Spendet für die Streikenden bei Riesa NUDELN

24.10.2022, Lesezeit 3 Min.
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Foto: DIE LINKE. Sachsen / flickr.com

Die Kolleg:innen vom Teigwarenhersteller Riesa NUDELN gehen aktuell in die dritte Streikwoche. Sie kämpfen für eine pauschale Lohnerhöhung für alle von zwei Euro pro Stunde. Die Gewerkschaft NGG hat einen Unterstützungsfond eingerichtet, um das Streikgeld für Kolleg:innen aufstocken zu können. Wir rufen dazu auf, die Streikkasse zu unterstützen.

Die rund 150 Kolleg:innen bei Riesa in Sachsen streiken seit drei Wochen. Der Teigwarenhersteller Riesa NUDELN ist eine Tochterfirma des deutschen Teigwarenherstellers Alb-Gold mit Sitz in Baden-Württemberg. Deshalb sind die Beschäftigten erst letzten Donnerstag dort hingefahren, um vor der Firmenzentrale zu protestieren. Ein Großteil der Kolleg:innen verdient gerade einmal 12,51 Euro die Stunde, also Mindestlohn. Sie fordern eine pauschale Lohnerhöhung von zwei Euro pro Stunde, die Geschäftsführung ist nur zu 1,20 Euro bereit. Von den niedrigen Löhnen sind in vor allem Frauen betroffen, die im Bereich Verpackung arbeiten. Vier Verhandlungsrunden sind bisher ergebnislos verlaufen.

Der aktuelle Streik ist bereits der dritte große Streik bei Riesa in den letzten drei Jahren. Erst im letzten Jahr drohte die Geschäftsführung den Beschäftigten mit Insolvenz, wenn sie an ihrer Forderung nach Lohnerhöhungen festhalten – trotz kräftiger Rendite durch die Corona-Pandemie. Nach einem dreiwöchigen Streik erkämpften die Kolleg:innen Lohnerhöhungen von bis zu zehn Prozent in den untersten Lohngruppen. Doch angesichts der aktuellen Inflation reicht auch das vorne und hinten nicht mehr.

Der Teigwarenhersteller ist ein Beispiel für die großen Lohnunterschiede, die immer noch zwischen Beschäftigten in Ost- und Westdeutschland existieren. Laut NGG verdienen Kolleg:innen bei Riesa im Osten im Durchschnitt rund 700 Euro weniger als bei Herstellern in Westdeutschland wie Barilla oder Buck. Insgesamt verdienen Beschäftigte in Ostdeutschland immer noch durchschnittlich 13,7 Prozent weniger als im Westen.

Angesichts der geringen Löhne trifft die Inflation die Streikenden doppelt hart, da das gezahlte Streikgeld nicht 100 Prozent des Lohns entspricht. Der Unterstützungsfond, den die NGG eingerichtet hat, soll vor allem dazu dienen, die Streikgelder aufzustocken, um den Streik aufrechterhalten zu können. Wir halten das für einen sehr wichtigen Schritt, um der Zermürbungstaktik der Geschäftsführung etwas entgegenzusetzen und den Streik solange aufrechtzuerhalten, bis die Forderungen vollständig durchgesetzt sind. Deshalb rufen wir alle gewerkschaftlichen Strukturen, politischen Organisationen und Einzelpersonen dazu auf, den Unterstützungsfond der Beschäftigten zu unterstützen und den Kampf der Kolleg:innen mit Solidaritätsbotschaften und Besuchen vor Ort zu stärken. Ein Erfolg der Kolleg:innen bei Riesa könnte ein wichtiges Signal an alle Kolleg:innen in Ostdeutschland sein, um flächendeckend für eine tatsächliche Angleichung der Löhne zu kämpfen.

Zahlungen bitte auf folgendes Solidaritätskonto:

Kontoinhaber: GEWERKSCHAFT NGG REGION DRESDEN-CHEMNITZ

Kreditinstitut: Ostsächsische Sparkasse Dresden

IBAN: DE85 8505 0300 3120 2148 40

BIC: OSDDDE81XXX

Für die Zahlungen bitte angeben: „Zahlung Soli-Fond“  (Nicht „Spende“ angeben, es kann keine Quittung ausgestellt werden).

 

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