Umweltkatastrophen in Südafrika und den Philippinen

15.04.2022, Lesezeit 3 Min.
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Foto: Andreas Schwarz

Umweltkatastrophen häufen sich in den letzten Jahren merklich. Auch an Orten, wo die schlimmsten Katastrophen ausbleiben, ist das Wetter ist nicht mehr das, was man vor 15 Jahren kannte. In der letzten Woche starben Hunderte Menschen in Südafrika und auf den Philippinen. Auch der IPCC-Bericht sieht nur noch einen Ausweg: “systemischen Wandel”

In den vergangenen Tagen gab es bei massiven Überschwemmungen und Erdrutschen in der südafrikanischen Provinz KwaZulu-Natal bereits mehr als 300 Todesopfer, viele Menschen werden noch vermisst. Tausende Menschen haben ihr Zuhause verloren.

Besonders Menschen aus den ärmeren Vierteln rund um Großstädte, wie Durban, sind unter den Betroffenen. Zeitgleich kam es am vergangenen Sonntag zu massiver Zerstörung durch einen Tropensturm auf den Philippinen, bei dem bislang 28 Todesopfer geborgen wurden.

Diese Katastrophen reihen sich ein in eine Flut der Zerstörung, die der kapitalismusgemachte Klimawandel erzeugt. Die Überflutungen in Mitteleuropa im Sommer 2021, sind nur ein Beispiel von dutzenden Naturkatastrophen des vergangenen Jahres, die tausende Todesopfer kosteten und Millionen Menschen zur Flucht zwingen. Man geht davon aus, dass der Klimawandel in der nächsten Zeit zum Haupt-Fluchtgrund wird. Laut dem Internal Displacement Monitoring Centre (IDMC), haben allein 2020 rund 30,7 Millionen Menschen ihre Heimat aufgrund von Naturkatastrophen, wie Dauerregen, Dürren, Hitzewellen und Stürmen verlassen müssen.

Die kapitalistische Wirtschaft muss stetig wachsen, immer mehr produzieren. Die Lebenszeit ihrer Produkte muss künstlich reduziert werden, um Märkte nicht zu übersättigten. Konsumgüter sind überentwickelt, um deren Preise hochzutreiben. Konkurrierende Firmen führen getrennt dieselben Produktionsschritte aus, obwohl es effizienter wäre, sie zusammenzulegen. Unnötige Transportwege werden toleriert, um von niedrigen Löhnen und Steuerschlupflöchern und Subventionen zu profitieren. Die Zerstörung unseres Planeten ist in die kapitalistische Produktionsweise eingebaut. Bürgerliche Naturwissenschaftler:innen sprechen im neuesten IPCC-Bericht, der vor kurzem veröffentlicht wurde, von der Notwendigkeit eines “systemischen Wandels”.

Bereits 2021 hatte es in einem durch die Gruppe Scientists Rebellion geleakten Dokument geheißen, dass “einige Wissenschaftler:innen betonen, dass der Klimawandel durch die industrielle Entwicklung verursacht wird, und zwar durch die Art der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung, die durch die nicht nachhaltige Natur der kapitalistischen Gesellschaft hervorgerufen wird“. Die Bourgeoisie hat uns ausgebeutet, unterdrückt, ausgehungert und uns ihre Kriege führen lassen, jetzt fügt sie uns fahrlässig und beiläufig den nächsten Rückschlag zu. Die Treibhausemissionen müssen in den nächsten drei Jahren aufhören zu steigen, sonst droht die Klimakatastrophe. Doch das ist unter der kapitalistischen Produktionsweise nicht möglich. Selbst die ZEIT schreibt, dass die Klimaforschung ein Aufruf zur Revolution ist. Wir brauchen deshalb umso dringender ein Notfallprogramm der Arbeiter:innen gegen den Klimawandel: Der Kapitalismus zerstört den Planeten, lasst uns den Kapitalismus zerstören.

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