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Tod aus Deutschland

12.03.2018, Lesezeit 2 Min.
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Auch in der syrischen Provinz Afrin herrscht Krieg. Getötet wird mit deutschen Waffen. Können wir etwas dagegen tun? Aus dem Flugblatt Unsere Klasse Nr. 1.

Wieder ein neuer Krieg im Nahen Osten: Vor einigen Wochen ist die türkische Armee in die nordsyrische Provinz Afrin einmarschiert, die vorwiegend von Kurd*innen bewohnt wird.

Die türkische Armee setzt Leopard-II-Panzer aus deutscher Produktion ein. Die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG und YPJ) schlagen teilweise mit ebenfalls deutschen Waffen zurück.

Waffenkonzerne verdienen Geld auf beiden Seiten des Krieges in Afrin. Deutsche Waffen werden auch an die Diktatur in Saudi Arabien verkauft, um Krieg in Jemen zu führen.

Noch 2013 ist die SPD in eine Große Koalition eingetreten mit dem Versprechen, Waffenexporte in Kriegsgebiete einzuschränken. Doch letztes Jahr wurden Waffen für 3,8 Milliarden Euro verkauft – so viel wie noch nie.

Wir können uns hier nicht auf die SPD verlassen. Aber wir dürfen nicht vergessen: Leopard-II-Panzer werden von gewerkschaftlich organisierten Kolleg*innen hergestellt. Die Arbeiter*innen in der Waffenindustrie sind in den gleichen Gewerkschaften organisiert wie wir.

Die Arbeiter*innenklasse ist in der Lage, Kriege zu verhindern. Mit Streiks könnten wir verhindern, dass Waffen ans Ziel kommen. Durch die Geschichte hindurch war es immer wieder die Arbeiter*innenbewegung, die mit Protesten und Revolten Kriege beendete – zum Beispiel am Ende des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren.

Im Übrigen ist der Krieg in Afrin auch kein Krieg zwischen Türk*innen und Kurd*innen. Die türkische Armee besteht zu einem guten Teil aus Wehrpflichtigen, die zum Dienst gezwungen und nationalistisch aufgehetzt werden. Es sind Kinder der Arbeiter*innenklasse, die ihr Leben dort verlieren. Und weshalb? Damit ihre Kapitalist*innen mittels Eroberungen größere Profite machen können.

In Afrin, in der Türkei, in Deutschland – es ist unsere Klasse, die Arbeiter*innenklasse, die Kriege verhindern kann. Aber dazu müssen wir uns von Apparaten wie der SPD lossagen, die seit 100 Jahren Kriege unterstützt.

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