#holmbleibt: Besetzung siegreich!

10.02.2017, Lesezeit 3 Min.
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Heute Mittag nahm die Präsidentin der HU, Sabine Kunst, die Kündigung des Soziologen Andrej Holm zurück. Dieser Erfolg geht direkt auf die Besetzung des Instituts für Sozialwissenschaften zurück. Kämpfen lohnt sich!

Per Pressemitteilung verkündete die Präsidentin der Berliner Humboldt-Universität Sabine Kunst am Mittag, dass die Kündigung Andrej Holms in eine Abmahnung umgewandelt wird.

Die Rücknahme der Kündigung ist eine große Errungenschaft der nun schon mehr als drei Wochen andauernden Besetzung des Instituts für Sozialwissenschaften. Hunderte Studierende und Aktivist*innen konnten durch Ausdauer und Kampfbereitschaft die Entlassung von Holm verhindern.

Natürlich schreibt das Präsidium, dass diese Entscheidung auf der Grundlage einer Entschuldigung von Holm getroffen wurde, und benennt die Besetzung mit keinem Wort. Doch klar ist: Ohne die Besetzung des ISW wäre die Kündigung sicher nicht zurückgenommen worden. Die Besetzer*innen wissen das genau:

Der Erfolg der Besetzung strahlt weiter über die HU hinaus: Er ist ein großes Zeichen für kämpferische Studierende und Arbeiter*innen im ganzen Land. Die Rücknahme der Kündigung von Holm zeigt, dass Solidarität und Widerstand eine starke Waffe sein können. Dass es nicht ausweglos ist, sich gegen Kündigungen, Repression, politische Verfolgung zur Wehr zu setzen.

Die Besetzung hat auch über die vergangenen Wochen durch unzählige Workshops und Vernetzungstreffen – mit stadtpolitischen Initiativen, mit Hochschulbeschäftigten etc. – und durch die Ausweitung von Aktionen auf andere Universitäten gezeigt, dass es nicht nur um Andrej Holm geht, sondern um Prekarisierung, eine Wohnungspolitik im Interesser Mieter*innen, um die Demokratisierung der Universität, und letztlich um eine ganz andere Universität.

Dementsprechend feierten die Besetzer*innen nach der Entscheidung mit einem Transparent mit der Aufschrift „Holm war erst der Anfang!“

Nun gilt es, den Erfolg zu nutzen, um die Energie in weitere Aktionen und Organisierung zu kanalisieren.

Eine erste Möglichkeit gibt sich gleich am kommenden Dienstag, den 14. Februar, wo ein zweitägiger Warnstreik der Landesbeschäftigten ansteht. Denn auch die Beschäftigten an der Universität sind mit zum Streik aufgerufen – eine perfekte Möglichkeit, die begonnene Verbindung mit Beschäftigten an der Uni weiter zu stärken. Auch die studentischen Beschäftigten sind zur Teilnahme aufgerufen, sowie alle, die unmittelbar von den Auswirkungen des Tarifvertrags der Länder (TV-L) betroffen sind, wie beispielsweise die Beschäftigten am Botanischen Garten der FU Berlin.

Stell dir vor, es ist Warnstreik, und alle gehen hin!

Angesichts der stockenden Tarifverhandlungen des TV-L treten am 14. und 15. Februar die Beschäftigten der Länder in den Warnstreik. Erzieher*innen, Feuerwehrleute, Pflegekräfte, hauptamtliche Hochschulbeschäftigte und co wollen gemeinsam Druck auf die Tarifverhandlungen der Länder machen.

Wir haben viel mit diesen Kolleg*innen gemeinsam. Mit manchen von ihnen teilen wir sogar das Büro. Lasst sie uns in ihrer Tarifauseinandersetzung solidarisch unterstützen! Kommt zur Demonstration am 14. Februar 2017 um 9:45 Uhr ab Alexanderplatz!

Die Studierenden und TVStud Berlin treffen sich an der Weltzeituhr. Achtet auf unsere Plakate und Banner. Von dort geht es bis zum Brandenburger Tor, wo die Abschlusskundgebung stattfindet.

Wir sehen uns!

Die nächsten Schritte werden morgen in einer Vollversammlung diskutiert. Kämpfen lohnt sich!

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