LLL: Gedenken an Liebknecht, Luxemburg, Lenin – und Martin Monath

15.01.2018, Lesezeit 2 Min.
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Auch an der diesjährigen Demonstration in Gedenken an W.I. Lenin, Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg beteiligten sich Tausende. Die Polizei griff wie im Vorjahr kurdische Teilnehmer*innen an.

Auch im Jahr des einhundertsten Jubiläums der Novemberrevolution trotzten Tausende Kälte und Wind, um Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht und W.I. Lenin zu gedenken. Am Sonntagvormittag zog die traditionelle Demonstration sie vom Frankfurter Tor zur Gedenkstätte der Sozialisten auf dem städtischen Friedhof Friedrichsfelde. Das Bild des Zuges dominierten wie gewöhnlich die beiden stalinistischen Parteien DKP und MLPD mit ihren Jugendverbänden. Die Teilnehmer*innenzahl lag wohl jedoch noch etwas niedriger als in den Vorjahren.

Während die Veranstaltung insgesamt routiniert verlief, kam es wie im Vorjahr zu Übergriffen der Polizei. Gleich mehrfach wurden Demonstrant*innen angegriffen, weil sie Fahnen mit der Symbolik der kurdischen Befreiungsbewegung trugen.
Seit der Ermordung Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts vor 99 Jahren im Auftrag der SPD-Führung findet ein jährliches Gedenken an die beiden Revolutionär*innen statt. Seit seinem Tod im Januar 1924 wird in diesem Zuge auch W.I. Lenin gedacht. In der DDR wurde die Erinnerung an die Revolutionär*innen als staatspolitischen Massenereignis vereinnahmt.

Nach Abschluss der Demonstration fand in Kreuzberg eine Gedenkveranstaltung für den vor 105 Jahren geborenen Revolutionär Martin Monath statt. An seinem Stolperstein in der Muskauer Straße 24 erinnerte Monaths Biograph Wladek Flakin mit einer bewegenden Ansprache an das Leben und Wirken des jüdischen Trotzkisten. Monath hatte im von den Nazis besetzten Frankreich die Verantwortung für die Herausgabe der Zeitung „Arbeiter und Soldat“ inne, mit deren Hilfe sich deutsche Wehrmachtsoldaten in revolutionären Soldaten-Komitees zusammenzuschlossen. Im Februar erscheint im Schmetterling-Verlag erstmals eine Biographie Martin Monaths.

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