Geschichte und Kultur

Zehn von Luthers schlimmsten Zitaten zu Frauen

Aktuell findet der Deutsche Evangelische Kirchentag statt, ganz im Zeichen des 500. Jubiläums der Reformation. Anlass genug, den zweiten Teil unserer Reihe der "schlimmsten Lutherzitate" zu veröffentlichen: Luthers Frauenfeindlichkeit.

Zehn von Luthers schlimmsten Zitaten zu Frauen

Im ersten Teil unserer Reihe haben wir gezeigt, wie sehr Martin Luther die Bauern*Bäuerinnen verabscheute. Er war auch ein ekliger Sexist.

Die größte Ehre, die das Weib hat, ist allzumal, dass die Männer durch sie geboren werden.

Der Tod im Kindbett ist nichts weiter als ein Sterben im edlen Werk und Gehorsam Gottes. Ob die Frauen sich aber auch müde und zuletzt tot tragen, das schadet nichts. Lass sie nur tot tragen, sie sind darum da.

Wo nun eins sich sperrt und nicht will, da nimmt und raubt es seinen Leib, den es dem andern gegeben hat. Das ist wider die Ehe und zerreißt die Ehe. Darum muss die weltliche Obrigkeit das Weib zwingen oder umbringen. Wo sie das nicht tut, muss der Mann denken, sein Weib sei ihm genommen von Räubern und umgebracht und nach einer andern trachten.

Eine Frau hat häuslich zu sein, das zeigt ihre Beschaffenheit an; Frauen haben nämlich einen breiten Podex und weite Hüften, dass sie sollen stille sitzen.

Das Weib ist geschaffen zur Haushaltung, der Mann aber zur Policey, zu weltlichem Regiment, zu Kriegen und Gerichtshändeln, die zu verwalten und zu führen.

Der Weiber Regiment von Anfang der Welt nie nichts Guts ausgerichtet hat, wie man pflegt zu sagen: Weiber Regiment nimmt selten ein gut End! Da Gott Adam zum Herrn über alle Kreaturen gesetzt hatte, da stand es Alles noch wohl und recht, und Alles ward auf das Beste regieret; aber da das Weib kam und wollte die Hand auch mit im Sode haben und klug sein, da fiel es Alles dahin und ward eine wüste Unordnung. … Wenn Weiber beredt sind, ist das an ihnen nicht zu loben, es passt besser zu ihnen, dass sie stammeln und gut reden können. Das ziert sie viel besser.

Die Ordnung fordert Zucht und eher, dass Weiber schweigen, wenn die Männer reden.

Die Zauberinnen sollst du nicht leben lassen… Es ist ein gerechtes Gesetz, dass sie getötet werden, sie richten viel Schaden an.

Weibern mangelt es an Stärke und Kräften des Leibes und am Verstand.

Sonst und ohne das soll das Weib den Schleier aufsetzen; wie denn ein frommes Weib schuldig ist, ihres Mannes Unfall, Krankheit und Unglück helfen zu tragen von wegen des bösen Fleisches. Das Gesetz nimmt den Weibern Weisheit und Regierung. … Ihr Schmuck ist, dass sie reinlich und fleißig ist.

Quelle: Martin Luther im O-Ton

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15 thoughts on “Zehn von Luthers schlimmsten Zitaten zu Frauen

  1. dany semrau sagt:

    Ein paar Zitate kannte ich schon. Trotzdem bin ich schockiert. Alleine wegen der Frauenfeindlichkeit bin ich aus der Kirche ausgetreten, aber nicht nur. Alle Frauen, die noch nicht ausgetreten sind, diese Aussprüche aber schlkmm finden, sollten das schleunigst tun. Soviel Selbstachtung muss sein.

    1. Selket sagt:

      Ich hoffe Ihnen ist klar, dass in der Zeit des 16. Jahrhundert, dass relativ normal war. Oh wow! Ein Mann im Mittelalter/ Spätmittelalter, der denkt Frauen sind unwichtig und nur zum Kinderkriegen da. Das ist jetzt nichts Besonderes. Als Mensch im 21. Jahrhundert versteht man das nicht. Das rechtfertigt das nicht, aber es waren nunmal andere Zeiten.

      1. Dave sagt:

        Also ich Pflichten Luther zu 100Prozent bei

        1. Maria sagt:

          Das ist Frauenfeindlichkeit pur.

    2. Tina sagt:

      Da müssten wir nicht nur aus der Kirche austreten, sondern aus unserer ganzen Kultur! 5000 Jahre Patriarchat … Daraus auszutreten geht leider gar nicht. Es hilft nur, unsere Kultur und Gesellschaft und die Kirche zu verändern, zu verbessern. Im Sinne der Menschenrechte für ALLE.

  2. Marie Friebel sagt:

    Da fällt mir nur eins dazu ein. Achtung und hört, hört : “ Hinter jedem großen Mann, Steht eine Frau die mit den Augen rollt.“
    Und ich bin gläubiger Protestant.

