Schüler*innen solidarisieren sich mit den Warnstreiks der angestellten Lehrer*innen am 12. Mai

11.05.2016, Lesezeit 3 Min.
1

Der neue Streik bietet eine neue Gelegenheit für kämpferische Lehrer*innen und solidarische Schüler*innen und Kolleg*innen. Sie können den Kampf gegen Ungleichbehandlung auf eine neue Stufe heben. Solidarität, Kontinuität und Verbindung der Kämpfe sind dafür die Aufgaben der Stunde.

Am 17. März rief die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) zum zweiten Warnstreiktag im laufenden Jahr auf. Es war ein riesiger Erfolg: 3.500 Lehrer*innen kamen bei strahlendem Sonnenschein auf dem Potsdamer Platz zusammen. Bei einem „offenen Mikro“ kamen Basiskolleg*innen zu Wort, auch solidarische Schüler*innen, von der zweiten Klasse bis zum Abiturjahrgang, und Arbeiter*innen von Amazon oder der IG Metall.

Die angestellten Lehrer*innen demonstrierten an diesem Tag ihre Kampfbereitschaft. Sie können den Senat an den Verhandlungstisch bringen und ihm die dringend nötigen Veränderungen aufzwingen. Trotz einer enormen medialen Hetzkampagne von Seiten der Landespolitik werden ihre Forderungen von der Bevölkerung positiv gesehen.

Der Senat hat in den vergangenen Jahren alles dafür getan, dass die Schulen in Berlin zugrunde gehen. Durch Unterfinanzierung sind die Gebäude marode und es fehlen qualifizierte und ausreichende Lehrkräfte. Und durch die komplette Verweigerung jeder Gespräche zwingt er die Lehrer*innen dazu, die Klassenzimmer zu verlassen und auf der Straße für ihre Rechte zu kämpfen.

Auf der Straße – nur so kann das Kräftemessen gegen die sture Landesregierung gewonnen werden. Doch eintägige Warnstreiks reichen nicht: Schon jetzt müssen die Lehrer*innen an der Basis ihre Kolleg*innen dazu bewegen, mitzumachen und so die Streikfront stärken, um auch mehrtägige oder einwöchige Streiks durchführen zu können.

Dazu muss die Gewerkschaftsführung aufgefordert werden, ihren kämpferischen Worten Taten folgen zu lassen. Es reicht nicht, wenn ein kleiner Kreis festangestellter Bürokrat*innen und engagierter Lehrer*innen über die Geschicke des Streiks entscheidet. Aktionen wie das „offene Mikro“ müssen beibehalten werden, doch darüber hinaus müssen sich die Kundgebungen in Orte verwandeln, an denen die streikenden Lehrer*innen selbst über die Zukunft des Streiks entscheiden.

In einem Video der GEW machen verschiedene Lehrer*innen deutlich, warum sie sich an den Warnstreiks beteiligen. Die wichtigste Forderung ist die nach gleichem Geld für gleiche Arbeit, wie sie auch die streikenden Arbeiter*innen beim Botanischen Garten oder Vivantes aufstellen – alles Landesbetriebe, die durch die Sparpolitik des Senats zu einer Hölle für die Beschäftigten und Kund*innen wurden.

Diese Verbindungen müssen genutzt werden, um jeden einzelnen der Kämpfe zu stärken. Diese Verbindung kann von solidarischen Besuchen der jeweiligen Streikversammlungen bis hin zu gemeinsamen Streiks und Kundgebungen führen. Auch die Unterstützung der Schüler*innen, die bei mehreren Warnstreiks 2013 Schulstreiks in Solidarität organisierten, muss ausgeweitet werden. Nur gemeinsam können die Forderungen nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit erkämpft werden.

Doch es geht um mehr: Wie sie auf Sprechblasen schreiben, die sie bei vergangenen Warnstreiks getragen haben, kämpfen die angestellten Lehrer*innen mit ihrem Streik auch für „die Interessen der Schülerinnen und Schüler“, für „einen Tarifvertrag […], der die Bezahlung für alle Lehrkräfte verlässlich regelt“ und vieles weitere. Der Arbeitskampf einen bedeutenden Charakter für alle Arbeiter*innen und Jugendliche. Es geht um grundlegende Rechte, die einst erkämpft wurden und nun von den Kapitalist*innen zurückgenommen werden. Um den Kampf dagegen zu stärken: Alle am 12. Mai um 10:15 Uhr vor die Senatsbildungsverwaltung in der Bernhard-Weiß-Straße!

Mehr zum Thema