Skandal: Was macht die Polizei auf dem FU-Campus?

14.02.2018, Lesezeit 2 Min.
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Am Mittwoch sind die studentischen Beschäftigten an der Freien Universität Berlin in den Streik getreten. Als sie mit dem Akademischen Senat ihrer Uni sprechen wollten, wurden sie von Polizist*innen mit Schusswaffen aufgehalten. Wo bleibt die Freiheit der Wissenschaft?

Pistolen. Schlagstöcke. Pfefferspray. Schwarze Kampfmontur. Eine Videokamera. – Eine Szene an der Freien Universität Berlin heute.

„Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei.“ – Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, Artikel 5, Absatz 3.

Wie passen diese beiden Sachen zusammen? Kann sich die Wissenschaft unter den Augen von schwer bewaffneten Einsatzkräften entfalten?

Am Mittwoch sind studentische Beschäftigte erneut in den Streik getreten. Sie wollten an einer öffentlichen Sitzung des Erweiterten Akademischen Senats ihrer Universität teilnehmen. Vor dem Audimax im Henry-Ford-Bau trafen sie auf mindestens zwanzig bewaffnete Polizist*innen.

Ein Skandal! Im Arbeitskampf der studentischen Beschäftigten haben die Hochschulleitung bereits auf polizeiliche Repression gesetzt. Bei der Queen’s Lecture an der Technischen Universität wurden zwei studentische Hilfskräfte sogar festgenommen.

Matthias Dannenberg, ständiger Vertreter der FU-Kanzlerin, antwortet auf Anfrage, dass die Hochschulleitung die Polizei nicht auf das Campus eingeladen hat. Vielmehr seien sie automatisch mit der angemeldeten Demonstration gekommen.

Ein Skandal. Wie ist die Freiheit der Wissenschaft gewährleistet, wenn bewaffnete Einsatzkräfte über Uni-Beschäftigte wachen? Dannenberg erklärte im Gespräch mit den Streikenden, dass die Anwesenheit von Polizist*innen keine Drohung sei. Kann er denn ruhig arbeiten, wenn jemand mit einer Pistole an seinem Arbeitsplatz steht?

Wir fordern: Keine Polizei auf dem Campus! Für die Freiheit der Wissenschaft!

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