Trotz Rekordgewinnen will Lufthansa die Löhne drücken

07.03.2024, Lesezeit 2 Min.
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Foto: Martin Furtivo / Shutterstock.com

Diesen Donnerstag und Freitag geht auf vielen deutschen Flughäfen nichts, auch nicht auf vielen Bahnhöfen. Die Lufthansa und die Deutsche Bahn werden bestreikt. Dabei könnte die Lufthansa sich die Forderungen der Streikenden wahrscheinlich leisten.

Die Gewerkschaft ver.di hat Lufthansa-Beschäftigte und Luftsicherheitskräfte diesen Donnerstag und Freitag zum Streik aufgerufen. Mit den weiteren Streiks der GDL im Zugverkehr, die auch von Donnerstag auf Freitag stattfinden, kommt es heute zu erheblichen Einschränkungen des Personen- und Güterverkehrs.

Schon den ganzen Morgen kam es am Flughafen Frankfurt zu einer großen Beeinträchtigung des Betriebs. Durch den gemeinsamen Streik von den Beschäftigten der Lufthansa und den Luftsicherheitskräften entfallen über 1000 Flüge und es kommt zu zahlreichen Verspätungen.

Schon vor Wochen hatte ver.di die rund 25.000 Beschäftigten des Bodenpersonals zum Streik am Donnerstag und Freitag aufgerufen. Heute waren auch die rund 25.000 Luftsicherheitskräfte mit aufgerufen, die bei privaten Sicherheitsfirmen beschäftigt sind. Dadurch entfiel ein großer Teil der Kontrollen und Passagiere konnten nur vereinzelt durch die Kontrollen gelassen werden. Auch in München kam es durch den Streik zu Flugausfällen. Am Münchner Flughafen betrifft es etwa 500 bis 800 Flüge.

Ver.di fordert dabei für die Beschäftigten der Lufthansa 12,5 Prozent mehr Lohn – nicht genug, um die Inflation seit dem letzten Tarifabschluss auszugleichen. Die Arbeitgeber:innen bieten bisher nur 10 Prozent, noch weiter unter dem Inflationsniveau. Das ist eine besondere Frechheit, nachdem Lufthansa gerade erst verkündet hat, 2023 das drittbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte erwirtschaftet zu haben.

Wichtig ist für die Beschäftigten außerdem eine kurze Laufzeit von 12 Monaten. Dadurch wäre bei erfolgreichem Abschluss den Flughafenbeschäftigten mehr Spielraum gegeben, um bei erneuten Tarifauseinandersetzungen wieder sektorenübergreifend den Personen- und Güterverkehr lahmzulegen.

Doch dafür ist es essentiell, dass auch die GDL den Streik ausweitet und auch einen Tarifvertrag mit kurzer Laufzeit von einem Jahr erkämpfen kann. Die GDL bestreikt zur Zeit die Deutsche Bahn, ihre Hauptforderung ist eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich, aber auch bessere Löhne für ihre Mitglieder.

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