Indien: Wenn 200 Millionen streiken

10.01.2019, Lesezeit 2 Min.
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In Indien haben 200 Millionen Arbeiter*innen in den vergangenen zwei Tagen ihre Arbeit niedergelegt. Eine Reform des Gewerkschaftsrechts war der Auslöser dieses großen Generalstreiks, sowie nicht eingehaltene Versprechen der hindu-nationalistischen Regierung.

Diese Reform bedeutet neue Angriffe auf die Rechte der Arbeiter* innen. 10 der 12 großen Gewerkschaftsverbände des Landes haben zum Streik aufgerufen. Unterstützung erhielten sie insbesonderes von Frauenverbänden, denn die Arbeiterinnen waren die Hauptprotagonistinnen dieses Streiks.

Die Proteste der Frauen in Indien haben letze Woche auch weltweite Aufmerksamkeit erhalten. Vor acht Tagen protestierten fünf Millionen Frauen in Indien mit einer Frauenkette für den freien Zugang zum Sabarimala-Tempel, einem der heiligsten Tempel der Hindus. Das Betreten des Tempels ist Frauen, in „menstruierfähigem Alter“, seit 1991 sogar gesetzlich verboten – angeblich um die Reinheit des Tempels zu gewährleisten. Im vergangenen September hatte ein Gericht dieses Verbot aufgehoben, allerdings wurde der Zugang den Frauen weiterhin von extremistischen Hindus und der Partei von Indiens Regierungschef Narendra Modi verweigert.

Die Kette sollte nun ein Zeichen für Religionsfreiheit und Gleichberechtigung sein. Für den Protest wurden extra Schulen und Universitäten früher geschlossen. Eine der beteiligten Frauen sagte in einem Interview: „Das ist eine tolle Möglichkeit, zu zeigen, wie mächtig Frauen sind, wie wir uns selbst empowern und einander helfen können. Ich denke nicht, dass Traditionen Frauen aufhalten sollten.“

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Das Bild zeigt Arbeiterinnen, die eine Autobahn in der Nähe von Delhi blockieren. Das ist die Kraft der Arbeiter*innenklasse. Wenn sie sich zusammenschließen und ihre Fragmentierung überwinden, kann keine Macht der Welt sie aufhalten!

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