Zweite Solidelegation beim CFM-Streik

28.09.2011, Lesezeit 2 Min.
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Am 28. September, in der dritten Woche des Streiks bei der Charité Facility Management (CFM) in Berlin, besuchte eine zweite Solidaritätsdelegation von Studierenden das Streiklokal. Sieben AktivistInnen kamen zum Campus Benjamin Franklin in Berlin-Steglitz und riefen: „An den Unis, in den Betrieben – gemeinsam streiken, gemeinsam siegen!“ Nach ihrer Ankunft sagten sie vom Lautiwagen aus, dass Beschäftigte und Studierende von den gleichen Sparmaßnahmen betroffen sind und sich gemeinsam dagegen wehren können und müssen. Ein Student aus Frankreich erzählte von einem erfolgreichen Streik an einer Pariser Universität im letzten Jahr, bei dem Studierende und Beschäftigte gemeinsam gegen prekäre Arbeitsverhältnisse kämpften.

Im Anschluss demonstrierten rund 300 Menschen vom Campus bis zum Rathaus Steglitz. Neben dem ebenso einfachen wie beliebten Spruch „Tarifvertrag – Jetzt!“ wurde auch ein klassisches Lied von Joint Venture spontan zur Parole umgewandelt: „Soll’s ein ganzes Jahr uns kosten, wir stehen auf dem Posten, im Westen und im Osten: Streik! Streik! Streik!“

Nach der täglichen Infoversammlung um 9 Uhr, auf der über den neusten Stand des Streiks berichtet wurde, gab es den Wunsch von mehreren KollegInnen, ein offenes Mikro zu haben und über das weitere Vorgehen zu diskutieren. Einige von ihnen hatten am Vortag ein Flugblatt verfasst, um diese Idee zu erklären, und es am Morgen verteilt. Nach den Ankündigungen von der Streikleitung waren erstmal nur zwei Streikende bereit, vor der Menge etwas zu sagen, aber sie erzählten von den Schwierigkeiten, ihre KollegInnen für den Streik zu gewinnen, und auch von der StreikbrecherInnentätigkeit der IG BAU, die ihre Mitglieder vom Streik abzuhalten versucht. Diese Erfahrung war nur ein kleiner Schritt in Richtung einer wirklichen Streikversammlung, aber darauf kann in den kommenden Tagen aufgebaut werden.

Der Streik an der CFM wird weiterhin schwierig sein, weil die Beschäftigten nicht nur dem Land Berlin sondern auch multinationalen Konzernen wie Dussman gegenüberstehen, die viel Wert darauf legen, einen Tarifvertrag zu blockieren. Auch nach drei Wochen ist die Moral hoch, aber weitere Solidaritätserklärungen und -besuche sind notwendig.

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