Per Evolution zum Sozialismus?

26.09.2015, Lesezeit 2 Min.
1

Reformismus ist kein neues Phänomen. Seit etwas mehr als 100 Jahren kämpft er als Agent der Kapitalist*innen innerhalb der Arbeiter*innenklasse.

Mit dem 1. Weltkrieg zerbrach 1914 die Sozialistische Internationale. Denn die Sozialdemokratischen Parteien stellten sich auf die Seite der herrschenden Klasse in ihren jeweiligen Ländern. So führten die einzelnen Sozialdemokratischen Parteien Krieg gegeneinander.

Auf der einen Seite standen die Internationalist*innen: unter anderem die Gründer*innen der späteren KPD in Deutschland und der Bolschewiki in Russland.

Besonders wichtig waren die alten Jugendorganisationen der Sozialdemokratischen Parteien, die sich 1915 zur 50.000 Mitglieder starken Jugendinternationale zusammenschlossen und unermüdlich gegen den Krieg agitierten.
Auf der anderen Seite diejenigen, die sich auch heute noch als sozialdemokratisch bezeichnen, wie die deutsche SPD.

Damals spaltete sich die Arbeiter*innenbewegung in Reformsozialist*innen und Revolutionär*innen.

Mithilfe der Parlamente und der Gewerkschaften erstritten die Reformist*innen kleine Verbesserungen für die Arbeiter*innenklasse – ohne tatsächlich für den Sozialismus zu kämpfen. Diese Verbesserungen wurden von Bürokrat*innen ausgehandelt, die als Vermittler*innen zwischen den Klassen fungierten.

Möglich waren Reformen nur dadurch, dass die imperialistischen Staaten in Wachstumsperioden durch die Ausbeutung anderer Staaten so viel Profit anhäufen konnten, dass sie einen Teil davon den Arbeiter*innen in ihren eigenen Ländern zu Verfügung stellen konnten. Das erzeugte tiefe Illusionen in den Reformismus bei den Unterdrückten.

Die Bürokrat*innen, die selber davon profitierten und profitieren, entwickelten folglich ein Interesse am Bestehen des Imperialismus. So erklärt sich ihre Zustimmung zum 1. Weltkrieg und z.B. auch die heutige Zusammenarbeit von Gewerkschaften und deutschem Staat.

Mehr zum Thema