Für die Verteidigung ihres revolutionären Erbes – auf zur LL-Demo!

12.01.2019, Lesezeit 3 Min.
1

Lasst uns Rosas und Karls revolutionäres Erbe gegen die reaktionäre Vision der SPD und gegen die stalinistische oder reformistische Vereinnahmung verteidigen! Der Aufruf von Klasse Gegen Klasse, der Marxistischen Jugend München, Brot und Rosen und organize:strike zur diesjährigen Liebknecht-Luxemburg-Demonstration.

Vor 100 Jahren verhafteten, folterten und ermordeten protofaschistische Freikorps die sozialistischen Anführer*innen Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Beauftragt wurden sie von der SPD-Spitze um Friedrich Ebert und den Volksbeauftragten für Heer und Marine Gustav Noske. Nur Tage zuvor hatte die SPD gemeinsam mit der alten kaiserlichen Militärführung und den Freikorps den Januaraufstand in Berlin blutig niedergeschlagen.

Während Millionen von Arbeiter*innen und Soldaten innerhalb weniger Wochen mit Aufständen und Streiks im ganzen deutschen Reich dem Gemetzel des Ersten Weltkriegs ein Ende setzten, den Kaiser stürzten und im Anschluss für Räterepublik und Sozialismus kämpften, verbündete sich die SPD-Spitze direkt nach dem Ausbruch der Novemberrevolution mit den alten Mächten. Die heutige SPD feiert das Blutbad von tausenden von Arbeiter*innen durch die protofaschistischen und monarchistischen Freikorps als „Verteidigung der Demokratie“.

Auch der Stalinismus versucht das Erbe von Luxemburg für sich zu nutzen und zu degenerieren. Die stalinistische Bürokratie, die jegliche Elemente der proletarischen Demokratie in der Sowjetunion, sowie alle internationalistischen Prinzipen der weltweiten revolutionären Arbeiter*innenbewegung verraten und tausende revolutionäre Marxistinnen ermordete, hat nichts mit dem Erbe der Rosa Luxemburg gemein.

Es waren die Revolutionär*innen um Rosa Luxemburg, die am entschiedensten für eine Verwirklichung der höchsten demokratischen Ideale gekämpft haben – für eine vollständige demokratische Verwaltung der gesamten Gesellschaft durch Räte, in Perspektive der weltweiten sozialistischen Revolution.

Heute ist die Vision einer sozialistischen Rätedemokratie aktueller denn je. Die Weltwirtschaftskrise schwelt weiter, die geopolitischen, wirtschaftlichen und militärischen Spannungen zwischen den Staaten verschärfen sich, die organische Krise ist im Herzen der imperialistischen Staaten angekommen und hat ultrarechte Regierungen an die Macht gebracht und andere destabilisiert.

Und: Die Massen beginnen, erneut Wege des Widerstands zu finden. Während die Welt immer instabiler wird, ist es heute die Aufgabe von Linken, Revolutionär*innen, Arbeiter*innen, Frauen, Jugendlichen und Migrant*innen, dem weltweiten Rechtsruck mit Massenkämpfen Einhalt zu gebieten. Machen wir es wie die Gelben Westen in Frankreich, die seit Monaten gegen Kürzungspolitik kämpfen und die Blicke von Arbeiter*innen der ganzen Welt auf sich ziehen! Mit dieser Perspektive wollen wir am Sonntag, den 13. Januar, an der Luxemburg-Liebknecht-Demonstration zum 100. Jahrestag ihrer Ermordung teilnehmen. Lasst uns Rosas revolutionäres Erbe gegen die reaktionäre Vision der SPD und gegen die stalinistische oder reformistische Vereinnahmung verteidigen.

Korrektur: In einer vorigen Version war vom „SPD-Polizeipräsidenten Gustav Noske“ die Rede. Tatsächlich war Noske jedoch Volksbeauftragter für Heer und Marine. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen. 

Mehr zum Thema