Solidarität mit den Arbeiter*innen von PepsiCo, die heute brutal von der Polizei angegriffen wurden!

13.07.2017, Lesezeit 3 Min.
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Heute früh räumten über 500 Polizist*innen die besetzte PepsiCo-Fabrik in der Provinz Buenos Aires in Argentinien. Dennoch wollen die Arbeiter*innen weiterkämpfen. Ihr Kampf für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze ist exemplarisch und ein Vorbild für alle Kämpfe gegen Entlassungen.

Nicht nur in Hamburg zeigt die Polizei ihr wahres, brutales Gesicht. Auch in Argentinien wird einmal mehr klar, dass ihre Rolle darin besteht, kämpferische Jugendliche und Arbeiter*innen anzugreifen. Mit mehr als 500 Polizeikräften wurden heute Vormittag die Arbeiter*innen, die in der Provinz Buenos Aires eine Fabrik des US-Konzerns Pepsico besetzt hatten, angegriffen.

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Die Beschäftigten allerdings wehrten sich mit allem, was ihnen zur Verfügung stand: Einige verbarrikadierten sich in der Fabrik selber, während andere mit Studierenden, Aktivist*innen und Arbeiter*innen aus anderen Sektoren draußen die Stellung hielten. Sie bauten Straßenbarrikaden, verbrannten Reifen und hielten es eine kalte Nacht draußen aus. Auch die Nachbar*innen zeigten ihre Unterstützung, kümmerten sich um Verwundete und drückten ihren Unmut gegen die Polizei aus, indem sie auf Töpfen und Pfannen trommelten.

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Die Arbeiter*innen und ihre Unterstützer*innen wurden mit Tränengas und mit Gummigeschossen angegriffen. Polizeikräfte schlugen auf die Arbeiter*innen ein. Die Beschäftigten verteidigten sich, indem sie vom Dach der Fabrik Steine auf die Angreifer*innen warfen. Auch als die Polizei in die Fabrik hineingelangt war, hörten die Repression nicht auf – eine Arbeiterin brach dabei zusammen.

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Erst drei Stunden später war die Fabrik geräumt. Die Arbeiter*innen schafften es durchzusetzen, dass niemand von ihnen beim Verlassen der Fabrik verhaftet wurde. Insgesamt acht Aktivist*innen wurden festgenommen, aber die Arbeiter*innen und die anderen Unterstützer*innen setzten ihre Freilassung durch.

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Der Lebensmittelkonzern PepsiCo will die Fabrik in der Provinz Buenos Aires schließen und 600 Leute entlassen – nicht etwa, weil sie nicht rentabel wäre, sondern um sich der kämpferischen Belegschaft zu entledigen. So ist beispielsweise der Betriebsrat angeführt von Mitgliedern der PTS, der Partei Sozialistischer Arbeiter*innen, und anderen anti-bürokratischen Basisgewerkschafter*innen. Die Belegschaft kann auf eine lange kämpferische Tradition zurückblicken und wollte auch diesen fundamentalen Angriff nicht einfach so hinnehmen. Sie besetzten die Fabrik, um den Abtransport der Maschinen zu verhindern und ihre Arbeitsplätze zu verteidigen.

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In ihrem Kampf erhalten sie eine breite Solidarität von anderen Arbeiter*innen, sozialistischen Organisationen wie der PTS (Partei Sozialistischer Arbeiter*innen), den revolutionären Parlamentsabgeordneten der FIT (Front der Linken und der Arbeiter*innen) und von Menschenrechtsaktivist*innen. Auch das feministische Kollektiv Ni Una Menos erklärte offiziell seine Solidarität. Und es wurde eine internationale Solidaritätskampagne gestartet.

Überall im Land wird nun die Repression verurteilt, im nahen La Plata wurde zur Unterstützung eine Straße blockiert. Der Hass auf die verantwortlichen Politiker*innen, allen voran den Präsidenten Mauricio Macri, ist groß. Die Arbeiter*innen sind weiterhin entschlossen und wollen weiterkämpfen. Sie rufen auch ihre Gewerkschaft auf, sich endlich mit aller Kraft in diesen Kampf zu stürzen.

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