Eisenbahner:innen in Belarus stoppen russischen Nachschub

20.03.2022, Lesezeit 2 Min.
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Symbolfoto, Porträt des Triebfahrzeugführers / shutterstock.com / Aleksandar Malivuk

Laut ukrainischen Quellen haben am Samstag belarussische Eisenbahnarbeiter:innen die Zugverbindungen in die Ukraine gekappt. Dadurch sei der Nachschub der russischen Armee unterbrochen worden.

Am Samstag verkündete der Chef der ukrainischen Eisenbahn, Olexander Kamyshin, dass die Arbeiter:innen des nördlichen Nachbarlandes Belarus die Bahnverbindungen in die Gebiete an der Kriegsfront gekappt hätten. „Heute kann ich sagen, dass kein Eisenbahnverkehr zwischen Belarus und der Ukraine besteht“, wie die Deutsche Welle in Berufung auf die ukrainische Nachrichtenagentur Unian zitiert.

Auch Franak Viačorka, ein Vertrauter der im Exil lebenden belarussischen Oppositionsführerin Sviatlana Tsikhanouskaya, bezog sich auf Twitter auf die Aktion.

Bislang sind die Informationen nicht aus unabhängigen Quellen bestätigt. Doch sind sie ein hoffnungsvolles Zeichen, dass die Arbeiter:innen die Kriegsmaschinerie stoppen können. Belarus ist ein wichtiger Verbündeter des russischen Regimes und als Aufmarschgebiet und mit seinen Versorgungslinien entscheidend, um den Angriff auf Kiew durchführen zu können.

2020/21 gab es in Belarus monatelange Proteste und einen Generalstreik gegen die autoritäre Regierung des Präsidenten Alexander Lukaschenko. Trotz tausenden Verhaftungen mit Vorwürfen von Misshandlungen und Folter und mehren Toten zeigt die mutige Aktion der Eisenbahner:innen in Belarus, dass der Widerstand gegen Lukaschenko und Putin weiter besteht. Es könnte auch ein Vorbild für die Antikriegsbewegung in Russland sein, die unter immer härter Repression eingeschüchtert werden soll.

Auch in Deutschland positionieren sich Eisenbahner:innen gegen Krieg, Waffenlieferungen und Aufrüstung. Am Montag, den 21. März findet dazu eine Kundgebung am Berliner Hauptbahnhof statt. Denn die Lieferungen von Waffen öffnet nur die Perspektive einer noch größeren Konfrontation zwischen den NATO-Staaten und Russland. Um Frieden zu schaffen, müssen sich die Arbeiter:innen weltweit vereinigen und mit Streiks und Sabotagen wie in Belarus und in Italien das Kriegstreiben stoppen.

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