen bestimmter Charaktere.
Ganz schwacher Artikel. Nur weil es unter CEOs, Politikern und anderen mächtigen mehr Männer gibt, heißt das nicht, dass Männer grundsätzlich mächtiger sind. Wenn eine Frau zum Beispiel ihren Mann schlägt und dabei ausnutzt, dass sie weiß, dass Männer sich bei sowas fast nie an die Polizei wenden würden aus Scham, liegt die Macht klar bei der Frau. Wenn eine Frau ihrem Mann seine Kinder wegnimmt (wie es in 90% der Sorgerechtsstreits geschieht) und dabei ausnutzt, dass Frauen als bessere Erzieherinnen gelten, liegt die Macht bei ihr nicht bei ihm.
Männer sind Individuen, kein Kollektiv.
Und es ist Quatsch, dass Frauen weniger Intelligenz zugetraut wird. Hast du irgendeine Studie dazu?
Das ich nicht lache. Ein Haufen verkokster Langzeitstudenten und Bonzenkinder seid ihr die einmal Revolution spielen wollen, bevor ihr Papas Firma übernehmt oder in irgendeiner NGO das Geld für soziale Belange in Form üppiger Gehälter in teuren Hipsterschuppen verpulvert. Ihr habt so wenig einen blassen Schimmer von kollektivem Bewusstsein wie ihr ihn von Machtstrukturen habt. Wer einen einfachen Arbeiter zu einem mächtigen Bourgeois mit „struktureller Macht“ verwursted outed sich als elender Knecht des Kapitals. Möge sich die Arbeiterbewegung von euch parasitärem Fremdkörper der Unterwanderung und Intriganz befreien. Ihr seid keine Linken, ihr seid Abschaum! ROTFRONT!
Auch wenn ich jetzt als widerlicher Macho gelten mag: Es ist in meinem Umfeld aus mehrheitlich heterosexuellen Verheirateten DEFINITIV so, dass die Frau dort über den Ehealltag bestimmt, der Mann da mehr oder minder gut mit klarkommt und ich dort wenig von männlichen Privilegien sehe.
Das Modell der Ehe, gerade bei westlichen AkademikerInnen, hat sich in den 10, 20 Jahren schon gravierend verändert. Das ist zwar kein „Sexismus gegen Männer“, aber eine mehr oder minder große Machtverschiebung ist das schon.
Davon unabhängig gibt es natürlich Sexismus gegen Frauen als gesellschaftliches Problem, den es leider so lange geben wird, wie es Kapitalismus gibt.
„sie erfahren Gewalt und unfreiwillige Sexualisierung. Das ist schlimm – aber es ist nicht Teil einer systematischen Unterdrückung von Männern. Deshalb ist es nicht sexistisch.“
Ernsthaft? Wir reden hier von einer systematischen, nicht biologischen Unterdrückung.
Jungen machen viel mehr Gewalterfahrungen durch als Mädchen. Sie werden häufiger auf den Schulhöfen verprügelt,zu Hause gezüchtigt etc. Aber hey, „Boys don’t cry“. Und ja, oft sind die Täter andere Männer. Misshandlungsopfer haben eben eine erhöhte Wahrscheinlichkeit Täter zu werden. Weil die Opfer gelernt haben, dass Gewalt dazu gehört.
Aber kommen wir dazu, dass eine Frau zuschlägt oder sexuell aufdringlich wird.
Wehrt sich der Mann körperlich, so kommt er auf sozial „schwieriges“ Pflaster. Beschwert er sich („Da drüben hat mich eine Frau angegrabscht“) statt dessen, wird sein Unbehagen oft nicht ernst genommen. Er, das Opfer der sexuellen Belästigung, soll sich doch freuen.
Männer werden auch, wie Frauen, in Bereichen ihrer Grundrechte beschnitten. Nur eben in anderen Bereichen. Indem gefordert wird, sie sollen sich nicht so anstellen, auf ihr Recht verzichten.
Dies kann bis zu einem Punkt gehen, wo ihr Leben als wertloser angesehen wird.
„Frauen und Kinder zuerst.“
Wieso ist das keine Benachteiligung?
Meiner Meinung nach gibt es sehr wohl Sexismus gegenüber Männern.
Ich bin schon mit ihrer Definition von Sexismus nicht einverstanden.
