Solidarität aus Frankreich mit dem Mega-Streik in Deutschland

27.03.2023, Lesezeit 3 Min.
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Laura Varlet, Eisenbahnerin und Mitglied von Révolution Permanente, drückt im Rahmen des verlängerbaren Streiks gegen die Rentenreform Emmanuel Macrons ihre Solidarität mit den Streiks bei der Bahn und im öffentlichen Dienst in Deutschland aus.

Hallo, ich bin Laura, ich bin Eisenbahnerin. Wir heute hier zahlreich vor der Müllverbrennungsanlage von Ivry, mit den Beschäftigten der Müllabfuhr, den Kanalarbeiter:innen und den Beschäftigten der Pariser Stadtreinigung, die von Anfang gegen die geplante Rentenreform von Emmanuel Macron gestreikt haben. Es gab einen Aufruf, einen großen Aufruf, heute zu kommen. Und wir sind zahlreich hier. Wir sind mehrere hundert, glaube ich.

Mit mir sind etwa 40 Eisenbahner:innen direkt vom Gare du Nord [Nordbahnhof] gekommen, um eine Verbindung herzustellen. Um uns hier gemeinsam zu versammeln, zu treffen, um zusammen zu kämpfen. Das Land erlebt derzeit sehr angespannte Zeiten. Es gab viel Repression bei den verschiedenen Demonstrationen. Es gibt einen Kollegen der Eisenbahner:innen, der ein Auge verloren hat, wegen der Polizeirepression, und heute sind wir viele hier.

Ich als Eisenbahnerin möchte die heute in Deutschland Streikenden, insbesondere die im Transportsektor Beschäftigten grüßen und ihnen meine volle Unterstützung aussprechen. Es ist dasselbe Wort, das dort gegen Streikende verwendet wird. Man wirft uns vor, die Passagiere als Geiseln zu nehmen. Hier in Frankreich ist das auch so. Die Arbeitgeber:innen und die Regierung verwenden die gleichen Worte, die gleichen Anschuldigungen gegen uns.

Es ist ein Versuch, den Streik zu brechen, und es ist wichtig zu sehen, wie wir uns dem gegenüber stellen, wir gemeinsam Widerstand leisten und wie wir uns koordiniert, uns organisieren. Wir hier in Frankreich haben mit vielen Gewerkschafter:innen, Aktivist:innen, aus verschiedenen Sektoren, Künstler:innen und Intellektuellen ein Netzwerk für einen Generalstreik aufgebaut, das ein Netzwerk ist, das Hunderte von Personen – Beschäftigte, Aktivist:innen – umfasst, die versuchen, sich an der Basis zu organisieren, um eben angesichts der Repression Widerstand zu leisten und auch um die Streiks zu koordinieren, die verschiedenen Sektoren, die sich in einem verlängerbaren Streik befinden, zusammenzubringen und zu sehen, wie man den Streik auf andere Sektoren ausdehnen kann.

Für uns sind das zentrale Aufgaben der Bewegung. Und so halten wir durch. Wir hoffen, dass die Mobilisierung ihrerseits noch größer wird, und schicken unsere ganze Solidarität an alle, die heute in Deutschland streiken.

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