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CFM: Zweiter Streiktag mit höherer Beteiligung

07.02.2020, Lesezeit 4 Min.
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Nach einem erfolgreichen ersten Streiktag am Donnerstag, versammelten sich heute wieder hunderte Streikende der Charité Facility Management GmbH (CFM) am Campus Virchow und protestierten für bessere Arbeitsbedingungen und eine Angleichung ihrer Löhne an den TVöD.

Erst am Donnerstagnachmittag wurde der Aufruf für den Folgetag veröffentlicht. Am ersten Tag hatten Logistik, Krankentransport und Sicherheitsdienst von verschiedenen Standorten gestreikt. Diese wurden erneut aufgerufen. Hinzu kam der Bereich der Sterilisation, der unter anderem für die Aufbereitung von Chirurgischen Instrumenten zuständig ist. Die Zahl der Streikenden wuchs damit auf rund 300 an.

Dazu gehören auch einige Gestellte, die trotz Arbeit für die CFM über einen direkten Vertrag mit der Charité verfügen aber solidarisch für die Angleichung der Gehälter ihrer Kolleg*innen mitstreiken.

Auch am zweiten Tag organisierten Unterstützer*innen des Streiks eine Solidaritäts-Delegation, die gegen 10 Uhr am Streiklokal eintraf. Andrés Garcés von der Hochschulgruppe organize:strike berichtete von der Solidaritätserklärung mit dem CFM-Streik, den die Gruppe am Vortag erfolgreich im Studierendenparlament der Freien Universität eingebracht hatte. Darin wurde auch das Uni-Präsidium aufgefordert, seine Macht zu nutzen, um die unhaltbaren Zustände am Universitätsklinkum Charité zu beenden.

Ebenfalls Teil der Solidelegation waren Mitglieder des Frauen*streik-Bündnis. Lina, eine der Aktivistinnen, erklärte, warum sie als feministische Gruppe den CFM-Streik unterstützen: Während Prekarisierung für alle Betroffenen ein Problem darstelle, treffe es Frauen im Durchschnitt besonders hart. Die noch schlechtere Bezahlung vieler vermeintlicher „Frauenberufe“ wie der Reinigung sei dafür ein wichtiger Grund. Deswegen sei auch der 8. März als internationaler Frauenkampftag ein wichtiges Datum im Kampf gegen Outsourcing und Prekarisierung.

Lilly Schön von der sozialistisch-feministischen Frauengruppe Brot und Rosen ergänzte, dass Outsourcing und schlechte Arbeitsbedingungen längst nicht nur an Krankenhäusern ein Problem seien. Auch an den Universitäten sei es üblich, die Reinigungskräfte auszulagern. An der Alice-Salomon-Hochschule gebe es dagegen bereits Widerstand von Beschäftigten und Studierenden. Der 8. März sei eine gute Gelegenheit, die verschiedenen Kämpfe gegen Prekarisierung zusammenzubringen. Um über eine Verbindung der verschiedenen Kämpfe und Belegschaften zu diskutieren, lud sie für den 12. Februar zum Treffen der Kampagne gegen Outsourcing ein. (siehe Infokasten)

Als letztes sprach Wolfgang Wendt als Teil der Delegation den Streikenden seine Solidarität aus. Er ist ehemaliger Busfahrer bei der BVG und Mitglied der Basisgewerkschaftsgruppe ver.di aktiv. Er betonte, dass der Berliner Senat auf dem Rücken von tausenden Beschäftigten Geld einspare – sowohl an den Krankenhäusern, wie auch im Nahverkehr.

Tag 2 des Warnstreiks der #Charité Facility Management #CFM. Dutzende Streikende zeigen auf Schildern ihre wichtigsten…

Slået op afKlasse Gegen KlasseFredag den 7. februar 2020

Abgeschlossen wurde der Streiktag mit einer lautstarken Demonstration über den Campus Virchow. Zusätzlich machten die Streikenden mit einer Plakataktion auf ihre wichtigsten Forderungen aufmerksam. Jede*r Streikende hielt möglichst kurz – am besten in einem Wort – seinen oder ihren wichtigsten Grund für den Streik auf einem A4-Blatt fest. Mit diesen stellten sich die Streikenden einmal entlang der kompletten Mittelallee auf.

Neben „Solidarität“, „Zusammenhalt“, „Gleicher Lohn für Gleiche Arbeit“ oder „30 Tage Urlaub“ war eine Forderung mit Abstand am häufigsten zu sehen: TVöD!

Am Montag steht eine neue Verhandlungsrunde mit der CFM-Geschäftsführung an. Da anhand der bisherigen Erfahrungen nicht mit einem ernst zu nehmenden Angebot zu rechnen ist, kündigte die Streikleitung bereits an, dass der Ausstand früher oder später ausgeweitet wird: „In den kommenden Tagen und Wochen werden alle Bereiche noch ihre Chance bekommen.“

Treffen der Kampagne gegen Outsourcing


Die Kampagne gegen Outsourcing, die auch die Solidaritätsdelegationen angestoßen hat, lädt am kommenden Mittwoch zu einem offenen Treffen. Dort soll über die Bedeutung des CFM-Streiks und Möglichkeiten zur Unterstützung diskutiert werden. Außerdem sollen andere Kämpfe gegen Outsourcing in Berlin und ihre Zusammenführung auch zum 8. März Thema sein. Alle Unterstützer*innen und Streikenden der CFM sind eingeladen, sich am Treffen zu beteiligen.

Mittwoch, 12.02., 17 Uhr
Otawistraße 15, 13351 Berlin

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