Streik der studentischen Beschäftigten: Das Semester endet mit einem Knall!

19.02.2018, Lesezeit 2 Min.
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An der Humboldt-Universität (HU) in Berlin-Mitte war der Streik der studentischen Beschäftigten in der letzten Vorlesungswoche nicht zu übersehen und zu überhören. Die Streikenden fuhren dabei mit mehreren Aktionen auf und beendeten damit ihren insgesamt achten Streiktag seit Januar.

Angefangen mit einer Kundgebung am Hegelplatz mit rund 200 Studierenden bis zu einer spontanen Aktion am Grimm-Zentrum mit einer anschließenden Streikversammlung: Am Freitag war alles dabei und die Streikenden von TV-Stud beendeten tatsächlich das Semester mit einem großen Knall. Während am Anfang die Streikgruppen der jeweiligen Universitäten in ihren Reden Bilanz zogen, gab es auch Solidarität von der Unterbau-Kampagne der wissenschaftlichen Beschäftigten an der Uni Frankfurt am Main. Ferner gab es noch solidarische Grußbotschaften von der Gewerkschaft NGG, die einen erfolgreichen Kampf in einem Berliner Hostel führte, einem gewerkschaftlich organisierten Taxifahrer, dem Verein Integral sowie von Aimo Tügel, U-Bahnfahrer der Berliner Verkehrsgesellschaft (BVG).

 

Alle Botschaften wurden begeistert aufgenommen und es zeigt sich darin eine kämpferische Stimmung unter den Streikenden wie sie schon für die gesamte Kampagne über charakteristisch ist. Zwei Deketive führten die Menge kurzerhand auf der Suche nach dem gestohlenen Lohn zum Präsidium der HU. Nach der Inspektion des Tatortes wurden beinahe alle Türen des Hauptgebäudes blockiert — die Streikenden waren auf der Suche nach HU-Präsidentin Sabine Kunst. Freilich vergeblich, denn eine der Verantwortlichen für 17 Jahre Lohnstillstand war nirgends anzutreffen.

Das gesamte Hauptgebäude wurde mit den Parolen des Arbeitskampfes überschrieben. Eine ansehnliche Dekoration, bei der die Streikenden auch ihre Kreativität bewiesen. In einer spontanen Aktion zogen dann alle gemeinsam zum Grimm-Zentrum und hielten dort vor dem Eingang der Bibliothek eine weitere Kundgebung ab. Während im Rest des Jahres alle von uns viele Stunden verbringen unter dem Lerndruck verbringen, musste die Menge im Foyer der Bibliothek bleiben. In dieser Situation betonten die Streikenden immer wieder auch die Solidarität zu den lernenden Studierenden in der Bibliothek. Es ist schließlich das gleiche System, unter dem wir zu leiden haben: Miese Lernbedingungen auf der einen, prekäre Arbeitsbedingungen auf der anderen Seite.

Doch an diesem Tag konnte nichts den Kampfgeist der Streikenden lähmen. In einer abschließenden Streikversammlung wurden die Aktionen nochmals bilanziert und weitere Schritte für die kommenden Monate überlegt. Eines ist sicher: Auch über die vorlesungsfreie Zeit wird TVStud aktiv bleiben!

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