LMU München: Hörsaal A240 besetzt!

13.12.2022, Lesezeit 3 Min.
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Foto: KlasseGegenKlasse

Heute Morgen haben Studierende der LMU München den Hörsaal A240 besetzt. Sie stellen soziale, demokratische und ökologische Forderungen. Komm vorbei und werde Teil der Besetzung.

Seit circa 9 Uhr wird an der LMU der Hörsaal A240 unter dem Motto Uni besetzen: Bau auf, was dich aufbaut“ besetzt. Einige dutzend Studierende haben sich dazu entschlossen, damit gegen die soziale und ökologische Krise vorzugehen und entsprechend einen dreiteiligen Forderungskatalog aufzustellen.

Zur sozialen Krise, die durch die Inflation und der Preissteigerungen fordern wir als Studierende, unter denen 38 Prozent an der Armutsgrenze stehen, unter anderem: Keine Mieterhöhungen in studentischen Wohnheimen, ein elternunabhängiges BAföG ohne Rückzahlung, kostenloser ÖPNV für alle, einen universitätsweiten Tarifvertrag für studentische Beschäftigte und fair bezahlte Lehraufträge. Nicht zuletzt ist die militaristische Stimmung der Zeit auch an unserer Unis zu merken, deshalb sagen wir: Stopp aller Forschungsprojekte, die keine zivilen Forschungsziele verfolgen.

Die Besetzung als Mittel hängt zusätzlich mit dem zweiten Teil unserer Forderungen zusammen: Die antidemokratische Hochschulpolitik überwinden, sofortige Wiedereinführung der verfassten Studierendenschaft! 1974 wurde in Bayern die verfasste Studierendenschaft abgeschafft und damit jedwede demokratische Mitbestimmung unterbunden. Um eine demokratische Mitbestimmung an der Uni zu sichern, muss die 5-Prozent-Klausel für die studentische Vollversammlung wegfallen. In der Satzung der Universität muss die studentische Selbstverwaltung als Ziel der Lehre und Planung verankert werden.

Die Klimakrise ist in vollem Gange und unsere Universität spielt dabei eine Rolle, deshalb fordern wir ein Reduktionskonzept, das den Weg in die Klimaneutralität bis 2035 ebnet. Dazu braucht es unter anderem den Ausbau von Photovoltaikanlagen und Solarthermie an der Universität, die Aufkündigung von Verträgen mit Energieanbietern, die auf fossile Energie- und Wärmeerzeugung setzen. Nicht zuletzt braucht es eine transparente Aufklärung über den Energieverbrauch der Universität in Form eines für jeden Studierenden zugänglichen Jahresberichtes.

Als Studierende der Uni und Redakteur:innen bei Klasse Gegen Klasse sind wir auch bei der Besetzung dabei und wollten die Forderungen und die Besetzung sichtbar machen. Gegen die Versuche der Uni-Leitung, uns mit Polizei und Co. einzuschüchtern, ist unsere stärkste Waffe die Solidarität. Dafür versuchen wir hier die unterschiedlichen Stimmen zu zeigen. Zudem wollen wir als Teil des Solikomitees für den Erhalt des Kreißsaals Neuperlach für die Verbindung der Kämpfe eintreten.

Wir rufen alle Studierende, solidarische wissenschaftliche und nicht-wissenschaftliche Beschäftigte dazu auf, zum A240 zu kommen, um mit uns über die Forderung zu diskutieren und Teil der Kraft hinter diesen Forderungen zu werden.

Das Flugblatt der Besetzung:

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