Warum dürfen G20-Gegner*innen nicht Bus fahren?

08.07.2017, Lesezeit 2 Min.
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Am Samstag sind 200.000 Menschen zur internationalen Großdemo gegen G20 gefahren. Aber einige durften nicht in einen öffentlichen Bus steigen. Die Polizei hat es ihnen verboten. Wir fragen an dieser Stelle den Hamburger Verkehrsverbund: Dürfen Demonstrant*innen auch mitfahren?

Zwischen dem Altonaer Volkspark und dem Hamburger Vokksbahnhof liegen weniger als zehn Kilometer. Das ist in weniger als 30 Minuten mit den öffentlichen Nahverkehrsmitteln zu schaffen. Doch die Aktivist*innen, die vom Protestcamp hin zur internationalen Großdemo gegen den G20-Gipfel fahren wollten, mussten eine Odyssee auf sich nehmen. Fünf Stunden brauchten sie für den Weg. Nicht nur, weil die Polizei jede Person, die das Camp verlassen wollte, aufhielt und kontrollierte.

Als sie an der Bushaltestelle Hellgrundweg standen, wurden sie weiter von bewaffneten Polizist*innen verfolgt. Als ein Bus der Linie 22 ankam, sagte ein Polizist zum Fahrer, die Demonstrant*innen sollten nicht einsteigen. Nachdem er von den Polizist*innen unter Druck gesetzt wurde, sagte der Busfahrer als Begründung: „Sie sind bewaffnet“. Und die Bewaffnung? Einige Fahnenstangen und völlig legale Materialien für Demonstrationen.

Die Aktivist*innen mussten mehrere Kilometer laufen. Eine weitere Schikane der Hamburger Polizei gegen Demonstrant*innen. Die Schuld tragen nicht die Kolleg*innen, die Bus fahren, und auch nicht das Verkehrsunternehmen, sondern ganz klar die völlig enthemmten Polizist*innen. Wir fordern den HVV auf, sich vom diskriminierenden Verhalten der Polizei zu distanzieren!

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