Toiletten verdrecken – Streik an der Charité ist zu spüren

19.05.2017, Lesezeit 2 Min.
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Am nunmehr dritten Tag streiken die Beschäftigten der Charité Facility Management (CFM) für einen Tarifvertrag. Schon gestern wurden die Auswirkungen des Streiks immer sichtbarer, wie Streikende aus dem Campus Benjamin Franklin berichten.

Unter den knapp 200 CFM-Beschäftigten, die aktuell für einen Tarifvertrag und die Rückführung in die Charité streiken, befinden sich viele Kolleg*innen vom Campus Benjamin Franklin (CBF) in Berlin-Steglitz, wo am heutigen Freitag die Streikaktionen stattfinden. Doch auch schon gestern waren im CBF die Auswirkungen des Streiks klar zu spüren, wie Streikende berichten.

Im Krankentransport am CBF waren nur vier von 15 Beschäftigten im Einsatz. Unter anderem war die gesamte Frühschicht im Streik. Von normalerweise 500 Transporten am Tag konnten dadurch nur noch etwa 120 durchgeführt werden – ein Rückstau von ein bis zwei Stunden wird zum Normalfall. Operationen und endoskopische Untersuchungen müssen verringert werden.

Auch im hausinternen Hol- und Bringdienst waren viele CBF-Kolleg*innen im Streik, wodurch Aktentransporte und Blutlieferungen ins Stocken gerieten. Maschinenfahrer hatten ebenfalls die Arbeit niedergelegt.

Besonders groß waren die Auswirkungen im Bereich der Desinfektionen: Acht von neun Desinfektor*innen, darunter der Intensivstationsbereich, waren im Ausstand. Auch reguläre Reinigungskräfte waren zuhauf im Streik, sodass Patient*innenzimmer, WCs und Stationen nicht mehr geputzt, sondern allenfalls Müllentsorgung stattfinden konnte. Und selbst diejenigen Reinigungskräfte, die nicht im Streik waren, weigerten sich, die Arbeit der Desinfektor*nnen zu machen. Stattdessen mussten Vorarbeiter*innen die Aufgaben übernehmen.

Für den heutigen Freitag werden noch mehr Aktionen stattfinden, um die Streikbeteiligung zu erhöhen. Streikposten haben ab dem frühen Morgen Kolleg*innen auf den Streik aufmerksam gemacht, mit Flugblättern auf Deutsch und auf Türkisch. Die Streikauswirkungen an der Charité werden weiter zunehmen.

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