[Videos] Dritter Streiktag bei der CFM: 400 Streikende vor Rotem Rathaus

11.02.2020, Lesezeit 2 Min.
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Fast 400 Streikende der CFM protestieren heute morgen am Campus Mitte für einen Tarifvertrag. Am dritten Warnstreiktag mit rekordverdächtiger Beteiligung demonstrierten die Kolleg*innen anschließend zum Roten Rathaus, um die Verantwortung des Berliner Senats anzuprangern und die Rückführung in die Charité einzufordern.

Nach zwei starken Warnstreiktagen am Donnerstag und Freitag und ergebnislosen Verhandlungen am Montag fand heute der dritte Warnstreik bei der Charité Facility Management statt, der 100-prozentigen Service-Tochter des größten Universitätsklinikums Europas. Während am Donnerstag nur Logistik, Krankentransport und Sicherheit aufgerufen waren, gingen Freitag auch die Kolleg*innen aus der Zentralsterilisation mit raus. Heute waren dann zusätzlich noch die Küche und die Reinigungskräfte mit zum Streik aufgerufen. Und was für einen Unterschied das machte: 130 Reiniger*innen verstärkten den Streik und sorgten so dafür, dass es der am besten mobilisierte Warnstreik in der Geschichte der CFM wurde.

Entsprechend groß waren die Auswirkungen des heutigen Streiktags, wie Daniel Turek aus der CFM-Streikleitung berichtete:

Bei der Streikkundgebung vor dem Bettenhochhaus der Charité ergriff auch Yunus, studentischer Beschäftigter an der FU Berlin und Mitglied der dortigen ver.di-Betriebsgruppe, das Wort und betonte, dass die Kampfkraft der Kolleg*innen in ihrer Einigkeit liegt: An der CFM streiken deutsche und migrantische Kolleg*innen Seite an Seite gegen die neoliberale Politik des rot-rot-grünen Senats. Gegen die AfD, die sich zwar als „Alternative“ präsentiert, aber für die Privatisierung von Krankenhäusern und Schulen eintritt und die Kolleg*innen anhand von Hautfarbe und Herkunft spalten will, machte er deutlich, dass es eine Alternative der Arbeiter*innen zur Politik der AfD und der regierenden Parteien geben muss.

Anschließend marschierten Streikende und Unterstützer*innen in einer großen Kolonne von der Charité zum Roten Rathaus, dem Sitz des rot-rot-grünen Berliner Senats. Sie forderten vom Berliner Senat die vollständige Eingliederung in die Charité und damit den TVöD.

Bei der Kundgebung vor dem Roten Rathaus bekundete unser Redakteur Stefan Schneider seine Solidarität und wies auf die vielen Kämpfe gegen Outsourcing in dieser Stadt hin. Angesichts der Einschüchterungsversuche der CFM-Geschäftsführung gegen streikende Reinigungskräfte, die bis hin zu Kündigungsdrohungen gingen, stellte er klar: „Der Berliner Senat unterstützt eine kriminelle Geschäftsführung“.

Treffen der Kampagne gegen Outsourcing und Befristung (Mittwoch, 12.2. 17 Uhr Otawistraße 15, Berlin-Wedding


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