Berlin am 19.10.: Welche Strategie gegen die Klimakatastrophe? Diskutiere mit uns über zivilen Ungehorsam und Klassenkampf

17.10.2023, Lesezeit 3 Min.
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Die Demonstration gegen die Automobilausstellung in München. Bild: Tabea Krug

Trotz der Massenmobilisierungen und spektakulären Aktionen der Klimabewegung, spitzt sich die Klimakrise weiter zu. Appelle an die bürgerliche Regierung sind verhallt und die Ampel führt die klimaschädliche Politik fort. Welche Antworten haben wir der strategischen Ratlosigkeit der Klimabewegung entgegenzusetzen und wie können wir uns gemeinsam revolutionär organisieren?

Die Klimabewegung steckt in einer strategischen Sackgasse. Nach den Großdemonstrationen von Fridays For Future, die auf der ganzen Welt Millionen bewegt haben oder den aufsehenerregenden Blockaden von Extinction Rebellion, hat sich in der Klimapolitik dennoch wenig getan – im Gegenteil: Die Ampel setzt weiterhin auf fossile Energien und Individualverkehr. Der Ausbau von Windkraft und Schienennetz kommt kaum voran. Statt Klimaschutz setzt die Regierung auf Subventionen für Großkonzerne, die sich am fossilen Kapitalismus bereichern. Auf der Internationalen Automobilausstellung biederte sich Scholz bei der Autolobby mit überschwänglichen Lob für ihre Bemühungen an – die Industrie, die sich seit Jahrzehnten am klimaschädlichen Pkw-Individualverkehr bereichert und ökologische Innovationen verschleppt hat. In Lützerath setzte der deutsche Staat mit enormer Gewalt die Interessen des fossilen Kapitals durch. Diese Politik der Ampel-Regierung zeigt beispielhaft die Abhängigkeit des kapitalistischen Staates von seinem nationalen Kapital. Und dieses Kapital strebt nach kurzfristigen Profiten, die auf der Ausbeutung von Arbeitskraft und Natur basieren. Innerhalb der Grenzen des Kapitalismus ist kein Umlenken, kein echter Klimaschutz möglich.

Durch die spürbar fortschreitende Klimakrise und die Misserfolge der letzten Mobilisierungen, haben sich Teile der Klimabewegung in ihren Methoden radikalisiert. Statt Großdemonstrationen setzen mehr und mehr Aktivist:innen auf zivilen Ungehorsam – sichtbar vor allem durch die Letzte Generation. Diese sorgt durch ihre Blockade-Aktionen und Farb-Angriffe für große mediale Aufmerksamkeit. Während sich die Aktivitäten der Letzten Generation immer mehr auch gegen Symbole des kapitalistischen Reichtums richten, bleiben sie jedoch in ihren Forderungen systemtreu. Sie appellieren an den Staat, Reformen umzusetzen und berufen sich dabei auf das Grundgesetz. Auch wenn die Klimabewegung immer mal wieder nach einem System Change ruft, bleibt sie im Kern bei Appellen an ihre Regierungen – egal ob Fridays For Future, Extinction Rebellion, Ende Gelände oder die Letzte Generation.

Wenn wir aber verstehen, dass die Ursachen der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen in der Funktionsweise des Kapitalismus liegen und der bürgerliche Staat nicht anders kann, als dieses System zu beschützen, dann wird deutlich, dass wir uns mit der Strategie der Klimabewegung befassen müssen. Wir wollen deswegen mit euch diskutieren, wie eine revolutionäre Strategie aussehen kann, die die Ursachen, nicht nur der Klimakatastrophe, sondern aller Ausbeutung und Unterdrückung bekämpft. Wie können wir die Logiken der kapitalistischen Naturzerstörung an ihrer Wurzel bekämpfen? Wir wollen von internationalen Beispielen lernen, wie den Protesten in Jujuy gegen den grünen Imperialismus Europas oder dem Kampf der Arbeiter:innen in Frankreich bei Total, der auch unsere Rolle als Studierende im Klassenkampf deutlich macht.

Welche Strategie gegen die Klimakatastrophe?

Kommt am Donnerstag, den 19. Oktober, um 18:30 Uhr in die Rost- und Silberlaube, Seminarzentrum L 113 und diskutiert mit uns!

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