Deutschlands blutiges Geschäft im Sudan

05.11.2025, Lesezeit 3 Min.
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Foto: bumble Dee/shutterstock.com

Im Sudan herrscht eine der größten humanitären Krisen der Welt und die deutsche Waffenindustrie verdient mehrere Milliarden daran.

Die SAF (Sudan Army Forces) und die RSF (Rapid Support Forces) im Sudan bekriegen sich seit einigen Jahren und lassen die Bevölkerung unter ihrem Machtkampf leiden. In El-Fasher wurden vor wenigen Tagen über 2.000 Menschen durch die RSF (Rapid Support Forces) massakriert und die Stadt von ihr eingenommen. Sie vergewaltigen Frauen und Kinder in Massen, benutzen sexualisierte Gewalt als aktive Kriegswaffe gegen die sudanesische Bevölkerung selbst. Vor einigen Monaten haben über 100 Frauen an einem Tag Suizid begangen – aus Angst, Opfer von Massenvergewaltigungen zu werden, nachdem die RSF ihre Stadt erreichte.

Dieser Krieg ist kein einfacher Bürgerkrieg, sondern wird aktiv von Großmächten der Region unterstützt. Während Saudi-Arabien und Iran die SAF, also die offizielle Armee der sudanesischen Regierung, finanziell, ideologisch und militärisch unterstützen, wird die RSF mit Waffen aus Dubai und Abu Dhabi beliefert, die den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) angehören. Beide Seiten kämpfen mit der Unterstützung dieser Mächte um die Herrschaft im Sudan. Ihr Machtkampf schadet in erster Linie nicht den unterstützenden Regierungen, sondern vor allem der Bevölkerung.

Gleichzeitig reiben sich die deutschen Waffenhersteller die Hände. Denn Deutschland ist ein weltweit beliebter Waffenexporteur – sowohl für Saudi-Arabien, als auch für die VAE. Letztere haben in den letzten 25 Jahren weit über 3 Milliarden Euro an Waffen aus Deutschland erhalten. Besonders hoch waren die Waffenlieferungen 2004 in Höhe von mehr als 500 Millionen Euro – eingesetzt wurden sie in dem ersten großen Konflikt der jemenitischen Regierung gegen die lokale Houthi-Miliz. Die VAE unterstützten die jemenitische Regierungsarmee und sind seither an diesem Krieg beteiligt. Jede deutsche Waffe wurde also potentiell dort eingesetzt und hat tausende Menschenleben auf dem Gewissen.

Aktuell unterstützt die VAE auch die RSF – und bezog dafür erst 2024 erneut fast 150 Millionen Euro an Waffen von Deutschland. Deutsche Waffenexporte sind seither und bis heute eine der tödlichsten Waffengeschäfte der Weltgeschichte. Deutschland war immer unter den Top 5 neben den USA, Russland, Frankreich und China. Doch sowohl im Jemen als auch im Sudan sind es mehrheitlich deutsche Waffen, die eingesetzt werden, um Menschenleben auszulöschen.

Deutschlands blutiges Geschäft im Sudan ist ein Beispiel dafür, wie verstrickt der Imperialismus in allen Konflikten, Kriegen und Genoziden unserer Zeit ist – ob als aktive Kriegspartei oder als größter Waffenexporteur. Kein Krieg kann wirklich beendet werden, solange Länder wie Deutschland Waffen liefern. Umso wichtiger ist es, gegen die Waffenlieferungen aus Deutschland nicht nur an Israel, sondern auch an die VAE und Saudi-Arabien zu sein. Und das kann nur mit der Blockade und der Enteignung von Waffenherstellern wie RheinMetall und ThyssenKrupp erreicht werden. Es braucht massenhafte Streiks in diesen Betrieben, für das Wohl aller Arbeiter:innen und Armen weltweit.

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