Hochschulgruppen stellen sich gegen rechsradikalen Angriffe an der FU

11.11.2019, Lesezeit 3 Min.
Gastbeitrag

Vor einigen Wochen wurden linke Plakate an der FU Berlin mit faschistischen und neo-nazistischen Symbolen übersprüht. Mehrere studentische und gewerkschaftliche Gruppen stellen sich gegen die Angriffe.

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Wir spiegeln die Stellungnahme:

In vergangenen Wochen wurde Material der Kritischen Orientierungswochen an der FU (KorFU) sowie Plakate linker Hochschulgruppen mit Hinweisen auf Veranstaltungen zu Rojava und linker Theorie wiederholt Zielscheibe rechtsradikaler Angriffe. Mehrere Poster wurden mit dem Lambda Symbol der neofaschistischen „Identitären Bewegung“ sowie mit dem Symbol der Falange – der spanischen faschistischen Partei Francos – übersprüht und somit zerstört.

Dieser Angriff steht nicht für sich allein, sondern reiht sich ein in alle Vorfälle, die in Zusammenhang stehen mit einer bundesweit immer mutiger werdenden rechtsradikalen Bewegung. Die Verharmlosung rassistischer, neonazistischer und faschistischer Einstellungen durch staatliche Institutionen führt dazu, dass Faschist*innen aller Art so offen auftreten können, wie es lange nicht für möglich gehalten wurde. Diese Verharmlosung ist in direkter Konsequenz mitverantwortlich für die scheußlichen Morde, wie wir sie erst vor kurzer Zeit in Halle wieder miterleben mussten.

Wir verurteilen diese Attacke als direkten Versuch der Einschüchterung der Studierendenschaft und der Beschäftigten der Universität, um neonazistischen Gruppen einen Raum an der Universität zu schaffen. Dabei ist es besonders wichtig, die KorFU als ein selbstorganisiertes und antifaschistisches Projekt der Studierendenschaft zu verteidigen, da es allen reaktionären Positionen der neuen und alten Rechtsradikalen entgegensteht.

Wir sehen es als unsere Aufgabe an zu gewährleisten, dass die Universität ein Ort bleibt, in dem es keinen Raum für faschistische, Frauen- und LGBTIQ*-feindliche, rassistische, antisemitische oder antimuslimische Hetze gibt und rufen alle Studierenden und Beschäftigten dazu auf, sich zu organisieren und sich an antifaschistischen Aktivitäten an der Uni und überall sonst zu beteiligen, um es nicht zuzulassen, dass Rechte sich mit ihrem ideologischen Nährboden für Gewalttaten an der Uni ausbreiten können.

Deswegen sagen wir:

Kein Fußbreit dem Faschismus!
Für eine antifaschistische Universität!

Hochschulgruppe Organize:strike​
FSI Geschichte FU Berlin​
Rotes Café​
Fachschaftsinitiative AVL der FU Berlin​
Kritische Jurist_innen der FU Berlin​
ver.di Betriebsgruppe an der FU Berlin
FSI Informatik
FSI Germanistik FU Berlin​
FSI Sprache und Gesellschaft

Auch andere Strukturen haben sich zu den Angriffen geäußert, wie die Kritischen Orientierungswochen an der FU Berlin.

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