Marburg: Dach an der Uni eingestürzt

05.12.2023, Lesezeit 2 Min.
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Frontansicht des Landgrafenhauses in der Universitätsstraße, Foto: Prof. Dr. Michael Kling / Wikimedia Commons

In Marburg stürzte am Wochenende die Decke des Jura-Hörsaals im Landgrafhaus ein. Das ist ein Symptom der Einsparungen und Vernachlässigung des Bildungsbereichs.

In der Nacht zum Sonntag stürzte das Dach über dem Jura-Hörsaal an der Philipps-Universität Marburg ein. Das Landgrafhaus, in welchem sich der Hörsaal befindet, wurde 1924 erbaut und beherbergt noch weitere Hörsäle sowie Seminarräume und die Büros des Fachbereichs Rechtswissenschaften. Das Gebäude ist bis auf weitere Überprüfung gesperrt. Laut Universitätsleitung sei die Ursache für den Zusammenbruch der Decke noch nicht abschließend geklärt, derzeit werde die Statik des Gebäudes geprüft.

In den Hörsaal passten gut 400 Leute. Was passiert wäre, wenn der Hörsaal zum Zeitpunkt des Einsturzes besetzt gewesen wäre, lässt sich anhand der Bilder erahnen. Doch nicht nur Marburg hat Probleme mit maroden Gebäuden. In Berlin kam es beispielsweise im vergangenen Sommer zu Überflutungen in drei verschiedenen Gebäuden der Technischen Universität. Der Sanierungsstau liegt im Milliardenbereich. Bundesweit sind Universitäten und Schulen in katastrophalen Zuständen. Nicht nur bei den Löhnen und Arbeitsbedingungen an den Universitäten wird gespart, auch für die direkte Sicherheit der Studierenden ist anscheinend kein Geld da.

Während sie für ihre Kriege und Aufrüstung Milliarden investieren, wird an allen wichtigen Ausgaben für Soziales, Bildung und Infrastruktur gespart. Es muss einem wortwörtlich erst die Decke auf den Kopf fallen, bevor die Regierung Geld für die Instandsetzung von Universitäten und Schulen freigibt.

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