LMU besetzt: Klimakatastrophe, soziale Krise und undemokratische Hochschule – Wir haben genug!

02.05.2023, Lesezeit 3 Min.
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Foto: Privat

Im Rahmen von "EndFossil Occupy!" ist seit 10 Uhr an der LMU der Hörsaal S001 in der Schellingstraße 3 besetzt. Es geht um die Klimakatastrophe, die soziale Krise und den Kampf um eine demokratischere Hochschule.

Die Bewegung „EndFossil Occupy!“ hat im letzten Jahr zahlreiche Hörsäle in Deutschland besetzt. Doch die soziale Krise und die Klimakrise gehen weiter. International blockieren heute Aktivist:innen der Kampagne Schulen und Hörsäle für den Klimaschutz. In München hat sich die studentische Gruppe „Uni Besetzen“ angeschlossen und ebenfalls einen Hörsaal besetzt – dieses Mal den Raum S001 in der Schellingstraße 3. Auch wir von Waffen der Kritik haben uns wieder angeschlossen. Letztes Mal, im vergangenen Dezember, waren wir innerhalb von fünf Stunden von der Polizei geräumt worden. Das Hochschulpräsidium hatte einmal mehr unter Beweis gestellt, dass es selbst für bayerische Verhältnisse repressiv ist. Schließt euch an, wenn ihr an der LMU studiert!

Wir dokumentieren die Pressemitteilung der Münchner Initiative:

Heute Morgen haben Studierende der Ludwig-Maximilians-Universität den Hörsaal S001 in der Schellingstraße 3 besetzt. Die Besetzer*innen stellen eine Reihe von Forderungen, die sich gegen wachsende soziale Ungleichheit und Tatenlosigkeit angesichts der Klimakrise richten. Von der Hochschulleitung fordern sie Räume für selbstbestimmte politische Projekte und mehr studentische Mitbestimmung an der Uni.

Paula Sieber, Sprecherin der Besetzung, erklärte: „Angesichts steigender Preise, wachsender Armut und einer eskalierenden Klimakrise sehen Studierende einer völligen Perspektivlosigkeit entgegen. Steigende Miet- und Energiekosten werden für immer mehr Menschen zur existenziellen Bedrohung, gerade auch für Studis. Bereits vor der Energiekrise lebten 38% der Studierenden an der Armutsgrenze. Bei den politischen Maßnahmen gegen die Inflation werden wir viel zu wenig berücksichtigt.“

Die Besetzung versteht sich als Beitrag zur Kampagne „End Fossil“, die ab heute zu Besetzungen von Schulen und Unis weltweit aufruft. Dazu Sieber: „Die Regierungen weltweit haben der fortschreitenden Erderwärmung nichts entgegenzusetzen. Der kürzlich veröffentlichte Bericht des Expertenrats zur Klimapolitik der Ampelregierung hat dies erneut verdeutlicht.

Auch mit diesen Besetzungen wollen wir wieder Druck aufbauen, damit die Klimakrise endlich ernst genommen wird.“ Neben den klima- und sozialpolitischen Forderungen richtet sich der Protest auch direkt an das Präsidium der LMU und Prof. Bernd Huber: „Es braucht an der LMU mehr studentische Mitbestimmung. Wir wollen Räume für unabhängige politische Projekte von Studierenden. Mit der Besetzung wollen wir einen Ort schaffen, an dem sich Studierende gegen soziale und ökologische Missstände organisieren können. Bereits im Dezember haben wir einen Hörsaal im Hauptgebäude besetzt. Prof. Huber ließ den Raum ohne irgendein Gesprächsangebot durch die Polizei räumen. Dieses Vorgehen wurde durch Fachschaften, Studierendenvertretung  und Beschäftigte der LMU scharf kritisiert. Wir erwarten, dass die Unileitung unseren Forderungen Gehör schenkt, statt mit Repression auf studentisches Engagement zu reagieren.“

Wir erwarten von der Hochschulleitung, unseren Forderungen Gehör zu schenken, statt, wie  in der Vergangenheit, mit Repression gegen studentische Proteste vorzugehen.“ , so Paula Sieber. „Wir wünschen uns, dass eine Zusammenarbeit mit der Hochschulleitung auf Augenhöhe stattfinden kann, und unsere Bedenken Gehör finden“ Wir laden Pressevertreter*innen herzlich ein, uns im Hörsaal, zu besuchen.

Für Rückfragen stehen wir Ihnen auch gerne telefonisch und per E-Mail zur Verfügung:

0155 10525527

unibesetzen_muc@riseup.net

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