Italienische Hafenarbeiter:innen weigern sich Waffen nach Israel zu liefern

15.05.2021, Lesezeit 3 Min.
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Symbolbild: Eines der Terminals im Hafen von Livorno. Wirestock Creators / Shutterstock.com

In Livorno weigerten sich Arbeiter:innen ein Schiff zu entladen, das eine für Israel bestimmte Waffenlieferung transportiert. Sie zeigten damit ihre Solidarität mit den Palästinenser:innen, die gegen die israelische Besatzung um ihr Leben kämpfen.

Am gestrigen Freitag erreichte die Asiatic Island den Hafen von Livorno, Italien. Dank des Berichts des Autonomen Kollektivs der Hafenarbeiter:innen Genuas und der Organisation „Weapon Watch“, erfuhren die Arbeiter:innen, die in der Basisgewerkschaft „Unione Sindacale di Base“ organisiert sind, dass das Schiff mit Waffen und Sprengstoff beladen war, die für das israelische Hafenbecken von Aschdod bestimmt waren. Diese Waffen und Sprengstoffe würden dazu verwendet werden, Palästinenser:innen zu töten, die ohnehin schon von einer brutalen israelischen Militäroffensive getroffen wurden. Hunderte, einschließlich vieler Kinder, sind ihr bereits zum Opfer gefallen. Die Gewerkschaft kündigte kurz darauf an, dass sie es nicht zulassen würde, dass diese oder andere maritime Rüstungstransporte nach Israel aufbrechen würden.

Die Gewerkschaften der Hafenarbeiter:innen Italiens versuchen, das Eintreffen von Rüstungsgütern in Israel zu verhindern, indem sie mehr Informationen über die geplanten Lieferungen sammeln. Am Donnerstag erhielten sie einen Hinweis über die Ankunft dutzender militärischer Panzerfahrzeuge, die zur Verladung auf ein anderes Schiff, die Molo Italia, bereitstehen.

Am heutigen Samstag wird die „Unione Sindacale di Base“ in den Straßen von Livorno in Solidarität mit der palästinensischen Bevölkerung für eine sofortige Beendigung der Bombardierung des Gazastreifens und der Vertreibung der Palästinenser:innen aus ihren Häusern demonstrieren.

Dieses Beispiel der Arbeiter:innensolidarität könnte, wenn es vervielfacht und international ausgeweitet wird, mächtig genug sein, um die kriminellen Angriffe des Staates Israel gegen Palästina zu stoppen.

Auch im Rest von Europa und in den Vereinigten Staaten muss die Arbeiter:innenbewegung dieses Beispiel aufnehmen und aktiv gegen die Politik ihrer Regierungen mobilisieren, die Israel bedingungslos unterstützen und massive Militärhilfe leisten. Es gilt jegliche Waffenlieferungen zu boykottieren, die dazu bestimmt sind, gegen das Volk von Palästina eingesetzt zu werden. Wir müssen das Beispiel der Sektoren der Arbeiter:innenbewegung aufgreifen, die 2008 in den USA Aktionen gegen den imperialistischen Krieg gegen den Irak durchgeführt haben. Die internationalen Solidaritätsaktionen mit Palästina, zu denen an diesem Samstag auf der ganzen Welt aufgerufen wird, könnten der Beginn einer antiimperialistischen Bewegung sein, einer, die sich die Sache des palästinensischen Volkes zu eigen macht. Die Gewerkschaften müssen von Erklärungen und Worten zu Taten übergehen und mobilisieren, um ein Ende der Militärhilfe für Israel und der blutigen Besetzung Palästinas zu fordern.

Dieser Artikel erschien erstmals gestern bei La Izquierda Diario.

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