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Solidarität mit Diana gegen rechte Angriffe

31.01.2017, Lesezeit 3 Min.
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Diana Assunção, Redakteurin unserer brasilianischen Schwesterseite Esquerda Diário, wird von rechten und sexistischen Angriffen überzogen, seitdem sie die Repression gegen Straßenkünstler*innen in São Paulo öffentlich angreift. Solidarität mit Diana!

Seit Tagen wird Diana Assunção auf Facebook und Twitter mit sexistischen und teils faschistischen Tönen attackiert. Das begann, nachdem sie in einem Video das Vorgehen des Bürgermeisters von São Paulo gegen Straßenkunst kritisierte und die Kriminalisierung von Künstler*innen verurteilte. Doria erklärte den Sprayer*innen den Krieg und bezeichnet sie als Vandalen. Auch die Armen sind für ihn kein Teil der Stadt und er will sie unsichtbar machen.

In ihrem Video hatte Diana erklärt: „Der Bürgermeister verachtet die Straßenkunst und behandelt die Künstler*innen wie Kriminelle. Am Freitag wurden 28 Graffiti-Künstler*innen wegen ‚Vandalismus‘ festgenommen.“

Nach dieser Aussage erhielt Diana eine Vielzahl aggressiver Nachrichten und Drohungen auf Twitter und Facebook, voll von sexistischen und frauenfeindlichen Aussagen, sowie mit starken verbalen Angriffen auf Organisationen von Arbeiter*innen und Studierenden.

Der Bürgermeister von São Paulo, João Doria, treibt aktuell die Kampagne „saubere Stadt“ voran, die auf Privatisierung und „Säuberung“ öffentlicher Plätze abzielt, indem Obdachlose von dort entfernt oder Graffiti- und Straßenkunst übermalt und kriminalisiert werden.

Der Bürgermeister ließ eine der größten Wandmalereien Lateinamerikas mit grauer Farbe übermalen, eine Graffiti-Wand mit mehr als 15.000 Quadratmetern und Malereien von über 200 Künstler*innen. Doria erklärte den Sprayer*innen den Krieg und bezeichnet sie als Vandalen. Auch die Armen sind für ihn kein Teil der Stadt und er will sie unsichtbar machen. Seine Politik hat den Hass der Jugend auf sich gezogen, und aus Angst vor Protesten ließ er sein Haus von der Polizei schützen.

Diana Assuncão und die MRT in Brasilien hatten schon in ihrer Wahlkampagne für die Kommunalwahlen von São Paulo auf Dorias Politik hingewiesen. Sie begleiten jetzt die Demonstrationen der Sprayer*innen vor Ort und durch die Tageszeitung Esquerda Diário.

In Dianas Video ist im Hintergrund eine Person zu sehen, die eine riesige Wandmalerei grau übermalt. Das Video verbreitete sich schnell viral und wurde inzwischen fast eine Million Mal abgerufen, was eine krasse Kampagne von Bedrohungen und sexistischen und frauenfeindlichen Äußerungen von rechts entfachte.

Der Inhalt der Kampagne, die vor allem von Bots und bezahltem Personal von Doria vorangetrieben wurde, war die Verteidigung von Dorias Politik. Aber dazu gesellten sich Kommentare, die Dianas physische Unversehrtheit bedrohten, mit direkten Drohungen oder mit Anspielungen auf die Repression in der Diktatur.

In anderen Fällen spielen die sexistischen Angriffe darauf an, dass sie doch lieber Teller oder Wäsche waschen sollte, und ähnliche Dinge, die sich auf die angebliche Rolle der Frau beziehen.

Unmittelbar danach verurteilte Diana diese Angriffe und wies auf die sexistische Gewalt und die Frauenmorde und die allgemeine Situation von Frauen in Brasilien hin. Ein Sturm der Solidarität und der Ablehnung der Drohungen erreichten seitdem Diana per Twitter, Facebook und persönlich.

Das ist übrigens für Bürgermeister Doria Vandalismus:

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