  3. Monika Fitzner sagt:

    Dazu sag ich nur: „Als Gott den Mann schuf — dda übte sie noch!“

  4. JC sagt:

    Nun möchte ich aber dennoch nochmal darauf hinweisen, dass das Luthers persönliche Meinung ist, genauso wie Paulus in den vielen Briefen oft einfach seine persönliche Meinung an eine spezielle Personengruppe – sprich Gemeinde – weitergibt. Manchmal sagt er es auch explizit. Und genauso ist Luthers Hass gegen die Frauen, was eher wie Neid und verletzte Eitelkeit klingt, nicht Gottes Wort, sondern seine Meinung. Und im übrigen überhaupt nicht christlich. Der Mann hat die Bibel übersetzt, um Himmels Willen. Wie oft hat er da bei Paulus schreiben müssen „übles Gerede, Neid und Zänkereien, Hochmut etc. gehören für euch von nun an der Vergangenheit an.“ Dass sich so ein Geschwafel nicht ziemt für einen Mann Gottes. Dass das Reich Gottes das höchste Ziel ist, dass wir allen Menschen in Liebe begegnen sollen, dass an der Liebe, die wir untereinander und zueinander haben, die Menschen erkennen sollen, dass wir zu Christus gehören. Da passen diese Gebärden von ihm nicht wirklich dazu.

    Jedem Christen, Christinnen und Männer, denen diese Wortwahl wehtut, weil es ihnen vielleicht nicht egal ist, wenn ihre Frau durch Schwangerschaft und Geburt stirbt, empfehle ich, die Bibel einfach mal komplett durchzulesen, zusammenhängend.

    1. JC sagt:

      * „…und nehmt einander an“ sagte Jesus, und nicht „schließe 50% der Bevölkerung pauschal aus“.

      Luther war Gottes Werkzeug und hat in seinem Auftrag die Bibel übersetzt, sodass nicht alle Hebräisch und Griechisch und Latein lernen mussten.

      Aber er war nicht ohne Fehler. Männer Gottes sind selten ohne Fehl gewesen. Salomo war vielleicht noch am treusten. Mose war ein Mörder. David war Gott lange treu und hat ihn dann doch verstoßen und viel Übles getan. Paulus hat anfangs die Christen verfolgt, bevor er zum Glauben kam. Jemand kann eine bestimmte Sache für Gott tun, und dann trotzdem Mist bauen.
      Der einzige, den man wirklich für bare Münze nehmen kann, ist tatsächlich Jesus. Denn er war ohne Fehl.

      1. G. sagt:

        Das ist der übelste.
        Er empfiehlt die andere Wange hinzufahren.
        Er kämpfte nicht gegen die Besatzer , die Römer.
        Das kam einem Gutheißen des Überfalls auf Judäa gleich.
        Er war ein Verräter.

  5. Susanne sagt:

    Ja, es mag befremdlich oder/und schockierend klingen. Luther war ein Mensch, der viel gutes für die Christenheit tat. Aber er war eben ein Mensch. Und diese sind bekanntlich alles andere als ausschließlich GUT. Wir sind AUSNAHMSLOS ALLE furchtbar fehlbar.
    Dennoch, „Quelle: Martin Luther im O-Ton“ reicht mir als Quellenangabe nicht. Dies sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit alles Sätze aus Briefen oder Reden. Also aus dem Zusammenhang genommen. Hier kann man gar nicht nachvollziehen, ob er dies positiv, negativ oder aus dem Zeitgeist heraus bewertend sagte. Nehmen wir an, ich zitiere jemanden in einem Brief. Kommentiere dies mit nicht Übereinstimmung.Und nun kommt jemand und nimmt einzig dieses Zitat aus meinem Textzusammenhang heraus, Wie muss das dann aussehen?
    Zeitgeist, schaut man sich Shakespeares Texte an und geht mit modernem Verständnis heran, müsste man ihn verbieten. Jedoch werden seine Stücke immer noch aufgeführt und das ist richtig so!
    Bitte mehr und korrektere Recherche bevor man so etwas weiter gibt.

  6. SuckMyBallz69 sagt:

    Danke Luther für mein Abizitat!

  7. Lucy93 sagt:

    Die Zitate muss man in der Zeit betrachten, das heißt einordnen können, was damit gemeint ist. Dann sind sie auch nicht so weit von der Realität entfernt, zeigen aber insbesondere den Unterschied zum Katholizismus und der Frauenverehrung auf. Der Protestantismus war eben nicht nur weinerlich, sondern auch sozialistisch und nur in den Bauerngegenden verbreitet, wo die Frauen schonmal überhaupt nicht typisch Frau (schön, grazil, kümmernd, ausdauernd) waren.

  8. LUNA sagt:

    So läuft das nicht

  9. Maria sagt:

    Ich bin entsetzt über so viel Frauenfeindlichkeit in der evangelischen, aber auch in der katholischen Kirche. Wer Frauen derart abwertend und verächtlich behandelt- in Worten und Taten, der verstößt gegen die Liebe, die göttlich und allumfassend ist. Seit ich solche schrecklichen Aussagen von sogenannten Gottesmännern, welche einen patriarchalen Gott verehren, gelesen habe, kann ich nicht nicht mehr an so einen Gott glauben. Ich habe die „Männerbeterei“ abgelegt und habe in meinen Gebeten eine weibliche, für mich stimmige Symbolsprache gefunden, welche mein Herz zum KLingen bringt. Auch ist die Bibel für mich ein religionsgeschichtliches Dokument, welches von Männern geschrieben wurde, welchen es vor allem darum ging, ihre Machtinteressen durchzusetzen. Trotzdem gibt es Bibelstellen, die schön und weise sind und dazu dienen, uns zu liebevolleren Menschen zu machen. Für mich ist die göttliche Urquelle der Liebe unbedingt weiblich. Wir müssen wieder zu einem weiblichen Gottesbild zurückkehren, damit es eine positive Veränderung unserer Welt geben kann.

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