Sieg gegen Union Busting: Kündigung von Inés Heider rechtswidrig

Heute fand der finale Gerichtstermin von unserer gekündigten Kollegin Inés Heider statt. Das Ergebnis ist ein klarer Sieg der uns zeigt, dass sich gegen Union Busting kämpfen lohnt.
Kurz nach 10 Uhr vor dem Arbeitsgericht in Berlin. Kämpferisch schallt es aus dem Lautsprecher: „Meine Solidarität, Inés die gehört heut dir“. Nümmes, Mitglied der GEW und ehemaliger Musiklehrer, stimmt die Anwesenden mit seinem für Inés geschriebenen Lied auf eine kämpferische Kundgebung ein. Trotz der unpraktischen Uhrzeit von 10:30 Uhr haben sich einige Kolleg:innen und Unterstützer:innen versammelt. Viele kamen aus Inés´ Sektor, wie das Solitreff Neukölln und das Solitreff Soziale Arbeit. Sie beschrieben, welche Auswirkungen die Kürzungen haben und wie wichtig gewerkschaftliche Organisierung auch für diesen Bereich ist. Auch Franzi von der Revolutionär Sozialistischen Organisation, die ebenfalls Sozialarbeiterin ist und mit Inés zusammen für die Bundestagswahl kandidiert hat, spricht über die Missstände im Sektor und wie wir dagegen kämpfen müssen.
Jedoch auch darüber, was Inés Kampf bis hierhin schon bewirkt hat. Ari spricht für das Solikomittee, das sich nach Inés Kündigung gegründet hat. Und erzählt, was die Selbstorganisation im Komittee und der gemeinsame Kampf bewirkt haben:
Dieses Solikomitee und diese Kundgebung hier zeigt allen kämpferischen Sozialarbeiter:innen: Wir sind nicht allein. Wir sind den Angriffen der Regierung nicht hilflos ausgeliefert. Unsere Waffe heißt Solidarität! Unsere Waffe heißt Mobilisierung! Unsere Waffe heißt gewerkschaftliche Organisierung! Unsere Waffe heißt Streik!
Vor allem aber sticht hervor, wie sehr gewerkschaftsübergreifende Solidarität praktisch wird. Die GEW, die junge GEW und ein ehemaliger BVG-Beschäftigter halten kämpferische Reden. Die, die heute verhindert sind, senden ihre Solidarität zum Vorlesen: Eine Solibotschaft eines streikenden CFM-Beschäftigten, auch Grüße von einem BSR-Beschäftigten. Zusätzlich hat Inés alter Betriebsrat Grußworte überbracht. Man bekommt zu spüren: Kämpfe gegen Kürzungen und Union Busting müssen wir gemeinsam führen.
Lea, von der Revolutionären Internationalistischen Organisation betont auch noch einmal: Inés Kampf ist auch ein feministischer Kampf.
Die Kürzungen finden gerade in Sektoren wo überwiegend Frauen arbeiten statt, im Sozialen, Bildung, Gesundheit und Erziehung. Also Sektoren wo die Kämpfe gegen Rotstiftpolitik und für stärkere Organisierung nicht nur für bessere Arbeitsbedingungen für uns sind, sondern dazu beitragen, eine bessere Versorgung von allen zu gewährleisten. Weil mehr von uns besser für alle ist.
Als es kurz vor 12 ist, geht es nach oben in den Gerichtssaal. Dort ist die Lage schnell für alle Zuschauer klar: es sieht aus, als wäre Inés Sieg sicher. Eine Stunde danach dann die Meldung: Inés hat Recht! Ihr ehemaliger Arbeitgeber hätte sie nicht fristlos kündigen dürfen. Auch muss er ihr die Monate, in denen sie wegen ihm arbeitslos war, voll zurückzahlen und müsste sie wieder anstellen.
Der Fall Inés Heider zeigt uns einmal mehr aufs neue: Kämpfen lohnt sich. Nicht nur gegen Union Busting, sondern auch gegen die kommende Regierung. Warum? In Inés Worten: „Weil es wichtig ist, dass wir uns jetzt schon gegen Merz organisieren, ab Tag 1.“
Anstoßen auf den Sieg
Heute, 20:30 Uhr, B-Lage (Mareschstr. 1, 12055 Berlin)