300 Jugendliche in Berlin zeigen Solidarité mit ihren Klassengeschwistern in Frankreich

30.05.2016, Lesezeit 2 Min.
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Bis zu 300 Menschen demonstrierten am Samstag zur Unterstützung der kämpfenden Arbeiter*innen und Jugendlichen in Frankreich. Ein starkes Zeichen internationaler Solidarität, getragen vor allem von der Jugend.

„O la la, o lé lé, solidarité avec les ouvriers!“, schallte es am Samstag bei strahlendem Sonnenschein durch die Berliner Straßen. Bis zu 300 Menschen, darunter hauptsächlich Jugendliche, demonstrierten vom Kreuzberger Oranienplatz bis zur französischen Botschaft am Pariser Platz, um ihre Solidarität mit den Arbeiter*innen, Jugendlichen und Aktivist*innen auszudrücken.Denn auf der anderen Seite des Rheins protestieren diese seit Monaten gegen die reaktionäre Arbeitsmarktreform und die staatliche Repression der Hollande/Valls-Regierung.

„Notre réponse à leurs lois: Solidarité mondiale!“ – „Unsere Antwort auf ihre Gesetze: Weltweite Solidarität!“ Diese internationalistische Botschaft zierte das Fronttransparent, welches von der Solidarischen Jugendbewegung getragen wurde. Diese linke Schüler*innen-Gruppe aus dem Norden Berlins hatte den Impuls für diese Demonstration gegeben. Schon beim Schul- und Unistreik am 27. April hatte sie eine wichtige Rolle in der Mobilisierung von Schüler*innen gespielt, nun mobilisierten sie auch für einen gemeinsamen Kampf von Jugendlichen und Arbeiter*innen in Deutschland und Frankreich. Gemeinsam mit Genoss*innen der Revolutionären Internationalistischen Organisation und der Revolutionär-kommunistischen Jugend betonten sie auf der Demonstration vor allem den gemeinsamen Kampf mit der Arbeiter*innenbewegung – ähnlich wie es auch die fortschrittlichsten Sektoren der französischen Jugendbewegung seit Monaten tun.

Bei der Abschlusskundgebung vor dem Brandenburger Tor wurde auch die Verbindung zu den Prekarisierungsprozessen hierzulande gezogen. Die miserablen Bedingungen von Arbeiter*innen und Jugendlichen in Deutschland sind ein Produkt der Hartz-Gesetze und der Agenda 2010. Die französische Bourgeoisie möchte nun mit dem neuen Arbeitsgesetz ähnliche Bedingungen einführen. Dabei kann die französische Bewegung auch von der Situation in Deutschland lernen. Damals war es vor allem der Pakt der Gewerkschaftsführungen mit der Schröder-Regierung, der die Durchsetzung der Hartz-Gesetze ermöglicht hat. Damit in Frankreich nicht dasselbe geschieht, ist es deshalb nötig, schon jetzt Mechanismen aufzubauen, die nicht nur der Regierung, sondern auch den eigenen bürokratischen Gewerkschaftsführungen den eigenen Willen aufzwingen kann.

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