Hunderttausende bei Streiks und Demonstrationen in ganz Frankreich [mit Bildern und Videos]

13.09.2017, Lesezeit 2 Min.
1

Beim landesweiten Streiktag gegen das neue Arbeitsgesetz gingen am Dienstag alleine in Paris mehr als 100.000 Menschen auf die Straßen. Auch in anderen Städten wurde der Streikaufruf massiv befolgt und Zehntausende auf die Straßen gebracht. KGK war auch mit dabei und berichtete live vor Ort.

Nicht nur Emmanuel Macron hatte die Sommerpause gut genutzt: Auch die französische Arbeiter*innenklasse bereitete sich offensichtlich auf den Angriff namens Loi Travail XXL gut vor und nutzte die Zeit zur Organisierung eines beeindruckenden Aktionstages. Die Demonstration in Paris war viel größer als erwartet und konnte auch ohne größere Repressionen seitens der Polizei durchgeführt werden. Ein endloser Zug von Arbeiter*innen aus allen Sektoren, die hauptsächlich aus dem Gewerkschaftsverband CGT kamen. Aber auch viele Arbeiter*innen dem Gewerkschaftsverband FO beteiligten sich an den Streiks und organisierten sich damit explizit gegen ihre eigene Führung unter Jean-Claude Mailly, der nicht zu den Streiks aufgerufen hatte.

 

Es ist von unschätzbarer Wichtigkeit, dass dieser erste Streiktag erfolgreich endete und damit eine gute Ausgangslage für weitere Mobilisierungen darstellt: Schon am 21. September soll ein weiterer nationaler Streiktag erfolgen. Insgesamt beteiligten sich viel mehr Menschen an der Demo, die im Gegensatz zur Vergangenheit ohne größere gewaltsame Angriffe der Staatsmacht auskam. Ebenfalls wichtig, dass schon am Morgen mehr als 10.000 Menschen bei der Demo in der „Streikhauptsstadt“ Le Havre waren und zur Ermutigung beitrugen.

 

Einfach atemberaubend, wie viele Arbeiter*innen aus allen Sektoren am Streik teilnahmen. Damit zeigte die CGT aber gleichzeitig auch, dass sie die Führung im Kampf gegen das Loi Travail XXL übernommen hat – oder aufgrund des Drucks seitens der Basis übernehmen musste. Gleiches gilt auch für die FO, die wohl nicht umhin kann, für den 21. September ebenfalls zu Streiks aufzurufen. Bitter notwendig, denn die arbeiter*innenfeindliche Reform kann nur noch auf der Straße bekämpft werden.

 

Mehr zum Thema