Ich denke,dass Sexismus Diskriminierung von Menschen(-gruppen) aufgrund ihres Geschlechts ist. Der Sexismus gegenüber Frauen ist enorm groß und das ist auf jeden Fall historisch bedingt. Das die enorme Übermacht der Männer gegenüber Frauen dort stark mit eingespielt hat ist auch absolut klar. Allerdings wurden durch diese Übermacht die Geschlechter „Mann“ und „Frau“ in Rollen hineingedrängt. Ja richtig. Männer und Frauen. Auf Sexismus gegen Frauen muss ich hier ja wohl nicht eingehen, wer diese Seite besucht setzt sich mit dem Thema sehr wahrscheinlich auch in irgendeiner Art auseinander. Wenn Männer bzw. Jungen aber nicht weinen dürfen, sie immer körperlich stark sein müssen weil sie sonst keine „vernünftigen“ Männer bzw. Jungen sind, so ist das ganz klar Sexismus. Wenn ein Mann/Junge nieder gemacht wird, weil er die „falsche“ Farbe trägt, weil ihm sein Aussehen wichtig oder weil er Nagellack trägt, so ist das Sexismus gegen über Männern bzw. Jungen.
Mit dem Sexismus gegen Männer verhält es sich ähnlich wie mit Rassismus gegenüber Schwarzen. Es gibt ihn definitiv aber vielleicht nicht so häufig oder er fällt nicht so stark auf, da der Sexismus gegenüber Frauen bzw. der Rassismus gegenüber Schwarzen so enorm stark, weit verbreitet war und über einen sehr langen Zeitraum hinweg stattgefunden hat.
Es gibt also Sexismus gegenüber Männern, er fällt bloß nicht so stark auf.
Ein Grund dafür könnte sein das die Mehrheit der Männer nichts gegen diese Diskriminierung tut und es die Mehrheit der Frauen nicht interessiert.
Ich bin Feministin und ich sage:Es gibt Sexismus gegen Männer.
LG Julia-M. H.
Was genau bedeutet der Stern hinter dem Wort Frauen und gibt es einen Grund warum er nicht hinter dem Wort Männer steht?
Bitte nur sachliche Antworten.
sorry das ich das hier jetzt unter deinen Beitrag schreibe @Julia aber ich weiß nicht wie ich hier sonst ne Frage stellen kann.
Selbstverständlich gibt es Sexismus gegenüber Männern. Ein Beispiel, das mich gerade persönlich beschäftigt: Vor ein paar Tagen wurde ich von meiner Freundin vergewaltigt.
Um das Ganze etwas zu verdeutlichen. Wir sind seit etwa einem Jahr ein Paar und waren natürlich auch schon intim. Aus Gründen will ich aber vor der Ehe keinen penetrativen Sex. Mag man doof finden, aber das soll hier nicht das Thema sein.
Wie auch immer. Am besagten Abend umklammert sie mich uns setzt sich dann so auf mich, dass ich in sie eindringe. Obwohl ich nein sage, macht sie weiter. Ich versuche sie wegzustossen, aber ohne ihr Schmerzen zu bereiten geht das nicht, also lasse ich sie gewähren.
Der Clou kommt am nächsten Tag als wir darüber reden. Sie findet, dass es okay gewesen sei, denn – so ihre Worte – ich hätte sie ja runterprügeln können. Mein „Nein“ sei nicht klar genug gewesen, obwohl sie natürlich wusste, dass ich mit dem Sex warten wollte.
Am kommenden Tag rede ich mit meinem Kumpel darüber. Er meint lapidar: Sei doch froh! Und: ich wünschte mir, meine Freundin würde das mal mit mir machen.
Also beginne ich zu recherchieren und ich muss feststellen: Hier bei uns in der Schweiz ist Vergewaltigung und das ungewollte Eindringen des Glieds in eine Scheide definiert. Das heisst, Opfer wie ich werden durch das Gesetz regelrecht verhöhnt.
Natürlich belastet mich der Zwischenfall, vor allem auch deswegen, weil ich nicht so recht weiss, wie ich damit umgehen soll. Immerhin liebe ich die Frau und kann verstehen, dass sie das will. Aber fast noch schlimmer finde ich, dass keiner, dem ich die Geschichte erzählt habe, sie ernstzunehmen scheint.
Und damit schliesst sich auch der Kreis wieder. So wie meiner Meinung nach der Strafbestand Vergewaltitung schon sexistisch definiert wird, so ist auch die obengenannte Definition von Sexismus bereits sexistisch. Vor allem aber sorgt sie dafür, dass Männer, denen sexuelle oder andere Gewalt widerfahren ist, sich dazu nicht offen dazu äussern. Auch ich werde diesen Kommentar mit einem Pseudonym veröffentlich.
In dieser Kolumne wird einiges zusammengefasst, was vielen hier nicht klar ist. Bitte lesen:
https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/warum-es-keinen-sexismus-gegen-maenner-oder-rassismus-gegen-weisse-gibt-a-1236954.html